Gevelsberg. . Der 27-jährige Gevelsberger Marc Weide kann es nach seiner Rückkehr aus Südkorea immer noch nicht fassen: Er ist Weltmeister der Magier.

„Ich kann es eigentlich noch immer nicht glauben. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagt der Gevelsberger Marc Weide. Eben erst ist er aus Südkorea nach Deutschland zurückgekehrt: Mit dem Titel des besten Magiers auf der Welt in seiner Klasse im Gepäck wird er ein wenig nachdenklich: „Mit 27 Jahren habe ich jetzt eigentlich das erreicht, was ich im Leben immer erreichen wollte und was ich in meinem Beruf überhaupt erleben kann.“

Jürgen von der Lippe gratuliert

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Der Entertainer Jürgen von der Lippe, einer seiner größten Fans, war einer der ersten Anrufer, die am Telefon gratulierten. Da war Marc Weide im fernen Südkorea noch nicht einmal zum Weltmeister gekürt worden. Spannende Tage lagen hinter, spannende Stunden vor ihm. Genau vor einer Woche stand der Gevelsberger in Busan auf der Bühne. Im Publikum: Tausend Zauberer aus aller Welt. Menschen ohne Magie müssen draußen bleiben. Neun Minuten und 20 Sekunden dauerte sein Auftritt. „Und dann“, sagt Marc Weide, „geschah das für mich Unglaubliche.“

Die Kollegen, die schließlich alle wussten, wie jeder einzelne Trick funktioniert, erhoben sich zu Standing Ovations. Für Marc Weide brachen trotzdem Tage der Ungewissheit an: „Die Siegerehrung war erst am Samstag.“

Alle reden von dem Deutschen

Seine Mit-Zauberer waren eigentlich sicher, dass er das Rennen machen würden: „Überall gratulierten sie mir schon. Alle sprachen auf einmal von dem jungen, blonden Deutschen mit dem T-Shirt.“ Weide konnte aber trotzdem noch nicht an den Titel glauben. „Zum Abschluss der Zauber-Weltmeisterschaften findet ein Grand Prix statt. Dazu werden eigentlich nur die Weltmeister in den einzelnen Kategorien eingeladen.“ Eine solche Einladung flatterte Weide am Freitagabend ins E-Mail-Fach: „Ich habe gefragt: Ist sie das, ist das die Einladung, auf die alle hier warten?“ Gleichzeitig wurde der Gevelsberger mit Glückwünschen über die sozialen Medien überhäuft. Das Telefon klingelte pausenlos und alle versicherten ihm: „Ja, Junge, du hast es geschafft, du bist Weltmeister.“ Seine Reaktion: „Ich bin komplett eingefroren.“

Grand Prix nicht ernst genommen

Den Grand Prix habe er dann nicht mehr ernst nehmen können: „Ich habe eine Spaßnummer daraus gemacht. Ob ich nun eine eins oder eine eins plus mit Stern bekomme, das war mir egal.“ Auf jeden Fall sei sein Auftritt so gut wie noch nie gelaufen.

Was war nun das Rezept zum Titelgewinn: „Ich habe eine Geschichte erzählt und hatte nicht schon die erste Taube auf dem Arm, bevor ich auf der Bühne stand.“ Marc Weide erzählte seinen Kollegen, dass es ja nicht wahr sei, dass sie ihre Tricks nicht verraten. „Sonst würde es nur einen Zauberer auf der Welt geben und der wäre wahrscheinlich schon tot.“ Er habe extra für die Titelkämpfe einen Trick gekauft: „Dann habe ich eine Frau aus dem Publikum geholt, die mit mir den Trick ausgepackt hat. Dabei passieren unglaubliche Dinge.“ So unglaublich wie die Geschichte des jungen Deutschen, der nach Südkorea flog, um mit dem Titel des Weltmeisters der Magie nach Hause zu kommen.