Gevelsberg. Nach mehreren tödlichen Unfällen auf der Eichholzstraße in Gevelsberg stand fest: Sie bekommt einen festen Blitzer. Aber wie sieht es damit aus?

Es war eigentlich nicht mehr als eine kurze Randnotiz im Stadtrat. Hans-Günther Adrian, Fraktionschef der CDU in Gevelsberg, wollte wissen, wann denn nun der feste Blitzer auf der Eichholzstraße kommt. Außerdem hatte seine Fraktion schon vor Monaten vorgeschlagen, die Einmündung der Berchemallee auch zu entschärfen. „Was ist dazu in der Unfallkommission gesagt worden?“, fragte Adrian. Nach mehreren tödlichen Unfällen war der Bereich offiziell als Unfallschwerpunkt eingestuft worden. Die Kommission beriet daher über Präventionsmaßnahmen. Unter anderem sollte es einen festen Blitzer geben.

Auf die Nachfrage des CDU-Fraktionschefs erklärte die Gevelsberger Stadtverwaltung nun, dass die Polizei doch erst weitere Messungen durchführen möchte, die dann noch einmal in der Unfallkommission besprochen werden sollen. Erst danach werde entschieden, ob es einen festen Blitzer gibt oder nicht.

Der Ennepe-Ruhr-Kreis bestätigte auf Nachfrage der Redaktion, dass aktuell nicht klar sei, wann es einen Blitzer auf der Eichholzstraße gebe. Erst sollten weitere sogenannte V85-Messungen durchgeführt werden. Dabei wird über einen Zeitraum von zwei Wochen geschaut, wie schnell 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer in einem bestimmten Bereich fahren. Sowohl die Polizei als auch der Ennepe-Ruhr-Kreis würden aber darüber hinaus regelmäßig mobile Geschwindigkeitsmessungen durchführen.

CDU-Fraktion will Thema weiter verfolgen

Hans-Günther Adrian kündigte im Gespräch mit der Redaktion an, dass seine Fraktion das Thema Eichholzstraße weiter verfolgen werde. Die Christdemokraten hatten nach dem tödlichen Motorradunfall im Mai 2022 einen Antrag im Rat der Stadt Gevelsberg gestellt und sich für mehr Sicherheit im Bereich der Eichholzstraße/Ecke Berchemallee eingesetzt.

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„Leider ist der Einmündungsbereich [...] in den letzten Jahren immer wieder Schauplatz schwerer Verkehrsunfälle, obwohl der Kreuzungsbereich gut einsehbar ist“, hieß es im Antragsschreiben der CDU-Fraktion. Die bislang getroffenen, richtigen und sinnvollen Maßnahmen hätten nicht dazu geführt, dass die Unfallzahlen grundlegend zurückgegangen seien.

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„Die CDU-Fraktion hält es für geboten, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um dauerhaft für sicheres Abbiegen zu sorgen“, hieß es weiter. „Dies könnte z. B. durch eine Lichtsignalanlage geschehen, die den Verkehr dort wirkungsvoll einbremsen kann.“ Später hatte die CDU-Fraktion Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi gebeten, in die weitere Diskussion die Möglichkeit einzubringen, den Zubringerbereich von der Berchemallee mit einem Stop-Schild zu versehen. „Dadurch wären Verkehrsteilnehmer gehalten, nicht direkt in die Eichholzstraße einzubiegen, sondern zunächst anzuhalten und die Verkehrssituation zu prüfen“, so die Argumentation.

Unfallschwerpunkt nach Motorradunfall

Nichts dergleichen ist bislang passiert. Die Polizei hatte die Kreuzung aber in ihren Pool von mobilen Geschwindigkeitsmessungen aufgenommen. Den Ausschlag für all das gab der bis dato letzte in einer Reihe von schweren Verkehrsunfällen an der Ecke Eichholzstraße/Berchemallee. Im Mai 2022 war ein 26-jähriger Wittener, der mit seinem Motorrad aus der Richtung Hagener Straße kam, an der Einmündung Berchemallee mit dem Auto einer 55-Jährigen aus Hagen zusammengestoßen, die auf die Eichholzstraße abgebogen war. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Die Frau erlitt einen Schock und wurde mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

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Im November 2020 war ein 79-jähriger Mann aus Gevelsberg nach einem Unfall auf der Eichholzstraße seinen Verletzungen erlegen. Der Mann war mit seinem Audi auf der Berchemallee unterwegs, als er an der Kreuzung auf die Eichholzstraße abbiegen wollte. In dem Moment übersah er den Seat eines 25-jährigen Schwelmers und nahm ihm die Vorfahrt. Im Kreuzungsbereich prallten die Autos aufeinander.

Nach Mai 2022 hatte sich eine Unfallkommission gebildet – bestehend aus der jeweils zuständigen Verkehrsbehörde sowie Vertretern des Landes und der Polizei. Diese prüft seitdem die Situation an der Kreuzung und Maßnahmen, um diese zu entschärfen.