Gevelsberg. Die Arbeiten am Vendômer Platz in Gevelsberg sind gestartet. Erste Fortschritte sind zu sehen. So geht es weiter und dann soll alles fertig sein.

Seit einiger Zeit stehen die Pläne zur Neugestaltung des Vendômer Platzes immer mal wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Den ersten Beitrag zum neuen Erscheinungsbild dieses zentralen Ortes in der Gevelsberger Innenstadt hat Kaufland mit dem Umbau seiner Filiale gemacht. Am Montag fand nun auch der offizielle Spatenstich für den eigentlichen Platzumbau statt.

„Das ist jetzt der Startschuss, dass nach einem erfolgreichen Umbau der Mittelstraße der Wohlfühlraum in der Gevelsberger Innenstadt erweitert wird“, sagte Bürgermeister Claus Jacobi. Gleichzeitig sei es der Start für verkehrliche Änderungen. Denn damit beginnt der in drei Abschnitte eingeteilte Umbau des Vendômer Platzes. Die Wasserstraße wird zwischen Rathaus und Stadtpark an den Platz angeschlossen und soll künftig als Verbindung auch zu Expert Ellinghaus dienen. Vor allem rund um das Rathaus wurden dafür schon vor Wochen Bäume und Gehölze gerodet.

Keine Zufahrt vom Großen Markt

Aktuell erfolgt die Erschließung des Vendômer Platzes beziehungsweise der angrenzenden Hofbereiche noch von Norden über die Straße Großer Markt. Eine Zufahrt aus dieser Richtung wird es künftig aber nicht mehr geben. So kann die Platzfläche erweitert und eine besser Anbindung an das Rathaus geschaffen werden. Die Überfahrt zwischen Rathaus und Vendômer Platz fällt dann nämlich weg.

Hier soll bald schon die Wasserstraße an den Vendômer Platz in Gevelsberg angeschlossen werden. Die Stadt Gevelsberger rechnet damit, dass die Arbeiten in drei bis vier Monaten abgeschlossen sind.
Hier soll bald schon die Wasserstraße an den Vendômer Platz in Gevelsberg angeschlossen werden. Die Stadt Gevelsberger rechnet damit, dass die Arbeiten in drei bis vier Monaten abgeschlossen sind. © WP | Stadt Gevelsberg

Auch auf der Rathausplatte haben die Arbeiten begonnen. Der bislang durch schmale Treppe und massive Brüstungselemente baulich abgetrennte Rathausvorplatz wird bald über eine sich in voller Breite des Platzes erstreckende Treppenanlage mit Sitzgelegenheiten direkt in den Vendômer Platz eingebunden sein. Der Rathausvorplatz erhält im Süden außerdem eine neue, barrierefreie Erschließung über eine 2,5 Meter breite Rampe. Ein neues Lichtkonzept, Bänke und eine neue Bepflanzung sind ebenfalls angedacht. Die Rosen, das Gastgeschenk aus Vendôme, sind im Vorfeld auf die andere Seite des Rathauses umgepflanzt worden.

Drei bis vier Monate für Abschnitt

Der erste Abschnitt soll nach drei bis vier Monaten fertig sein, wie Björn Remer, der zuständige Fachbereichsleiter bei der Stadt, schätzt. Danach folgt der zweite Abschnitt des Platzes bis zum Bereich der geplanten Treppen- und Rampenanlage zur Wittener Straße hin. Der dritte Abschnitt umfasst den Teil bis zum Bereich der Polizeiwache. Die 25 Parkplätze, die es im Moment noch vor dem Rathaus gibt, fallen künftig weg. Ebenfalls am Rathaus sollen aber auch sieben neue entstehen. Ansonsten halte Kaufland seit seinem Umbau 40 zusätzliche Parkplätze vor, wie Remer erklärte.

4,2 Millionen Euro Kosten

Für den gesamten Umbau des Vendômer Platzes sind laut der Stadt Gevelsberg Kosten in Höhe von 4,2 Millionen Euro brutto inklusive Nebenkosten angesetzt – beispielsweise für Planung, Beleuchtungsplanung, Brunnenplanung, Bodengutachten, Vermessung und dergleichen.

Von diesen 4,2 Millionen Euro zahlt die Stadt 40 Prozent aus eigener Tasche. 60 Prozent übernehmen der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen im Zuge einer Förderung.

Bezüglich einer Gastronomie südlich des Platzes finden weiterhin Gespräche statt. Das letzte nach Angaben der Stadt vor zwei Wochen. „Eine in Gevelsberg verwurzelte Investorenfamilie hat uns ein klares Signal gegeben, das machen zu wollen“, bestätigte Bürgermeister Claus Jacobi.

Der Wunsch nach Gastronomie

Der Eigentümer der angedachten Fläche habe bereits weiteren Flächen drumherum erworben. „Das macht uns optimistisch“, so Jacobi weiter. Zu einem früheren Stand der Planungen war davon die Rede, ein zusätzliches Gebäude zu errichten, in dem sowohl Wohnungen als auch Gastronomie Platz finden. Eine Gastronomie im Bereich des Platzes sei der Wunsch vieler Gevelsberger, betonte der Bürgermeister. „Was für eine Gastronomie es dann gibt, ist noch nicht klar“, sagte er.

Ausschreiben konnte die Stadt die gesamte Baumaßnahme Vendômer Platz Mitte Februar. Dem vorausgegangen war eine Planungsphase von circa zweieinhalb Jahren. Das Unternehmen Strabag AG konnte sich in der Ausschreibung durchsetzen. Die Stadt Gevelsberg und auch Bauleiter Sebastian Saint-Mont gehen davon aus, dass der Umbau des Vendômer Platzes bis zum Frühjahr 2022 abgeschlossen ist, sofern nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt.

Wer in dieser Zeit Probleme äußern möchte, zum Beispiel weil der Baulärm zu laut ist oder weil er anderweitige Anregungen und Vorschläge hat, kann sich laut Claus Jacobi jederzeit an das Büro des Bürgermeisters oder das Bauunternehmen selbst wenden. Strabag habe sein Baubüro in der unmittelbaren Nähe.