Schwelm. Der Schwelmer Autor und Jazzmusiker Dietrich Rauschtenberger erzählt aus den vergangenen 50 Jahren.

Vom Krimi über moderne Gedichte bis hin zu einem Märchen – im neuen Buch des Schwelmer Autors und Musikers Dietrich Rauschtenberger „Die Kunst des Übergangs“ ist all’ das zu finden. „Das ist ganz bunt gemischt, da ist für jeden etwas dabei, hoffe ich“, sagt der 82-Jährige und lacht. Die verschiedenen Kurzgeschichten und Gedichte sind Werke aus den vergangenen 50 Jahren.

In dieser Zeit hat Dietrich Rauschtenberger die unterschiedlichsten Geschichten zu Papier gebracht. „Damals habe ich noch auf der Schreibmaschine geschrieben“, erzählt er im Gespräch mit der Redaktion. 1989 kam dann der erste Computer dazu. Nach und nach hat der Schwelmer vieles digitalisiert, doch mit allen Werken sei das nicht möglich. Und so greift er seither immer wieder auf seinen sogenannten Ideenfundus zurück und lässt sich von seinen eigenen Erinnerungen inspirieren. Allerdings ist dem ehemaligen Lehrer eines dabei besonders wichtig:: „Ich versuche Übereinstimmungen mit real lebenden Personen oder Ereignissen zu vermeiden.“ In der Regel, so sagt er, könne sich keiner in den Geschichten wiedererkennen.

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Geschrieben hat Dietrich Rauschtenberger schon immer gern. Neben Romanen, Krimis und Märchen brachte er auch leidenschaftlich gern Songtexte zu Papier. Mitte der fünfziger Jahre hat er begonnen, Schlagzeug zu spielen, war Mitglied verschiedener Bands und ist sogar schon in New York aufgetreten. Einige Zeit später musste sich der heute 82-Jährige dann aber entscheiden, ob er Musiker oder Lehrer wird. „Ich bin dann Lehrer geworden, weil ich damals schon Familie hatte und das einfach der sicherere Job war“, erinnert er sich. Im Jahr 1980 beendete er seine Karriere als Lehrer und war beruflich dann als Musiker unterwegs.

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„Die Kunst des Übergangs“ ist nun schon das siebte Buch, das der Jazzmusiker veröffentlicht hat. Seit Juli dieses Jahres gibt es den Sammler zu kaufen. Zuvor hatte Rauschtenberger bereits mehrere Romane herausgebracht sowie ein Buch über seine Reise nach Sibirien. „Ich habe auch noch einige Romane in Arbeit“, verrät er und schmunzelt. „Allerdings weiß ich nicht, ob ich in meiner Lebenszeit noch dazukomme, alle zu veröffentlichen“, fügt Dietrich Rauschtenberger hinzu und lacht. Der älteste Text in dem neusten Buch stammt aus dem Jahr 1974. „Das ist ein Songtext, den ich damals für eine Musikgruppe geschrieben habe, in der ich selbst mitgespielt habe.“ Die neuste Geschichte hingegen stammt aus diesem Jahr. Es ist ein Kurzkrimi: „Jetzt oder Nie“. Eins haben viele der Werke in dem Sammler jedoch gemeinsam: Es geht oftmals um Musik. „Alles, was ich habe, um eine Geschichte zu erzählen, sind Gedankenfetzen, die ich von dem großen Tuch abgerissen habe, aus dem die Welt gewoben ist.“ Rauschtenbergers Intention: Die Leser mit auf eine Zeitreise nehmen. „Unser Fahrzeug ist dabei die Fantasie“, sagt er lachend.

Zahlreiche „Ideenfetzen“

Das Buch ist seit Juli dieses Jahres erhältlich.
Das Buch ist seit Juli dieses Jahres erhältlich. © WP | Sophie Beckmann

Einfach aufschreiben, was einem in den Sinn kommt, so hat der heute 82-Jährige damals begonnen. Und aus diesen „Ideenfetzen“ entstanden nach und nach Geschichten. „Natürlich musste ich da auch immer noch viel abändern.“ Doch mit der Zeit entdeckte er einen eigenen Stil und eine eigene Vorgehensweise für sich, mit der er bis heute super zurechtkommt. „Natürlich muss man auch ein bisschen Schreiben können und eben auch wollen“, gibt er zu. Doch das stellte für den Schwelmer nie ein Problem dar. Ganz im Gegenteil: Schreiben war schon immer eine seiner großen Leidenschaften.

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„Ich versuche in meinen Geschichten auch manchmal kritisch zu sein“, sagt der Jazzmusiker und weist dabei auf das Werk „Durchmüll“ hin. „Das ist ein Wortspiel mit Durchfall“, erklärt er und lacht. In der Kurzgeschichte geht es um eine Senioren-WG, die an ihrem eigenen produzierten Müll förmlich erstickt. „So möchte ich auch Missstände anprangern.“

Ab Oktober wird es auch Lesungen geben. Zunächst liest Dietrich Rauschtenberger in Wuppertal aus seinem neusten Buch vor. „Ein genaues Datum steht aber noch nicht endgültig fest.“ Im Spätherbst oder spätestens im Winter, so erklärt der Autor, sind dann Termine in Schwelm geplant. „Das wird vermutlich in der Spinnerei an der Römerstraße stattfinden“, verrät Dietrich Rauschtenberger. Die genauen Infos dazu folgen jedoch noch.

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>>>INFO:

Das Buch „Kunst des Übergangs“ kann in verschiedenen Buchhandlungen oder über das Internet bestellt werden. Der Sammler, der rund 300 Seiten umfasst, hat die ISBN-Nummer 9783756226108 und kostet 14,98 Euro.

Einen ganz besonderen Dank richtet der leidenschaftliche Musiker an seine Frau, Brigitte Gregor, die ihn seit vielen Jahrzehnten begleitet. „Ohne sie wäre dieses Buch nicht möglich gewesen“, sagt er.

Neben dem neuen Werk hat der Schwelmer bereits folgende Bücher veröffentlicht: „Heute ist morgen gestern“ (1979), „Von Menschen und Maschinen“(1984), „Mehr Rohr“ (1994), „Jazz und Ikebana“ (2009), „Trombeck: Wie wir den Freejazz erfunden haben“ (2015) und „Eine Reise zum Mittelpunkt Asiens“ (2015).

Die Musik von Dietrich Rauschtenberger ist zudem auf verschiedenen Streamingplattformen (Deezer, Apple Music, YouTube Music) sowie ebenfalls im Internet zu finden.