Gevelsberg. Karussells, Buden, Bierstände - das erwartet die Besucher. Hier gibt es nach dem Aus von Dirk Wagner nun Backfisch.
Es ist wieder da - das Riesenrad auf der Gevelsberger Kirmes. Der Höhenflieger ist in diesem Jahr aber nicht die einzige Attraktion auf der schrägsten Kirmes Europas. 17 große und kleine Fahrgeschäfte sind angekündigt. Es gibt auch einige neue Stände, auf die sich die Besucherinnen und Besucher freuen können.
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Die Verträge sind unter Dach und Fach - alle großen Plätze sind vergeben. Vom Kinderkarussell bis zu spektakulären Durchrüttlern ist auch in diesem Kirmessommer wieder alles dabei: Die Klassiker Breakdance, Autoscooter und Love-Express (Raupe), Überschläge gibt es beim X-Force (in der Höhe) und Shake Roll (auf der Drehscheibe) und bei Extrem geht es in atemberaubender Geschwindigkeit hoch in die Lüfte und kopfüber wieder hinab. 80 Prozent aller Stände konnte die Stadt Gevelsberg bereits vergeben. Der Andrang auf die knapp 160 Plätze sei ähnlich groß wie im Vorjahr, teilt die Verwaltung mit. „Einige wenige alte Bekannte haben sich in diesem Jahr nicht beworben.
Das gibt ein gutes Gefühl
Markus Loetz ist von Klein auf Kirmesfan, mittlerweile kümmert er sich als erster Vorsitzender des Gevelsberger Kirmesvereins maßgeblich um die Planung der tollen Tage in der Stadt.
Warum ist das Riesenrad für die Gevelsbergerinnen und Gevelsberger so wichtig?
Das Riesenrad ist neben dem Kirmestor über die Jahre zum Wahrzeichen für die Kirmes geworden. Wenn es so von Weitem zu sehen ist, alles überragt und dann schön beleuchtet ist, dann sorgt das für ein gutes Gefühl, so ein Kribbeln. Dann weiß man, dass wieder Kirmes ist und eine tolle Zeit ansteht. Ich denke, das geht vielen anderen auch so.
Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?
Auf die Menschen und Begegnungen. Ich treffe dort immer viele, die ich das ganze Jahr über nicht sehe, wie etwa alte Schulfreunde. Ich freue mich auf die Gespräche und die gemeinsame Zeit.
In drei Monaten ist Kirmes. Was ist bis dahin die größte Herausforderung?
Am wichtigsten ist, dass bei den Kirmesgruppen alles gut anläuft, sie auf den Bauplätzen klar kommen. Wir schauen, wo wir helfen können. Denn ohne Kirmesgruppen läuft nichts. Sie sind das Salz in der Suppe bei allem und absolut unverzichtbar. Wenn der Kirmeszug vorbei ist, und der Kirmesmontag beginnt, dann werde ich langsam ein wenig entspannter.
Dafür können wir neben dem Bierstand der neuen Kirmesgruppe Silschede auch wieder zwei große Fischstände für die Gevelsberger Kirmes gewinnen.“ Einer der Fischstände wird direkt hinter dem Kirmestor stehen. Der Zweite wird – wie gewohnt - im Kreuzungsbereich der Lindengrabenstraße stehen, dort, wo Dirk Wagner in all den Jahren seinen Backfisch verkaufte. Ganz in der Nähe ist der Stand der neuen Kirmesgruppe Silschede.
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Wieder zwei Fischstände
„Hinzu kommen die Plätze der heimischen Vereine und Gastronomen, die traditionell keine Bewerbung einreichen. Diese sind ohnehin fest ins Kirmesgeschehen eingeplant und erhalten ihre Zusagen in den kommenden Wochen“, heißt es aus dem Rathaus. Die Vorbereitungen für die Kirmes 2023 laufen schon seit dem Herbst.
Die Vergabe der Restplätze erfolgt aber erst kurz vor Beginn der Kirmes. Erst dann sei sicher abzuschätzen, an welchen Stellen noch kleinste Lücken zu füllen sein werden. Lücken sollen nämlich nicht nur im Kirmeszug vermieden werden, sondern auch auf der Kirmesmeile selbst.
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Herzstück der Kirmes bilden wieder die Fahrgeschäfte. Die Auswahl habe, wie gewohnt, in gemeinsamer Abstimmung zwischen dem Gevelsberger Kirmesverein, dem Freundeskreis Kirmes und der Stadt Gevelsberg stattgefunden, teilt die Verwaltung mit. Premieren von neuen Fahrgeschäften wird es in diesem Jahr nicht geben. Für Abwechslung ist aus Sicht der Stadt aber dennoch gesorgt: „Durch den regelmäßigen Wechsel der Fahrgeschäfte und deren Standorte, wird sich ein neues Bild ergeben.“ Wo sich die einzelnen Karussells in diesem Jahr genau befinden, ist der nebenstehenden Karte zu entnehmen.
Nachfolger für Uwe Jesinghaus
Das Riesenrad war das letzte Mal 2019 in Gevelsberg dabei. 2020 und 2021 ist die Kirmes aufgrund der Corona-Pandemie bekanntlich ausgefallen, für 2022 war das Riesenrad zwar angekündigt, wurde aber quasi in letzter Sekunde abgesagt. Der Grund, den der damalige Betreiber anführte, waren die Maße des Platzes, die wohl doch nicht ausreichten. Das wird in diesem Jahr aber nicht passieren. „Die Bauweise der Unterkonstruktion des Riesenrades ist in diesem Jahr eine andere“, teilt die Verwaltung mit. Insgesamt geht es am Strupprock in 35 Meter Höhe. Damit bildet das Riesenrad zusammen mit dem nostalgischen Kettenkarussell auch in diesem Jahr die Bergspitze der Kirmesmeile. Am anderen Ende markiert das Kirmestor den Anfang der Gevelsberger Kirmes. Der markante Bau und beliebte Treffpunkt ist neben dem Riesenrad das Wahrzeichen der Gevelsberger Kirmes. Und das präsentiert sich in diesem Jahr verschönert. Die Betonblöcke sind nicht mehr grau, sondern mit farbenfrohen Kirmesmotiven versehen. Künstler Jens Westip hat sie gestaltet und aufgesprüht - im Auftrag des Freundeskreises, der auch die Idee für das Kirmestor hatte. Das war vor 26 Jahren.
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Das meist fotografierte Motiv der Kirmes wird wieder am Donnerstag, 22. Juni, aufgebaut. Am Freitag wird die Kirmes mit dem Anblasen an der Kirmesmauer offiziell eröffnet, der Kirmeszug ist am Sonntag. Und am Dienstag, 27. Juni, ist mit dem Höhenfeuerwerk schon wieder Schluss. Aktuell läuft die Ausschreibung für das große Abschlussfeuerwerk zur Kirmes. Doch auch sonst ist noch einiges für die Stadt zu tun. Die Einsatzplanung läuft, der TÜV-Termin für die Kirmesgruppen zum Festumzug muss organisiert werden, Ortstermine mit Schaustellern finden statt. Übrigens mit dem Nachfolger von Uwe Jesinghaus. Der langjährige Platzwart, der im Herbst des vergangenen Jahren in Ruhestand ging, hat einen Nachfolger. Roman Lorber hat seinen Posten im Gevelsberger Ordnungsamt übernommen.