Gevelsberg. Die Vorpremiere seiner neuen Show gibt Zauberweltmeister Marc Weide natürlich in seine Heimatstadt Gevelsberg. Wir waren mit dabei.

„Kann man davon leben???“ – diese Frage hat der Gevelsberger Marc Weide auf seinem Weg zum Zauber-Weltmeister oft gehört. So war es fast selbstverständlich, dass er 28-Jährige dies in seinem neuen Solo-Programm auf der Bühne seinem Publikum erklärt. Fazit: „Ja, aber es war nicht immer so.“ Aus dem kleinen Gevelsberger Zauberlehrling ist mittlerweile ein Zaubermeister geworden, der in seinem Fach die weltweite Spitze markiert.

Gevelsberger geht nun auf Deutschland-Tournee

Sein Weltmeister-Trick „Das große Kartenwunder“ durfte selbstverständlich ebenfalls nicht fehlen – wieder etwas weiter ausgefeilt. Auch wenn er das Publikum bereits darauf hinwies, was gleich geschehen würde und sich Gruppen aufteilten, wer was genau beobachten würde – es war unfassbar. Jetzt geht es für den Wahl-Berliner auf Tournee durch Deutschland.

Am 29. Februar 2020 (Beginn 19.30 Uhr) wird es wieder zauberhaft im Filmriss-Kino – in die Künstler-Mix-Show präsentiert von Marc Weide werden der Vize-Weltmeister Patrick Lehnen, der Jugendmeister Jakob Mathias, der Leipziger Zauberer Professor Miles Pitwell und der YouTube Star Alexander Straub erwartet. Der Vorverkauf hat begonnen.

In der Zwischenzeit gastiert auf der Filmriss-Leinwand, sogar am Heiligabend (11 Uhr), „Der kleine Rabe Socke – Suche nach dem verlorenen Schatz“.

2018 gewann er in Südkorea die Weltmeisterschaft in der Sparte Parlour Magic – in Deutschland besser bekannt als Salonmagie – oder eben das, was Weide auf der Bühne zaubert. Doch: Auch wenn er rund um den Erdball die Menschen mit seiner Magie fesselt, so ist und bleibt er im Herzen doch Gevelsberger. So war es kurz vor dem Weihnachtsfest auch dem Publikum seiner Heimatstadt vergönnt, das neue Programm im Rahmen der Vorpremiere als erstes genießen zu dürfen.

Wer bei seiner Vorpremiere am vergangenen Wochenende mit dabei sein wollte, der musste schnell sein – bereits im Sommer waren die Karten im Filmriss-Kino restlos ausverkauft. Fans reisten von weit her an.

Veranstalter Klaus Fiukowski lächelt verschmitzt: „Marc hat seit Jahren einen Schlüssel zu unserem Haus. Es ist seine Probenbühne. Wer in seinen Videos im Internet genau hinguckt, der erkennt das Filmriss.“ So waren viele zum ersten Mal in diesem heimeligen „schnuckeligen“ Kino und genossen den zauberhaften Abend.

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Ein bisschen hoffte man bei der direkten Nähe zum Künstler den Trick zu entdecken oder auf ein kleines Missgeschick. Aber es ließ sich einfach nichts entdecken, was die Tricks entlarvt hätte. Weide hat sich eine charmante Souveränität und Authentizität erzaubert, hat sich dabei die Unbekümmertheit gekonnt erhalten, mit der er die Zuschauer in seinen Bann zieht. Er braucht nicht große Autos, Motorräder, Nebelschwaden oder aufwendige Musik- und Lichteffekte. Es sind die Kleinigkeiten, mit denen er die Menschen verblüfft und zum Staunen bringt.

Marc Weide zaubert für und mit den Gästen. Die erste Reihe ist traditionell die „Mitmachreihe“ – aber auch die hinteren Ränge sind nicht vor ihm sicher. Immer wieder war das Publikum gefordert – und zwar nicht nur für „Ziehen Sie mal eine Karte“. Der Magier beschrieb das Gefühl der Vorpremiere wie „Stellen Sie sich vor, Sie gehen in Unterwäsche zur Arbeit. Sie können arbeiten, aber irgendwie...“

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Irgendwie aber hatte er das innere Gefühl schnell überwunden und war voll und ganz in seinem Element und lieferte höchst amüsante Arbeit ab, auch wenn ihm selbst ein Zaubertrick seinen Schuh auszog.

Vor Staunen das Klatschen vergessen

Ein Trick folgte rasant auf den nächsten. War das Tuch in der Flasche, oder doch nicht? Ritt Thomas Gottschalk auf dem Nashorn? War das Foto der Schwestern geviertelt? Hat er jetzt ein echtes Ei in der Hand? Seit wann sind die in Seifenblasen? Eins, zwei, drei – wo kommen die bloß her?

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Der Gevelsberger Zauberer verblüffte und ließ die Gäste vor Staunen das Klatschen vergessen. Dafür konnte er sich selbst an den fassungslosen Gesichtern im Publikum erfreuen.

Der Krefelder Robin (10) strahlte über das ganze Gesicht – er durfte wieder einmal mit Marc zaubern. Aus seiner Nase purzelten Münzen. „Ich war so dicht daran, habe es mit eignen Augen gesehen, aber ich habe nichts herausfinden können. Ich bin mit meinem detektivischem Spürsinn nicht weitergekommen. Er ist einfach cool “, sagte der Junge danach.

Cool fanden ebenfalls die drei Gevelsbergerinnen Michaela, Christina und Sarah seine Sprüche, „die bleiben in Erinnerung.“ Ralf, der die ganze Zeit ein Überraschungsei in Händen hielt, musste sich nach dem Öffnen von seiner Frau Claudia die Frage gefallen lassen: „Warum bekommt die Frau acht Plätze weiter auch einen Ehering von dir?“ Wie immer der Ring in das Ü-Ei hereingekommen war – die Schokolade bestand den Echtheitstest.

Ergänzt wurden die Bühnenereignisse durch Videoeinspielungen mit Jürgen von der Lippe in seiner Paraderolle als Pastor bei der Beerdigung eines Zauberers. In die Urne hinein sei er gekommen, leider nicht wieder heraus.

Dieser erste Durchgang war bereits beeindruckend und phänomenal – man darf gespannt sein, wie sich die Magie des Marc Weide weiterentwickeln wird.

Programm wird geschliffen

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Der gibt sich selbstkritisch, aber erleichtert: „Ich habe ein Jahr an diesem Programm gearbeitet, jetzt muss ich es vorm Publikum schleifen. Es dauert noch, bis ich selbst zufrieden bin. In einem Jahr wird es rund laufen.“

Es funkelte bereits am Freitagabend wie ein kleiner Diamant am Unterhaltungshimmel.