Schwelm. Weil die Steuerung der Wasserqualität aktuell nur eingeschränkt funktioniert, droht dem Badbetrieb das Aus. Die Stadt will schnell handeln.
Als wäre die Diskussion um die Zukunft der Bäderlandschaft nicht schon schwierig genug, schlägt nun eine Nachricht aus dem Hallenbad an der Mittelstraße auf, die die Situation um den Schwimmbetrieb in der Stadt schlagartig ändern kann. Es wurde ein Defekt an der Steuerung der Soletechnik festgestellt, der – im schlimmsten Fall – zu einer kurzfristigen Einstellung des Badbetriebes führen kann. Die Stadt hat schon gehandelt und will das verhindern.
Mitteilung im Ausschuss
Öffentlich bekannt wurde das Dilemma am Dienstag in der Sitzung des Liegenschaftsausschusses. Unter dem Punkt Mitteilungen der Verwaltung informierten Bürgermeisterin Gabriele Grollmann-Mack und Thomas Striebeck, Leiter des städtischen Immobilienmanagements, Politik und Öffentlichkeit darüber, dass im Hallenbad ein Schaden bei der Steuerung der Sole-Technik festgestellt worden sei. Er müsse zwingend und umgehend behoben werden. Mit besagter Steuerung wird die für den Badebetrieb nötige Wasserqualität gewährleistet.
Konkret geht es um sechs Steuerschränke, die in die Jahre gekommen sind und von denen fünf inzwischen einen schadhaften Zustand erreicht haben, der eine weitere Reparatur nicht mehr möglich macht. Die Wasserqualität im Bad wird aktuell nur noch von einem Steuerschrank gewährleistet. Sollte auch dieser ausfallen, müsste der Betrieb sofort eingestellt werden, machte Thomas Striebeck deutlich.
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Das will die Stadt unbedingt verhindern und hat bereits eine Fachfirma eingeschaltet. Die hat sich die Sache vor Ort angeschaut und der Verwaltung ein Angebot vorgelegt. Demnach müssen alle sechs Steuerschränke ersetzt werden, da der Umstieg von der alten auf die neue Technik nur in Gänze machbar sei, wie Thomas Striebeck ausführte.
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Das Vorhaben steht unter Zeitdruck. Die Stadt rechnet mit Lieferzeiten von acht bis zwölf Wochen für die neuen Steuerschränke. Den Betrieb im Hallenbad mit nur einem Steuerschrank aufrechtzuerhalten, sei zwar möglich, „aber nur für einen kleinen Zeitraum“, skizzierte Thomas Striebeck das Dilemma. Aus diesem Grund entschied sich die Stadt für einen Dringlichkeitsbeschluss, der bereits unterzeichnet ist, um den Auftrag kurzfristig erteilen zu können und dem drohenden Bad-Aus möglichst zuvorzukommen.
Die Stadt geht von einer Ausgabe in Höhe von 125.000 Euro aus. Darin enthalten sind die Kosten für die sechs Steuerschränke (105.000 Euro) plus 10.000 Euro für einen neuen Feuerwehr-Schlüsselschrank. Der alte ist defekt und muss aus Brandschutzgründen ersetzt werden. Im Schlüsselschrank werden alle Schlüssel des Bades, die für die Feuerwehr im Notfall benötigt werden, deponiert. Weitere 10.000 Euro plant die Stadt als Puffer für Elektroarbeiten etc. ein, die im Zuge des Einbaus der neuen Technik anfallen.
Vierte Variante zur Zukunft der Bäderlandschaft
Dem Arbeitskreis „Zukunft der Bäderlandschaft“ wird neben den bisher drei Varianten des neuen Bades eine weitere Variante D vorgelegt. Dies kündigte die Verwaltung an. Die Erstellung werde kurzfristig beauftragt.
In Variante D würden noch Anregungen von Vereinen und aus dem Arbeitskreis einfließen, hieß es. Welche, wurde nicht gesagt.
Sobald Variante D erstellt sei, würde sie dem AK vorgelegt.
Da es sich um eine überplanmäßige Ausgabe in einer Größenordnung handelt, die von der Politik abgesegnet werden muss, informierte die Stadtverwaltung die Fraktionen über den Dringlichkeitsbeschluss und seine Hintergründe. „Wir haben lange überlegt, wie man ohne große Summen auskommt“, erklärte Bürgermeisterin Gabriele Grollmann-Mack. Dies sagte sie auch vor dem Hintergrund, dass die Stadt eigentlich nicht mehr viel Geld in das Hallenbad stecken soll. Es gebe aber keine andere Lösung, machte sie klar und warb um den Rückhalt aus der Politik: „Würde man jetzt nicht reparieren, bedeutet es das Aus für unser Hallenbad“.
Aus Reihen der Politik wurde am Dienstag signalisiert, die ungeplante Ausgabe am Hallenbad mitzutragen. Formal soll das der Rat in seiner Sitzung am 23. April beschließen. Im Haushalt ausgeglichen wird die ungeplante Ausgabe durch Minderausgaben im Bereich der Schulen, wie von Seiten der Verwaltung mitgeteilt wurde.
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Auf Nachfrage teilte sie mit, dass die neue Steuertechnik auch in einem neuen Hallenbad funktionieren würde und dorthin mitgenommen werden könne.