Ennepe-Ruhr. Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat eine repräsentative Analyse der Stoffe vornehmen lassen, die Bürger in ihre Biotonnen werfen. Das ist das Ergebnis.
„Überwiegend positiv“ – so bewertet Svenja Wollmer-Rügger, Sachgebietsleiterin für öffentlich-rechtliche Abfallwirtschaft im Schwelmer Kreishaus, die Ergebnisse einer repräsentativen Analyse der Stoffe, die die Bürgerinnen und Bürger des Ennepe-Ruhr-Kreises in ihre Biotonnen werfen.
In Zahlen: Der Anteil von Fremdstoffen im Bioabfall liegt kreisweit bei 2,6 Prozent, 0,7 Prozent davon sind Kunststoffe. 3 und 1 Prozent lauten die Grenzwerte, bis zu denen der Biomüll noch zur Kompostierung oder Vergärung angenommen wird. „Je besser beim Biomüll getrennt wird, desto besser ist es für die Umwelt – und den Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger“, so Wollmer-Rügger.
Hintergrund: Bei Fehlwürfen wird eine aufwändige und teure Sortierung nötig. Bleiben die Fremdstoffe allerdings unbemerkt, können sie sich im Biomüll zu Mikroplastik zersetzen und das Grundwasser verschmutzen. Um solche Probleme noch unwahrscheinlicher zu machen, gibt die Kreisverwaltung ein weiteres Mal Tipps, was aus Küche und Garten in die Biotonne gehört.
Die Liste der Küchenabfälle lautet: Gemüse- und Obstreste, Kaffeesatz und -filter, Tee und Teefilter, Schalen von Südfrüchten, Brotreste, Eierschalen, Nussschalen, verdorbene, unbehandelte Lebensmittel, gekochte Speisereste, Knochen, Fleisch- und Fischreste sowie Wischtücher aus Papier.
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Aus dem Garten dürfen in die Biotonne: Schnittblumenreste, Baum- und Strauchschnitt, Laub, Rasenschnitt, Wildkräuter, Blumenerde, Sägemehl und Holzwolle sowie Kleintiermist (Stroh, Heu, Holzspäne). Bioabfälle getrennt zu sammeln, ist für alle deutschen Kommunen seit 2015 verpflichtend. Im Ennepe-Ruhr-Kreis war die Biotonne nach ersten Testtouren im Jahr 1996 bereits vor gut 25 Jahren flächendeckend eingeführt worden. Seit Anfang 2013 wird der so gesammelt Biomüll in einer Anlage in Witten-Bebbelsdorf zu Biogas vergoren. Zwei Blockheizkraftwerke wandeln das Gas in Strom für 2500 Haushalte und Wärme um. Auf diese Weise werden Jahr für Jahr rund 4000 Tonnen Kohlendioxid vermieden.
Die Erkenntnisse über den Biomüll fließen neben anderen Daten in das neue Abfallwirtschaftskonzept ein. Der Kreistag hatte die Analyse durch das Institut für Abfall- und Abwasserwirtschaft bereits 2019 beschlossen. Aufgrund von Corona-Einschränkungen konnte sie allerdings erst im Herbst 2022 durchgeführt werden.
Die Fremdstoffanteile im Biomüll pro Stadt: Breckerfeld: 2,1 Prozent Fremdstoffe / 0,4 Prozent Kunststoffe; Ennepetal: 2,0 / 1,0; Gevelsberg: 2,7 / 0,4; Hattingen: 3,1 / 0,8; Herdecke: 1,8 / 0,4; Schwelm: 2,8 / 0,9; Sprockhövel: 2,1 / 0,4; Wetter: 2,1 / 0,5; Witten: 2,9 / 0,8.