Ennepetal. Das Berufskolleg in Ennepetal wird seit Jahren saniert und modernisiert. Das ist der aktuelle Stand der Arbeiten. So steht es um die Kosten.

Die Bauarbeiten am Berufskolleg in Ennepetal gehen voran. Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat als Träger des Kollegs darüber informiert, dass der dritte Sanierungsabschnitt voraussichtlich bis spätestens Sommer 2023 fertig ist. Der zweite Bauabschnitt ist demnach weitgehend abgeschlossen. Es gibt aber nach wie vor Vertragsprobleme im Bereich Trockenbau. Ein Rechtsbeistand sei eingeschaltet, wie die Kreisverwaltung erklärt.

Dadurch habe sich die Maßnahme am Berufskolleg weiter verzögert. Ursprünglich habe der dritte Bauabschnitt schon Anfang 2023 fertig sein sollen.

Parallel würden die energetischen Sanierungsmaßnahmen an mehreren Stellen laufen. Gleiches gilt für die Neugestaltung der Außenanlagen. „Die Fertigstellung der energetischen Sanierungsmaßnahmen ist für 2023 geplant. Die Fertigstellung der Außenanlagen ist für Ende 2024 anvisiert“, heißt es in den entsprechenden Unterlagen.

Probleme und Verzögerungen

Damit enden für das Berufskolleg mehrere Jahre Baustelle. Ursprünglich sollte der Gebäudekomplex eine umfassende Brandschutzsanierung bekommen. Dafür waren 8,9 Millionen Euro eingeplant. Im Sommer 2017 zogen die ersten Bereiche des Kollegs in die ehemalige Hauptschule Friedenshöhe in Ennepetal um.

Im Laufe der Zeit kam es aber immer wieder zu Schwierigkeiten. Weil es Probleme bei der Ausschreibung gab, konnten die Arbeiten erst 2018 starten. Die Betondecken waren in einem wesentlich schlechterem Zustand als ursprünglich angenommen. Weiteres Problem: Unternehmer erbrachten die vereinbarten Leistungen nicht, es kam zur Trennung vom Generalplaner. Mehrere Firmen gingen zwischenzeitlich insolvent.

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Zwischenzeitlich hatte der Ennepe-Ruhr-Kreis beschlossen, die Arbeiten auszuweiten und die Schule mit einer weiteren Modernisierung zukunftstauglich zu machen. Es gab neue Elektrik und Datenleitungen, energiesparende LED-Leuchten und Bewegungsmelder. Unter anderem bekamen die Klassenräume neues Mobiliar und große Monitore, Whiteboards und Beamer. Auch einen Glasfaseranschluss gab es für das Berufskolleg an der Wilhelmshöher Straße, ebenso war eine neue Heizungsanlage geplant.

Im aktuellen Kostenrahmen

Alles in allem ein Großprojekt. Die Baukosten haben sich verdoppelt, die Bauzeit dehnte sich von drei auf mehr als fünf Jahre aus. Ende 2022 berichtet die Verwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises von neuen Schwierigkeiten. Es seien Vertragsprobleme bei den Gewerken Putz und Trockenbau aufgetreten. Die restlichen Putzarbeiten hätten neu ausgeschrieben werden müssen.

Arbeiten auch an anderen Berufskollegs

Neben dem Berufskolleg Ennepetal ist der Ennepe-Ruhr-Kreis auch Träger von zwei weiteren Berufskollegs, dem in Hattingen und dem in Witten. Auch an diesen beiden Standorten laufen Sanierungsarbeiten.

Am Berufskolleg Hattingen konnten die geplanten Sanierungsmaßnahmen laut Kreisverwaltung zwischenzeitlich bis auf wenige ausstehende Restarbeiten weitgehend abgeschlossen werden. Im Zuge der noch laufenden Prüfung der bisher eingegangenen Schlussrechnungen sei jedoch festzustellen, dass das vom Kreistag bereitgestellte Gesamtbudget von 12,2 Millionen Euro voraussichtlich um circa 300.000 Euro überschritten werde. Im Zuge der Restarbeiten soll in der Aula unter anderem noch an Medientechnik, Lichtanlage und Schallschutz gearbeitet werden. Diese Leistungen werden aktuell mit 115.000 Euro an Kosten beziffert.

Die Baumaßnahmen am Berufskolleg in Witten liegen laut Kreisverwaltung bisher weitgehend in der Zeitplanung. Die Gesamtmaßnahme soll bis 2025 abgeschlossen werden. Parallel zu den Sanierungsmaßnahmen laufe die Beseitigung der festgestellten Bergbauschäden. Der Aufwand für die Bergschadensanierung sei nach wie vor nicht abschließend einzuschätzen.

„Die derzeitige Kostenprognose für die Sanierungsmaßnahme liegt noch knapp im bereitstehenden Budget von 18,45 Millionen Euro“, heißt es nun vonseiten des Ennepe-Ruhr-Kreises. „Durch noch ausstehende Arbeiten im dritten Bauabschnitt kann jedoch eine leichte Überschreitung des bereitstehenden Budgets derzeit noch nicht vollständig ausgeschlossen werden.“

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Nachdem der Ennepe-Ruhr-Kreis die ehemalige Hauptschule Friedenshöhe in Ennepetal als Ausweichquartier für das Berufskolleg verlassen hat, soll diese künftig komplett für die Unterbringung geflüchteter Menschen genutzt und entsprechend hergerichtet werden.