Gevelsberg. Gevelsberg ist nicht mehr nur die Stadt der kostenfreien Parkplätze. Jetzt gibt es neue Schilder an den Ortseingängen. Das ist der Hintergrund.

Gevelsberg hat keinen Platz für Rassismus und Gewalt!“ – diese Zeile ergänzt ab sofort an fünf Gevelsberger Ortseingängen die sich dort befindlichen Ortseingangsschilder. Es ist ein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördertes Projekt. Angestoßen hat es das Jugendforum Gevelsberg, das seinen Vorschlag mit breiter Unterstützung aus der lokalen Politik und der Stadtverwaltung somit realisieren konnte. Auch wenn sich bei der Umsetzung anfangs nicht alle einig waren.

Gemeinsam mit Bürgermeister Claus Jacobi enthüllten die Mitglieder des Jugendforums nun ganz offiziell das erste, von den Technischen Betrieben angebrachte Schild am Kreisverkehr Hagener/Vogelsanger/Asker Straße. Weitere Schilder stehen an der Kölner Straße/Ecke Schulstraße, der Milsper Straße/Ecke Am Wunderbau, an der Elberfelder Straße unterhalb der Stütingstraße sowie an der Asbecker Straße/Ecke An der Maus.

Auf Gevelsberg angepasst

Anfang 2021 keimte beim Jugendforum der Gedanke, ein klares und sichtbares Zeichen innerhalb der Stadt zu setzen. „Wir haben die Idee zwar aus Sprockhövel geklaut“, gab Marc Busch, Leiter des Jugendforums, offen und ehrlich bei der Enthüllung zu.

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„Aber wir wollten nicht einfach nur ein kleines, weißes Schild mit schwarzer Schrift. Gevelsberg sollte schon etwas Größeres und Einzigartiges bekommen.“ Knapp ein halbes Jahr lang tüftelten die jungen Leute an der Gestaltung, bis sie mit dem fertigen Entwurf vor den Hauptausschuss des Rates der Stadt treten konnten.

Gestalterisch habe man sich an einem von Pro City Gevelsberg herausgebrachten Aufkleber orientiert, berichtete Busch weiter. Darauf sind das Stadtwappen, das Riesenrad und die Stadtharfe abgebildet. Dazu passend wurde der Schriftzug in den drei Farben der Stadt gehalten.

Unterstützung aus Politik

Das Ergebnis sei „hervorragend“ und „optisch phänomenal“ brachte Bürgermeister Claus Jacobi seinen Dank zum Ausdruck und ließ rückblickend verlauten, dass sich das Jugendforum am Ende, bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung, über die mehrheitliche Unterstützung der heimischen Politik freuen konnte.

Das steckt hinter dem Jugendforum

Gevelsberg macht mit beim Bundesprogramm „Demokratie leben! Demokratie fördern. Vielfalt gestalten. Extremismus vorbeugen.“


Zweck ist es, Projekte zu fördern, die sich der Förderung von Demokratie und Vielfalt widmen und insbesondere gegen Rechtsextremismus und Rassismus kämpfen.


Das Jugendforum wurde in Gevelsberg eingerichtet, um insbesondere junge Menschen an der „Partnerschaft für Demokratie“ zu beteiligen. Es wird von den Jugendlichen selbst organisiert und geleitet.

Das nächste Treffen des Jugendforums findet am Montag, 29. August, um 18.30 Uhr bei der VHS Ennepe-Ruhr-Süd statt. Interessierte junge Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren dürfen gerne vorbeischauen.

Das Jugendforum ist auch über Instagram, Facebook oder per E-Mail an die Adresse jugendforum.gevelsberg@gmx.de erreichbar.

So hatten die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD, Linke und AfD während einer politischen Sitzung in ihren Wortbeiträgen Unterstützung für den Vorstoß des Jugendforums signalisiert. Die Christdemokraten hatten allerdings angeregt, die Schilder vielleicht nur temporär, dafür aber immer wieder aufzustellen. Beispielsweise im Zuge der Aktionswoche für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt.

„Wenn wir solche Schilder aufstellen, könnten Leute, die nicht aus Gevelsberg kommen, denken, wir hätten es nötig, solche Schilder aufzustellen“, hatte CDU-Fraktionschef Hans-Günther Adrian gesagt. Das Jugendforum konnte den Gedanken nachvollziehen, hatte aber an ein dauerhaftes Zeichen gedacht.

Demokratisches Miteinander

„Wir müssen jungen Menschen, die sich aktiv für Demokratie einsetzen und die kreative Lösungen haben, signalisieren, dass man hinter ihrem Engagement steht“, sagte Bürgermeister Jacobi nun. Ein Satz, der die Mitglieder des Jugendforums glücklich machte und sie zugleich animierte, auch weiterhin das tolerante und weltoffene Verständnis der Bürgerschaft zu stärken.

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„Wir wollen das vielfältige, gewaltfreie und demokratische Miteinander in der Stadt fördern“, erklärte Marc Busch. Denn in Gevelsberg sollen alle Menschen gleich welcher Nationalität, Herkunft oder Religion friedvoll und ohne jede Diskriminierung zusammen leben können.