Schwelm. Schwelm möchte in Zukunft mehr als 140 Millionen Euro investieren – einen Teil in die alte Gustav-Heinemann-Schule. Das ist der aktuelle Stand.

Die Prioritätenliste, die die Stadt Schwelm am Dienstagabend mit der Politik im Liegenschaftschaftsausschuss besprochen hat, ist lang. Sie führt Investitionen auf, die die Stadt in den nächsten Jahren angehen möchte – größtenteils solche mit hohem Aufwand, deren Kosten bis in den zweistelligen Millionenbereich gehen. Mehr als 140 Millionen Euro stehen unter dem Strich.

Ganz oben geht es um Summen für die Feuer- und Rettungswache sowie die beiden Feuerwehrgerätehäuser. Dahinter folgt die Entwicklung von Hallen- und Freibad als nächstes Großprojekt. Weitere Mammutaufgabe sind die Grund- und weiterführenden Schulen, die die Stadt Schwelm auf einen Stand bringen möchte, der den sich verändernden und steigenden pädagogischen Anforderungen gerecht wird (eine detailliertere Berichterstattung zu allen Maßnahmen im Einzelnen folgt).

Das mit Abstand teuerste Vorhaben in dieser Reihe ist die Revitalisierung der früheren Gustav-Heinemann-Schule an der Holthausstraße. Sie soll künftig der Grundschule Engelbertstraße ein neues Zuhause bieten. Für die Sanierung des Gebäudes und einen zusätzlichen Ergänzungsbau führt die Verwaltung rund 32 Millionen, für den Neubau rund 38 Millionen Euro an Kosten auf.

Gebäude in sehr schlechtem Zustand

Das Gebäude der einstigen Hauptschule West stammt aus den 1970er Jahren. Seit 2016 ist es für den Schulbetrieb geschlossen. In den vergangenen Jahren haben Natur und Vandalismus ihre Spuren daran hinterlassen. „Die Bestandsgebäude der ehemaligen Hauptschule befinden sich aufgrund eines mehrjährigen Leerstands in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand“, liest sich das in Verwaltungsdeutsch.

+++ KOMMENTAR: Stadt Schwelm: Investitionsstau zu ungünstigem Zeitpunkt +++

Die Stadt Schwelm möchte ausreichend Platz für ihre Schülerinnen und Schüler schaffen und hat dabei auch den gesetzlich verankerten Ganztagsanspruch ab dem Schuljahr 2026/2027 im Blick. Sie plant, das Grundstück und gegebenenfalls die Gebäude der ehemaligen Hauptschule einschließlich ihrer Sporthalle als neuen Standort der Grundschule Engelbertstraße zu entwickeln.

Den Raumbedarf hat die Stadt nach eigenen Angaben ermittelt. Die Zwei-Feld-Sporthalle soll über schulische Belange hinaus für Veranstaltungen und Vereinssport, insbesondere den Handballsport mit Wettkampfeignung vorgesehen werden. Alle sanierten oder neu errichteten Gebäude sollen modernen energetischen Anforderungen entsprechen.

Mehrere Varianten für Großprojekt

Für die Entwicklung des Grundstücks an der Holthausstraße gibt es mehrere Varianten. Die erste sieht die Kernsanierung im Bestand samt Sporthalle vor. Ein ergänzender Neubau soll Platz für alles bieten, das in den sanierten Gebäuden nicht mehr unterkommen kann. Diese Variante hat aus Sicht der Stadtverwaltung unter anderem den Nachteil, dass sich bestimmte moderne Unterrichtsformen im Bestandsgebäude nicht vollständig darstellen lassen. Die Betriebskosten sind wahrscheinlich höher. Gleiches gilt trotz Sanierung für den Energieverbrauch.

Lesen Sie auch

Die zweite Variante umfasst den Abriss- und Neubau für eine viertzügige Ganztagsgrundschule. Auch die Sporthalle soll hierbei für Schul-, aber auch Vereinssport neu entstehen. Nachteil hier sind die höheren Kosten.

Eine dritte Variante dreht sich um die Sanierung der Bestandsgebäude, einen Ergänzungsneubau und zusätzlich den Neubau der Sporthalle. Auch hier wären die Kosten höher als in der ersten Variante und es bleiben die gleichen Einschränkungen.

Abhängig von Kapazitäten der Stadt

Die sogenannte Bedarfsplanung ist laut Stadt abgeschlossen. Dabei geht es darum, die Bedürfnisse von Bauherren und Nutzern zu ermitteln. Alle weiteren Schritte möchte die Verwaltung intern abstimmen. Wie es weitergeht hängt auch von personellen, zeitlichen und finanziellen Kapazitäten der Stadt ab.

+++ Nichts mehr verpassen: Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm+++

Mit den verschiedenen Projekten an Schulen, Bädern und im Feuerwehrbereich hat sich der Stadtrat schon 2021 beschäftigt. In den vergangenen Jahren hat sich lediglich die Priorität der Maßnahmen zum Teil verändert.