Ennepetal. Das neue Solebecken im Klutertbad Ennepetal ist bald fertig. Nun gibt es einen Vorschlag, wann es für die Badegäste frei gegeben werden soll.
Das neue Solebecken, das derzeit auf dem Außengelände des Kluterbades eingebaut wird, könnte schon nach Ende der kommenden Freibadsaison in Betrieb genommen werden. Diesen Vorschlag machte Klutertwelt-Geschäftsführer Sven Twork dem Aufsichtsrat in der jüngsten Sitzung am Mittwoch. Voraussetzung ist, dass die Preise für Strom und Gas im kommenden Herbst das derzeitige Niveau nicht deutlich überschreiten.
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Twork teilte den Aufsichtsratsmitgliedern mit, dass die Montage des Edelstahlbeckens, das seinen Platz neben dem Hallenbad in Höhe des Variobeckens gefunden hat, inzwischen planmäßig erfolgt sei. Allerdings hatte sich der Montagebeginn um etwa vier Wochen verzögert, weil bei den Ausschachtungsarbeiten überraschend ein 10-kV-Stromkabel aufgetaucht war, das zunächst verlegt werden musste (wir berichteten). Voraussichtlich Mitte April werden sich die Garten- und Landschaftsbauer um die Herrichtung der Außenanlage kümmern. Mit der Fertigstellung des Solebeckens rechnet Twork nach wie vor für Ende Mai/Anfang Juni. Bereits abgeschlossen seien die Arbeiten am Eingang zum Technikkeller im Bereich des Wendehammers.
Aufgrund der in Folge des Ukraine-Kriegs zwischenzeitlich explodierten Energiepreise hatte der Aufsichtsrat der Klutertwelt GmbH & Co. KG nach einem gemeinsamen Antrag von SPD und CDU im September 2022 beschlossen, das Solebecken zwar wie geplant zu bauen, es allerdings erst dann in Betrieb zu nehmen, wenn die Energiepreise wieder ein vertretbares Niveau erreicht haben. Bei einem Verzicht auf das Projekt wären nach Darstellung der Klutertwelt die ohnehin zum damaligen Zeitpunkt bereits aufgewendeten Planungskosten verloren gewesen, zudem hätte man Schadenersatz in Höhe von etwa 15 bis 20 Prozent des Auftragsvolumens an die Vertragspartner zahlen müssen. Würde das Solebecken hingegen fertiggestellt, könnte es ohne spätere Nachteile zunächst außer Betrieb bleiben.
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In der Aufsichtsratssitzung rechnete Sven Twork nun vor, dass die Betriebskosten nach aktueller Berechnung nur noch geringfügig über den Preisen von 2019 lägen, als man eine Kalkulation für das Solebecken angestellt hatte. Damals waren die jährlichen Kosten für Gas mit 7000 Euro, für Strom mit 13.000 Euro und die sonstigen Kosten (Reinigung, Wartung etc.) mit 10.000 Euro angesetzt worden. Die Gesamtkosten wurden somit auf 30.000 Euro beziffert. Eine Rechnung im September 2022 hatte aufgrund der enorm gestiegenen Strom- und Gaspreise Gesamtkosten von 47.700 Euro ergeben – das entspricht einer Steigerung von 59 Prozent. Auf dieser Basis hatte der Aufsichtsrat die Inbetriebnahme vorerst auf Eis gelegt. Nun, so Tworks Rechnung, liege man bei den Kosten für Gas mit 7200 Euro leicht über dem Niveau von 2019, bei den sonstigen Kosten mit 11.000 Euro etwas deutlicher darüber. Dafür seien die Stromkosten mit 12.500 Euro sogar niedriger als 2019. Insgesamt geht die aktuelle Berechnung von Mehrkosten gegenüber 2019 in Höhe von 700 Euro aus, das entspricht 2,3 Prozent.
Baukosten 5,8 Prozent über Plan
Die Baukosten liegen nach aktuellem Stand leicht über Plan.
Kalkuliert hatte die Klutertwelt GmbH & Co. KG mit Kosten von 1,945 Millionen Euro für das 8 x 10 Meter große Becken inklusive der notwendigen Erd- und Gartenbauarbeiten. Nun liege man bei 2,057 Millionen Euro, berichtete Geschäftsführer Sven Twork in der jüngsten Sitzung des Kluterwelt-Aufsichtsrats. Das entspreche einer Kostensteigerung von 5,8 Prozent.
„Vorbehaltlich, dass die Situation bleibt wie sie ist, würden wir das mittragen“, erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender Daniel Heymann im Aufsichtsrat. „Wir müssen aber im Blick behalten, was passiert, hinsichtlich der Preise oder auch einer eventuellen Gasmangellage.“ In die gleiche Richtung zielte SPD-Fraktionschef Volker Rauleff, der betonte, dass man den Markt beobachten müsse. „Die Freibadsaison ist im September zu Ende, dann weiß man, wo die Reise hingeht. Nach heutigem Stand würden wir die Inbetriebnahme dann unterstützen.“
In der nächsten Aufsichtsratssitzung am 14. Juni will Geschäftsführer Sven Twork über die aktuelle Entwicklung berichten.