Gevelsberg. Gevelsberg freut sich über Zuzug junger Familien. Deshalb spielen Spielplätze in der Stadt eine besondere Rolle. Jetzt wurde ein neuer eröffnet.

Wie gut, dass nicht immer nur die Erwachsenen das Sagen haben: Denn was die Spielfläche im Dörnerbusch in Gevelsberg betrifft, da durften natürlich auch die Kinder mitreden und ihre Wünsche äußern. Denn sie sind es ja, die dort ihren Spaß haben sollen, sagte Bürgermeister Claus Jacobi, bevor er das Areal für die Kleinen schon einmal freigab.

Es sei, so betonte er explizit, aber keinesfalls die offizielle Eröffnung. „Diese wollen wir mit einem großen Spielplatzfest unter Beteiligung der angrenzenden Nachbarschaft sowie den politischen Verantwortlichen im kommenden Frühjahr feiern.“ Nach knapp drei Monaten Bauzeit, einem Kostenpunkt von 350.000 Euro und der kürzlich erteilten TÜV-Abnahme wollte man die „Sea Area“, wie die neue Spielfläche heißen wird, aber schon jetzt für die Kinder freigeben.

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„Sie sollen nicht bis nächstes Jahr warten müssen“, so Jacobi. Der Platz sei nun fertig und könne darum auch genutzt und bespielt werden. Was sich die Kinder aus dem benachbarten Familienzentrum Habichtstraße nicht zweimal sagen ließen und schnurstracks das große Schiff, das im Mittelpunkt der Spielfläche steht, direkt stürmten.

Ort der Begegnung für Familien

Auf dem Schiff konnten sie rutschen und klettern, sie konnten aber auch auf einem „Surfbrett“ ihr Gleichgewicht testen oder mit der modernen Schaukel dem Himmel ein wenig näher kommen. Und nach so viel Action, die für funkelnde Augen sorgte, gab es für die Kleinen zum Abschluss ihres Besuches noch Kakao, Stutenkerle und Orangen.

Endlich ist es soweit: Bürgermeister Claus Jacobi eröffnet die neue Spielfläche im Dörnerbusch in Gevelsberg. Entstanden ist sie auf einen Antrag der SPD-Fraktion hin.
Endlich ist es soweit: Bürgermeister Claus Jacobi eröffnet die neue Spielfläche im Dörnerbusch in Gevelsberg. Entstanden ist sie auf einen Antrag der SPD-Fraktion hin. © André Sicks

Szenen, die nicht nur die Stadt freuen dürften. Besonders junge Familien haben in der jüngsten Vergangenheit das Thema „Spielplätze“ in der Stadt immer wieder in den Fokus gebracht.

Im Dörnerbusch ist nun eine Spielfläche entstanden, die zugleich auch einen Ort der Begegnung für Familien bildet. Womit der Rat und die Verwaltung Sorge dafür getragen haben, dass Gevelsberg als zertifizierte familiengerechte Kommune vereinbarte Handlungsziele in besonderer Weise umsetzte.

Wunsch nach mehr Spielplätzen

Eine Spielfläche hatten sich auch Anwohnerinnen und Anwohner des Neubaugebiets Am Kotten gewünscht. Dort sind mehrere junge Familien eingezogen, die der einhelligen Meinung sind, in unmittelbarer Nähe gebe es keinen geeigneten und gut erreichbaren Spielplatz für ihre Kinder, hatte es geheißen.

Die Ruhe vor dem (Kinder-)Sturm Blick auf den neuen Spielplatz im Dörnerbusch in Gevelsberg.
Die Ruhe vor dem (Kinder-)Sturm Blick auf den neuen Spielplatz im Dörnerbusch in Gevelsberg. © André Sicks

Mit ihrem Anliegen waren sie auf die Gevelsberger SPD zugegangen, die das Thema nach einem Ortstermin in die Politik einbringen wollte. Auch an diese Redaktion hatten sich die Eltern und zum Teil auch Großeltern gewandt.

Die SPD-Fraktion stellte in diesem Jahr schließlich einen Antrag an die Gevelsberger Stadtverwaltung. Der Rat stimmte zu und gab der Stadt damit den Auftrag, sich um einen Spielplatz zu kümmern, von dem auch die Familien aus dem Neubaugebiet Am Kotten profitieren.

Stadt möchte Fläche entwickeln

Die Spielfläche soll sich aber nicht direkt – wie ursprünglich gewünscht – im Neubaugebiet befinden. Die Wunschfläche der Familien, die auch im Antrag der SPD-Fraktion abgebildet ist, bringt nämlich die Schwierigkeit mit sich, einen ökologischen Ausgleich für das Baugebiet schaffen zu müssen. Würde die Stadt dort nun einen Spielplatz errichten, müsste dieser Ausgleich dafür an anderer Stelle stattfinden.

Die Stadt machte deshalb den Vorschlag, circa 150 Meter von der Straße „Loher Weg“ entfernt, eine Fläche zu nutzen, zwischen dem Neubaugebiet und der Rosendahler Straße. Hier wäre ein öffentlicher Kinderspielplatz bis zu 800 Quadratmetern Größe möglich.

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Zusätzlich ließe sich ein Fußweg zwischen Rosendahler Straße und Neubaugebiet errichten, so dass der Spielplatz losgelöst vom Straßenverkehr erreichbar wäre. Für die Stadt charmant: An diesem Standort käme der neue Spielplatz auch umliegenden Straßen wie Rosendahler und Breitenfelder Straße zugute. Für den Spielplatz rechnet die Stadt aktuell mit rund 500.000 Euro an Kosten, für den Fußweg noch einmal mit 150.000.

Alle Spielplätze auf Prüfstand

Mit der neuen Spielfläche im Dörnerbusch und der geplanten zwischen Rosendahler Straße und Am Kotten ist das Thema für die Stadt aber nicht abgeschlossen. Sie hatte im Sommer angekündigt, in einer großangelegten Untersuchung zu prüfen, an welchen Stellen in Gevelsberg es künftig noch Spielflächen braucht, ob diese gegebenenfalls anders aussehen müssen und wo möglicherweise ein Bedarf für neue besteht.

Dabei sollen auch sogenannte Mehr-Generationen-Plätze wie an der Dammstraße eine Rolle in den künftigen Planungen spielen. Diese könnten in den dicht besiedelten Sozialräumen auch ein öffentlicher Raum der Begegnung für mehrere Generationen und Kulturen werden, so die Vorstellung der Stadtverwaltung.

Ziel ist ein umgreifendes Konzept, mit dem auch Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern künftig fundiert beantwortet werden sollen. Laut Stadt gibt es immer wieder vereinzelte Wünsche zur Errichtung neuer Spielflächen. Für die Familien im Dörnerbusch hat sich dieser Wunsch nun erfüllt. Auch diese Fläche kam auf einen Antrag der SPD-Fraktion zustande.