Gevelsberg. Wie geht es mit dem Vendômer Platz in Gevelsberg weiter? Und kommt der Wochenmarkt zurück? Die Stadt hat ihre Pläne vorgestellt.

Der Umbau des Vendômer Platzes soll im März 2021 starten. Die Stadt hat der Politik nun die neusten Planungen für das Großprojekt im Herzen Gevelsbergs vorgestellt. Dabei äußerte sich der zuständige Fachbereichsleiter Björn Remer auch zum Ablauf der Arbeiten und weiteren Details der Platzgestaltung.

Viel Grün, ein ansprechendes Beleuchtungskonzept und eine geänderte Verkehrsführung – diese Punkte gehören wohl zu den später merkbarsten Veränderungen. Losgehen soll es aber nicht wie bisher angedacht direkt vor Kauflands Haupteingang, sondern südlich des Rathauses mit der neuen Anbindung an die Wasserstraße.

So kann Kaufland auch das Ostergeschäft ohne Baustelle vor seiner Tür mitnehmen. Die neue Anbindung soll den Verkehr künftig zwischen Stadtgarten und Rathaus hindurch auf den Platzbereich führen. Poller sollen die Zufahrt aus Richtung Großer Markt sperren.

Rathausplatte wird geöffnet

Ebenfalls zu den ersten Maßnahmen gehört die Umgestaltung der Rathausplatte. Sie soll, wie mehrfach berichtet, durch eine Treppenanlage mit Sitzmöglichkeiten zum Vendômer Platz hin geöffnet werden. Auch zur Wittener Straße hin soll der Platz über eine entsprechende Treppenanlage erreichbar sein – hier mit integrierten Wasserbecken. Die Steigungen machen den gesamten Bereich laut Björn Remer barrierefrei zugänglich.

Wochenmarkt und gastronomisches Angebot

Der Wochenmarkt soll nach der Umgestaltung wieder auf dem Vendômer Platz stattfinden. Laut Björn Remer, dem zuständigen Fachbereichsleiter der Stadt Gevelsberg, hat sich eine Mehrheit der Marktbeschicker in einer Umfrage für eine Rückkehr ausgesprochen. Die Nähe zu Parkplätzen und zu Kaufland seien dabei ausschlaggebend. Außerdem müsse der Stadtgarten neu gestaltet werden, wenn der Wochenmarkt dort bleiben solle. Eine entsprechende Stromversorgung für den Wochenmarkt ist in den Plänen für den neuen Vendômer Platz also enthalten.

Auf Nachfrage der SPD-Fraktion informierte die Stadtverwaltung außerdem darüber, dass weiterhin Gespräche bezüglich einer Gastronomie im Bereich des Platzes geführt würden. „Der Eigentümer der dafür vorgesehenen Fläche ist ein potenter Unternehmer“, so Bürgermeister Claus Jacobi. „Ich bin zuversichtlich, dass das umgesetzt wird.“

„Ursprünglich war die Umgestaltung des Platzes in zwei Abschnitten vorgesehen“, erklärt Remer. „Jetzt soll alles innerhalb von eineinhalb Jahren fertig sein.“ Stand jetzt also im Sommer 2022. Sogenannte Mastleuchten sollen den Platz künftig illuminieren. Sie sind bereits in anderen Parks und Plätzen des Stadtgebiets im Einsatz. Auch Stufen, Hand- und Wasserläufe erhalten laut Planung eine eigene Beleuchtung. Gleiches gilt für die markanten Grünstrukturen auf dem Platz.

Lob und Kritik aus Politik

„Wir wollen dabei auf eine insektenfreundliche Beleuchtung mit einer Farbtemperatur von nicht mehr als 3000 Kelvin achten“, so Fachbereichsleiter Remer. „Ein Teil der Beleuchtung wird über Nacht abgeschaltet.“ Zur zusätzlichen Platzausstattung gehören Fahrradständer, Fahrbahnpoller und Pflanzkübel aus Cortenstahl. Die Fahrradständer sollen zusätzlich mit Stoßstreifen aus Kunststoff versehen werden.

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Auf Wunsch von Pro City soll es auch eine Bodenhülse mit Stromanschluss für einen Weihnachtsbaum geben. Die Zukunftsschmiede der Lokalen Agenda hatte sich außerdem einen Trinkbrunnen gewünscht, der ebenfalls seinen Weg in die Planung gefunden hat. Diese Planung stößt bei den Sozialdemokraten auf Zustimmung. „Da bekommen wir einen ganz tollen Platz mit einer ähnlichen Aufenthaltsqualität wie der Ennepebogen“, sagte Helge Mannott von der SPD-Fraktion.

Auch die CDU begrüßt die Vorstellungen der Verwaltung. Laut deren Fraktionschef Hans-Günther Adrian stimmt vor allem die Öffnung der Rathausplatte die Gevelsberger Christdemokraten positiv.

Frage nach Baumbestand

Kritik war vonseiten der Grünen zu vernehmen. „Wir finden die Planung nicht so super“, machte Achim Oldenbüttel deutlich. Zwar begrüßt die Fraktion die insektenfreundliche Beleuchtung, aus ihrer Sicht hätte der Platz aber mehr Grün vertragen können. „Wie wird der Baumbestand am Ende sein?“, wollte Oldenbüttel wissen. „Der Großteil der Bäume bleibt erhalten, einige Bäume und Büsche werden entnommen, aber später wieder nachgepflanzt“, antwortete Björn Remer.

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Achim Oldenbüttel warnte außerdem davor, dass es in Folge des Klimawandels künftig zu einer größeren Hitzespeicherung in den Bodensteinen des Platzes kommen werde. Deshalb sei aus seiner Sicht auch mehr Wasserfläche wünschenswert. Laut Björn Remer sei die Hitzespeicherung in den Steinen bei der Planung aber bedacht worden. Dementsprechend sollten mehr helle Steine verlegt werden. Mehr Wasserfläche und mehr Grün als jetzt seien aber schwierig umzusetzen, da der Vendômer Platz auch wieder als Marktplatz genutzt werden solle (siehe Infobox).