Ennepetal. Ennepetal hat wieder ein Innenstadtmanagement. Auf das damit beauftragte Büro kommt nach einem Jahr Vakanz eine Reihe von Herausforderungen zu.

Ein Jahr lang hatte die Stadtverwaltung vergeblich versucht, den Auftrag nach dem Auslaufen des Vertrages mit dem Dortmunder Büro „Stadt + Handel“ neu zu vergeben. Nun wurde man im dritten Anlauf fündig. Die Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH aus Köln wird die Aufgabe in den kommenden zweieinhalb Jahren übernehmen. Die Projektleiterin kennt ihren neuen Aufgabenbereich bereits: Angelina Sobotta hatte in den Jahren 2016/2017 das Einzelhandelskonzept für Ennepetal aktualisiert und fortgeschrieben.

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„Die Neubeauftragung war schwierig, weil die Büros alle voll ausgelastet sind“, erklärt Stadtplaner Ulrich Höhl. „Nicht nur unsere Stadt schwächelt, auch viele andere Innenstädte haben Probleme.“ Nach den beiden erfolglosen Ausschreibungen habe man das Büro Dr. Jansen gezielt angeschrieben, eben weil man es durch die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts bereits gekannt habe, und letztlich eine Vereinbarung treffen können. „Im Mai haben wir den Vertrag abgeschlossen, der Auftrag läuft von jetzt an bis Ende 2025“, so Höhl. Finanziert werde die Arbeit wie zuvor mit Mitteln für aktive Stadt- und Ortskerne aus der Städtebauförderung von Bund und Land.

Projektleiterin erstellte bereits Einzelhandelskonzept

Angelina Sobotta, die auch Prokuristin in dem Kölner Büro ist, hat die Projektleitung. Mitarbeiter Paul Tenbergen wird sich um das operative Geschäft kümmern und als Ansprechpartner bereit stehen. Zunächst, so Ulrich Höhl, gelte es, eine Bestandsaufnahme und Analyse der Situation in der Innenstadt vorzunehmen. Außerdem werde sich das Büro bei den Händlern in Milspe vorstellen. Vorgesehen sei auch, dass es Präsenztage in Ennepetal geben werde. „Im Innenstadtbüro, in dem auch das Regionalmanagement für das Leader-Projekt ansässig ist, steht ja ein Schreibtisch“, sagt der Stadtplaner. „Wir werden uns mit den Verantwortlichen der Stadt in Kürze zusammensetzen und einen Zeitplan entwerfen“, erklärt Paul Tenbergen gegenüber dieser Zeitung. Konkrete Absprachen bezüglich der Präsenz vor Ort gebe es bisher nicht, klar sei aber, dass die Stadt in ihrer Ausschreibung darauf viel Wert gelegt habe.

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Eine Reihe von Aufgaben wartet auf das neue Innenstadtmanagement. Dazu gehört vor allem die Beseitigung der Leerstände. „Das Verzeichnis muss aktualisiert werden“, so Höhl. Unter anderem wird die Klutert-Apotheke am Freitag letztmals öffnen (wir berichteten), wodurch sich ein weiterer Leerstand in einem zentralen Bereich der Voerder Straße auftut. „Das Innenstadtmanagement könnte sich auch um Zwischennutzungen leerstehender Ladenlokale kümmern“, erklärt Höhl weiter.

Einen erneuten Anlauf werde man zudem mit dem Innenstadtmanagement hinsichtlich des Verfügungsfonds wagen, kündigt Ulrich Höhl an. „Da ist bisher leider nicht all zu viel passiert, außer einem ersten Treffen des dafür gebildeten Entscheidungsgremiums im Chillito.“ Aus dem Verfügungsfonds können Maßnahmen innerhalb des Fördergebietes unterstützt werden, die die Identifikation von Bürgerinnen und Bürgern mit der Ennepetaler Innenstadt stärken – beispielsweise eine besondere Möblierung für den öffentlichen Raum oder Ähnliches. Die Förderquote beträgt 50 Prozent, sprich: der Antragsteller muss die andere Hälfte der Aufwendungen selbst tragen. Eine Projektidee wurde bisher noch nicht umgesetzt.

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Nicht zuletzt sollten die Fachleute den Einzelhändlern Hilfestellung auf verschiedenen Gebieten anbieten – beispielsweise im Hinblick auf die Schaufenstergestaltung. Feste und Aktivitäten sollte das neue Innenstadtmanagement ebenfalls stärker begleiten und unterstützen. „Zum Beispiel wäre es schön, etwas wie das Weinfest zu etablieren – gerne auch eine Veranstaltung, die in Verbindung mit einem verkaufsoffenen Sonntag durchgeführt wird.“

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