Ennepetal. Volker Külpmann ist nicht mehr Leiter des Klutertbads Ennepetal. Warum er kündigte und wie es für ihn und das Bad weitergeht, lesen Sie hier.

Das Klutertbad braucht eine neue Leitung. Volker Külpmann, der seit 2017 verantwortlich für den Betrieb der Einrichtung war, hat zum 31. Juli gekündigt. Er wird ab dem 1. August eine neue Aufgabe übernehmen und Bäderleiter bei der Hagenbad GmbH. Klutertwelt-Geschäftsführer Sven Twork ist zuversichtlich, bereits in Kürze die Nachfolge verkünden zu können. „Die Personalie ist noch nicht spruchreif“, sagte er gegenüber dieser Zeitung. Er gehe aber davon aus, dass die Stelle zum 1. Oktober wieder besetzt sein werde. Bis dahin wird Felix Ronge, eigentlich für den Veranstaltungsbereich bei der Klutertwelt zuständig, die Aufgabe kommissarisch übernehmen.

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Eigentlich hätte Volker Külpmann Anfang Juli seinen letzten Arbeitstag gehabt, allerdings wurde er von seinem Noch-Arbeitgeber schon jetzt freigestellt. Zu den Gründen dafür wollte sich Sven Twork nicht äußern. „Das ist schade, denn ich hätte mich gerne von Kollegen und Geschäftspartnern vernünftig verabschiedet“, meint Volker Külpmann im Gespräch mit dieser Zeitung. Grundsätzlich tue ihm der Abschied vom Klutertbad schon etwas weh, andererseits habe sich ihm eine große berufliche Chance geboten. „Ich bleibe Ennepetaler“, betonte er.

Külpmann erklärt, warum er sich überhaupt nach einer neuen Aufgabe umgesehen habe. Die Klutertwelt, zu der neben dem Klutertbad das Haus Ennepetal, die Kluterthöhle und die Bereiche Tourismus und Eventmanagement gehören, werde rekommunalisiert. „In dem, was man uns dazu präsentiert hat, sind unsere Namen nicht aufgetaucht“, sagt er für sich und sein Team. „Als Badleiter hätte ich schon erwartet, darin vorzukommen.“ Die daraus resultierende Unsicherheit einerseits und die Tatsache, dass er sich anderseits auch sehr schwer mit einer Eingliederung eines Service- und Dienstleistungsbetriebs – und seiner Person – zurück in eine Verwaltung tue, habe ihn bewogen, sich „links und rechts umzuschauen“. Zu der Zeit habe sich dann mit der Leitung der Hagener Bäder die eine große berufliche Chance aufgetan. Im Bewerbungsverfahren erhielt er schließlich den Zuschlag, am Montag bestätigte der Aufsichtsrat der Hagenbad GmbH die Personalentscheidung. „Ich freue mich darauf“, meint der 52-Jährige. „Ich bin in Hagen geboren, habe mein Abi dort gemacht und habe auch schon einmal eine Zeit lang bei der Agentur Mark unter dem jetzigen Oberbürgermeister Erik O. Schulz gearbeitet.“

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„Es wird nicht mehr so viel operatives Geschäft sein wie im Klutertbad“, sagt Volker Külpmann über seine neue Aufgabe. „Es wird mehr um strategisches Management gehen.“ Bei der Hagenbad GmbH, die zur städtischen Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG) gehört, ist er für vier Bäder zuständig: deren Aushängeschild Westfalenbad, die Freibäder Hengstey und Hestert sowie ein Hallenbad in Hohenlimburg.

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2012 war der Diplom-Betriebswirt und Kultur-, Medien- und Freizeitmanager, der zuvor unter anderem Bäder in Barsinghausen (Niedersachsen), Kelsterbach und Bad Nauheim (beide Hessen), sowie in in Lüdinghausen (NRW) leitete, zur Kluterthöhle & Freizeit GmbH & Co. KG gewechselt. Dort übernahm er am 1. April 2013 die Geschäftsführung von Wolfgang Kern. Nachdem er sich mit der Stadt nicht auf eine Verlängerung seines Zweijahresvertrags als Geschäftsführer einigen konnte, trat er 2015 zurück ins zweite Glied. Unter seinem Nach-Nachfolger Florian Englert (kommissarisch hatte zwischenzeitlich der Erste Beigeordnete Dieter Kaltenbach die Gesellschaft geleitet) übernahm Volker Külpmann dann die Leitung des „Platsch“, das inzwischen in Klutertbad umbenannt wurde.

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Auf einige wegweisende Projekte blickt der scheidende Badleiter zurück. Ganz maßgeblich arbeitete er an der Umgestaltung des Freibades in Ahlhausen zum Naturfreibad mit ökologischer Wasseraufbereitung mit, das 2020 eröffnet wurde. Als Geschäftsführer der Kluterthöhle und Freizeit GmbH hatte er den Tourismusbereich und das Veranstaltungsmanagement von der Stadt übernommen, dazu gehörte auch die Organisation der Stadtfete „MittENdrin“. Auch brachte er die Renaturierung der Kluterthöhle sowie deren modernes Beleuchtungskonzept mit auf den Weg. „Nicht alles lief gut“, meint Volker Külpmann. So habe die Gastronomie im Haus Ennepetal nicht dauerhaft funktioniert und das Gastspiel des Leo Theaters sei zwar ein Highlight gewesen, habe aber nicht erfolgreich weitergeführt werden können.

Den Umbau des Freibades in Ahlhausen zum Naturerlebnisbad mit ökologischer Wasseraufbereitung trieb Volker Külpmann maßgeblich mit voran. Hier mit Bürgermeisterin Imke Heymann, Klutertwelt-Geschäftsführer Sven Twork und dem langjährigen leitenden Schwimmmeister Willi Schauer, der inzwischen ebenfalls das Klutertbad verlassen hat (von rechts).
Den Umbau des Freibades in Ahlhausen zum Naturerlebnisbad mit ökologischer Wasseraufbereitung trieb Volker Külpmann maßgeblich mit voran. Hier mit Bürgermeisterin Imke Heymann, Klutertwelt-Geschäftsführer Sven Twork und dem langjährigen leitenden Schwimmmeister Willi Schauer, der inzwischen ebenfalls das Klutertbad verlassen hat (von rechts). © WP | Hartmut Breyer

Klutertwelt-Chef Sven Twork hebt Külpmanns Beitrag beim Umbau des Freibads und zu dessen Eröffnung in Corona-Zeiten hervor. Auch die weitgehend aus Fördermitteln finanzierte Anschaffung der „Aquarider“, der Unterwasserfahrräder, zur Optimierung des Kursprogramms habe der scheidende Badleiter initiiert. Twork meint, dass der Zeitpunkt des Weggangs nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Personalsituation – auch der erfahrene leitende Schwimmmeister Willi Schauer hat das Bad verlassen – sicher nicht ideal sei. Neben der neuen Führungskraft, die aber wohl bereits gefunden ist, sucht das Klutertbad derzeit händeringend zwei Fachkräfte für Bäderbetriebe. Momentan leitet Felix Ronge, bei der Klutertwelt für das Veranstaltungsmanagement zuständig, das Bad. Durch Events wie die „Summer Vibes“ und das Ferik-Festival, die im Vorjahr schon im Klutertbad stattfanden und auch in diesem Sommer anstehen, hat er bereits eine große Nähe zu der Einrichtung und den Angestellten.

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