Gevelsberg. Egal ob Hochwasser, Waldbrände oder Probleme mit der Energieversorgung. Die Stadt Gevelsberg will vorbereitet sein. Hier investiert sie nun.
Es sind keine theoretischen Szenarien mehr: Gevelsberg hat seine einschlägigen Erfahrungen mit Hochwasser und Waldbränden in den vergangenen Monaten und speziell im Jahr 2021 gemacht. Starkregen und lange Dürreperioden haben die Stadt nicht verschont und sollen in Zukunft häufiger vorkommen.
Ein neues Szenario sind Engpässe in der Gas- und Stromversorgung. All das führt dazu, dass aktuell besonders auf die Einsatzbereitschaft geschaut wird. Im Katastrophenfall soll es für betroffene Menschen eine schnell und gut funktionierende Hilfe geben.
Dafür nimmt die Stadt Gevelsberg nun 300.000 Euro in die Hand. Damit bezahlt sie die Anschaffung von verschiedenen Hilfsgütern und entlastet das Budget der Feuerwehr. Die ist nämlich bisher für diese Güter aufgekommen und tut es laut Stadtverwaltung auch aktuell noch.
Hilfsausrüstung im Katastrophenfall
„Die grundsätzliche Zuständigkeit in einer Katastrophenlage liegt beim Ennepe-Ruhr-Kreis“, erklärt die Stadt. „Praktisch wahrgenommen wird die Aufgabe allerdings vor Ort zumeist von der örtlichen Ordnungsbehörde in Zusammenarbeit mit der kommunalen Feuerwehr.“
Damit Einsatzkräfte jederzeit bereit sind, überprüft die Stadt nach eigenen Angaben die örtlichen Strukturen. Gleichzeitig musste und muss sie weitere Beschaffungen machen. Konkret geht es um mobile Tankstellen mit Anhänger, eine mobile Heizung, Stromerzeuger, Decken, Schlafsäcken, 400 Kissen, 400 Feldbetten, ein Satellitentelefon, Lager-Container, Treibstoffkanister und Funkgeräte.
Lange Lieferzeiten, eine allgemeine Güterknappheit auf nationalen und internationalen Märkten sowie zunehmende Preissteigerungen hätten es erforderlich gemacht, dass die Feuerwehr bislang finanziell dafür aufkommen musste und noch muss.
Versorgungsraum für 300 Personen
„Nach den gesetzlichen Vorschriften ist die Gemeinde verpflichtet, in einem Bedarfsfall eine Betreuungsstelle für ein Prozent ihrer Bevölkerung vorzuhalten“, erklärt die Stadtverwaltung in diesem Zusammenhang.
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Im Falle eines Energieversorgungsausfalls, zum Beispiel bei der notfallmäßig abgeschalteten Stromversorgung eines Stadtteils, müsse sichergestellt sein, dass ein für circa 300 Personen geeigneter Raum autark betrieben und als Betreuungsstelle mit Schlafgelegenheiten genutzt werden könne.
„Neben einer Stromversorgung zählt hierzu auch eine Beheizungsmöglichkeit einer solchen Betreuungsstelle“, heißt es aus dem Rathaus. „Darüber hinaus wird es für die Gefahrenabwehrstellen notwendig sein, eine gemeinsame Kommunikation innerhalb des Stadtgebietes sicherzustellen.“ Gemeint sind zum Beispiel Feuerwehr, Technische Betriebe und das Ordnungsamt. „Eine Kommunikation zwischen dem Krisenstab des Ennepe-Ruhr-Kreises und dem städtischen Stab wird per Satellitentelefon sichergestellt“, so die Stadt.
Weitere Investitionen in Zukunft
Die Stadt möchte die angeführten 300.000 Euro nun im Haushalt der entsprechenden Buchungsstelle Zivil- und Katastrophenschutz zuordnen. Ein Verwaltungsakt, der das Feuerwehrbudget wieder entlasten soll. Die Mittel daraus plant sie durch nicht benötigte Mittel für Sanierungsmaßnahmen am und im Rathaus zu decken.
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Diese erstmalige Bestandsbildung dieser Hilfsgüter soll im folgenden Jahr fortgesetzt werden. Der Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2023 soll 100.000 Euro dafür vorhalten. Ab 2024 sollen in der Finanzplanung jährlich 20.000 Euro pauschal zur Ergänzung des Ausrüstungsbestandes zur Verfügung stehen.