Schwelm. Das Hallenbad Schwelm erwirtschaftete 2017 ein Minus von fast 800.000 Euro. Die Eintrittsentgelte stiegen 2018 um fast 20 Prozent auf 120.474 €.

Mit einem dicken Einnahmeplus von rund 20 Prozent konnte die Stadt Schwelm die Hallenbadsaison 2018 abschließen. Genau 120.474 und damit 19.904 Euro mehr als noch 2017 fanden sich zum Jahresende in der Kasse des Bads an der Mittelstraße wieder. Mit 67.445 Besuchern wurden genau 124 Badegäste mehr an den 300 Öffnungstagen (2017: 281 Öffnungstage) gezählt. An 42 Tagen und damit zwei Tagen mehr als noch im Vergleichszeitraum wurde das Hallenbad aufgrund von Reparaturen, Reinigungsarbeiten und Personalausfällen geschlossen.

67.445 Badegäste in 2018

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Diese Zahlen finden sich im Bericht der Verwaltung zur Hallenbadsaison 2017 und 2018 wieder, die den Mitgliedern des Sportausschusses in öffentlicher Sitzung am 29. Oktober im Rathaus zur Kenntnisnahme vorgelegt wird. Mit der durchaus erfreulichen Verbesserung auf der Ergebnisseite ist das Hallenbad natürlich nicht aus dem Defizitbereich heraus. Kommunale Bäder sind, wie fast überall in Deutschland, für die Kommunen ein Defizitgeschäft – eine freiwillige Leistung für die Bürger. Allein die Personalkosten betrugen laut Haushalt 2018 genau 317.939 Euro.

Wer wissen möchte, was die Schwelmer für ihr Hallenbad „bezahlen“, der muss die Zahlen für das (abgeschlossene) Haushaltsjahr 2017 zurate ziehen. Der Jahresabschluss weist im „Produkt Hallenbad“ einen Überschuss von 108.807 Euro aus. Werden die Finanzerträge in Höhe von rund 1 Million Euro (Dividendenzahlungen aus Aktienbesitz der AVU) abgezogen, bleibt ein Zuschussbedarf von 896.042 Euro für den Betrieb des Hallenbads. In diesem Betrag sind interne Aufwendungen der Stadt im Bereich der Zentralen Dienste, der IT und des Immobilienmanagements in Höhe von 663.685 Euro enthalten.

Jeder Bürger zahlt 27,62 Euro fürs Bad

Der Haushaltsplanentwurf für 2020 bricht als Kennzahl den Aufwand (Betriebskosten, Personal) für den Betrieb des Hallenbads auf pro Kopf des Bürgers herunter. Demnach kostete diese freiwillige Leistung 2017 pro Einwohner 27,62 Euro.

Auch für die Haushaltsjahre 2020 bis 2023 hat die Kämmerei der Stadt die Gewinnerträge/Anteile aus AVU-Beteiligung mit jeweils 792.000 Euro im Jahr angesetzt und somit die zu erwartenden Betriebsergebnisse bei oberflächiger Betrachtung „geschönt“.

16.000 Euro für den Breitensport

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Ein weiterer Tagesordnungspunkt im Sportausschuss ist der Etatentwurf 2020 für den Sportbereich. Dem umfangreichen Zahlenwerk ist ebenfalls zu entnehmen, dass auch im kommenden Jahr 16 der insgesamt 35 sporttreibenden Vereine in Schwelm von der Stadt finanziell gefördert werden. Mit 5984 ist die Anzahl der Mitglieder in den geförderten Vereinen gleich geblieben. Für die Förderung des Sports in der Kreisstadt stehen im Etat als Ansatz genau 33.900 Euro, davon als Zuschuss für den Breitensport genau 16.000 Euro.