Schwelm. Projektmanager Jochen Batz stellt drei Entwürfe für den Neubau von Hallen- und Freibad in Schwelm vor und nennt als Kosten 30 Millionen Euro.
Eigentlich könnte alles ganz schnell gehen: Schwelm stellt, grob geschätzt, 30 Millionen Euro bereit, und in dreieinhalb Jahren haben die Bürger der Kreisstadt ein neues Hallenbad samt Freibad am Ländchen. Das sind die Eckdaten, die Projektmanager Jochen Batz vom Planungsbüro Krieger beim dritten Treffen des Arbeitskreises „Zukunft der Bäderlandschaft in der Stadt Schwelm“ nannte.
„Wir sind in Leistungsphase 0 von 9 Phasen. Das ist die wichtigste Phase. Wir erörtern den Bedarf, was machbar und sinnvoll ist“, schickte Jochen Batz seinen Ausführungen vorweg. In diesen beschäftigte er sich mit den Ergebnissen der von der Stadt in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie. Drei Planvarianten haben die Architekten und Ingenieure aus Velbert für das Grundstück an der Schwelmestraße erstellt, auf dem heute noch das Schwelmebad zu finden ist. Die Planentwürfe gleichen sich in den Eckdaten: Neubau eines Hallenbads und Verkleinerung der Wasserflächen des jetzigen Freibads. Entwurf C unterscheidet sich von den Entwürfen A und B hauptsächlich in der Größe des Eltern-Kind-Beckens und der Verschiebung der Wasserflächen zu Gunsten des Hallenbads. In den Entwürfen A und B gibt es nur im Hallenbad einen Eltern-Kind-Bereich von 200 qm Wasserfläche, Entwurf C sieht ein Eltern-Kind-Becken von 200 qm im Freibad und ein weiteres Becken von 50 qm im Hallenbad vor. Zusätzlich unterscheidet Plan B sich vom Entwurf A darin, dass Sport- und Nichtschwimmer-Becken nur optisch voneinander getrennt werden.
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Nachdem die rund 50 in den Ratssaal an der Hauptstraße gekommenen Interessierten den Ausführungen des Fachplaners gespannt gelauscht hatten, setzte ein munteres Frage- und Antwortspiel ein, das sich in weiten Zügen, sehr zum Leidwesen von Verwaltung und Politik, inhaltlich um die zu erwartenden Kosten drehte. „Wir bauen hier Traumschlösser. Wo soll das Geld herkommen, wer soll das bezahlen?“, fragte Dr. Klaus Koch in die Runde. Ratsherr Dieter Sieker (SWG) erinnerte an weitere Projekte in Schwelm wie den Bau den Neuen Mitte Schwelm mit Rathaus, Kulturhaus, Kindergärten und Feuerwache. „Wir müssen 120 Millionen in den nächsten Jahren in Schwelm investieren“, so Sieker.
Aus Sicht der Verwaltung und Politik waren diese Fragen verfrüht. „Unser politischer Auftrag ist die Erstellung einer Machbarkeitsstudie - nicht mehr“, erinnerte Thomas Striebeck vom städtischen Immobilienmanagement. Gleichzeitig zeigte er sich zuversichtlich, das Schwelm Fördermittel für das Badprojekt abgreifen könne. Heinz-Jürgen Lenz, CDU-Ratsherr und erklärter Bürgermeisterkandidat von CDU und Grünen, warnte davor, die Kosten als Totschlagargument zu nehmen. Er forderte zunächst ein Nutzungskonzept ein. „Wenn wir eine Zahl auf dem Tisch haben, dann können wir auch priorisieren.“
Weiteres Treffen geplant
Am Schluss einer ausführlichen Diskussion stand schließlich nicht die von Bürgermeisterin Gabriele Grollmann-Mock erhoffte gemeinsame Empfehlung des Arbeitskreises für eine der drei vorgestellten Planvarianten. Für die Politik blieben zu viele Fragen offen. Die wollen die Fraktionen nun erst einmal intern klären. Die Bürgermeisterin kündigte ein umfangreiches Protokoll der Veranstaltung an und versprach, die Power-Point-Präsentation von Projektmanager Jochen Batz für jedermann einsehbar auf die Homepage der Stadt Schwelm stellen zu wollen. Der Arbeitskreis „Zukunft der Bäderlandschaft in der Stadt Schwelm“ wird ein weiteres Mal zusammenkommen. Dann soll er sich auch für eine der drei Planvarianten A, B oder C aussprechen, damit die Verwaltung auf dieser Grundlage eine entsprechende Vorlage für die politischen Gremien erarbeiten kann. Dann wird sich auch zeigen, ob die zu Beginn des Abends genannte Zeitachse zu halten sein wird: bis Ostern 2020 Festlegung auf eine Planvariante, bis Ende 2021 Klarheit schaffen, welche Bäderlösung sich die Stadt leisten kann.