Gevelsberg/Las Vegas. Der Zauberer Marc Weide aus Gevelsberg hat in Las Vegas einen der größten Zauberkongresse besucht. Dabei traf er auch eines seiner Vorbilder.

David Copperfield holte ihn auf die Bühne, da war er gerade elf Jahre alt. Ab diesem Moment war für Marc Weide klar, dass er auch Zauberer werden möchte. Jetzt, Jahre später, traf der Gevelsberger sein Idol wieder – in Las Vegas, wo er einen der größten Zauberkongresse besuchte. Mittlerweile ist Weide Weltmeister der Zauberkunst. Copperfield gratulierte ihm.

Marc Weide in Las Vegas erkannt

Shows, Vorträge, Seminare: Mehr als 1000 Zauberer aus aller Welt haben sich Anfang August in der Wüstenmetropole im US-Bundesstaat Nevada getroffen. Drei Tage lang tauschten sie sich aus über Tricks, Methoden und neue Arten der Zauberkunst. Mitten unter ihnen: Marc Weide aus Gevelsberg. Der ist unter seinen Kollegen kein Unbekannter mehr. „Ich bin auch mal angesprochen worden“, freut sich der 28-Jährige. „Das ist abgefahren, wenn einen die Leute in Las Vegas erkennen.“

Premiere in Gevelsberg

190 Shows hat der Gevelsberger Zauberer Marc Weide nach eigener Schätzung im vergangenen Jahr gespielt. In diesem Jahr würden es um die 150 Shows werden.

Aktuell befindet Weide sich in der Vorbereitung für sein neues Programm. Dessen Vorpremiere findet in Gevelsberg im Filmriss-Kino statt. Drei Termine sind dafür geplant: 20., 21. und 22. Dezember.

„Die Karten dafür sind schon fast alle weg“, sagt Marc Weide. „Bei einer Vorpremiere ging bisher immer etwas schief. Ich glaube, die Leute wollen mich gerne scheitern sehen.“

Zwar habe ihn nicht jeder vom Äußeren her erkannt. Den Trick, der ihm den Titel „Weltmeister der Zauberkunst“ einbrachte, kannten sie aber doch. So ließ er jemanden eine Karte auswählen, die wenig später auf seinem T-Shirt erschien. Alles, was daraufhin mit der Karte in seiner Hand geschah, passierte auch auf dem Shirt. „Ach das bist du gewesen?“, hörte Weide in Las Vegas dann.

Treffen als Ziel

Aber selbst als erfahrener Künstler habe man auf dem Kongress noch Neues entdecken können. „Die Branche ist sehr vielseitig“, weiß der Gevelsberger. Weides eigentliches Ziel war ohnehin ein anderes: „Wenn ich zur Convention nach Las Vegas fliege, muss ich David Copperfield treffen“, habe er sich gesagt. „Ich habe noch in Deutschland eine Karte für seine Show im MGM Grand Hotel gekauft.“ Die fand einen Tag nach seiner Landung statt.

„Ich habe dann vor Ort den Platzanweiser angesprochen, gesagt, dass ich Zauberer bin, und gefragt, ob man David Copperfield treffen kann“, sagt Marc Weide und lacht. Dazu habe er ein Foto von sich und seinem Idol bei einem Treffen vor sechs Jahren gezeigt. „Er ist der Grund, weshalb ich Zauberer geworden bin“, habe er erklärt. Tatsächlich ließ man den Gevelsberger in den Backstage-Bereich.

Gratulation vom Idol

Marc Weide in Las Vegas.  
Marc Weide in Las Vegas.   © Marc Weide

„Ich habe auf dem Gang gestanden und auf Copperfield gewartet“, erinnert er sich. „Und dann stand ich stotternd vor ihm.“ Die beiden sprachen über Weides Weltmeisterschaft und Copperfield gratulierte ihm. „Schick mal deine Weltmeisternummer als Link an meine E-Mail-Adresse“, habe er gesagt und diese in Weides Handy eingetippt.

„Das habe ich getan und einen Tag später hatte ich schon eine Antwort“, sagt Weide. Copperfields Urteil: „Super, großartige, fehlerfreie Arbeit.“ Ausgedruckt und an die Wand gehangen hat der Gevelsberger diese Antwort-Mail nicht. „Aber ich habe sie unter meinen Favoriten gespeichert“, sagt er scherzhaft. „Dieses Treffen hat den ganzen Vegas-Aufenthalt ausgemacht.“

Schwierige Kontrollen

Zwölf Stunden habe sein Flug dorthin gedauert – mit Zwischenstopp in Chicago. Dabei machte Weide die Erfahrung, dass man es als Zauberer bei den Sicherheitskontrollen in Amerika nicht ganz einfach hat.

„Die sehen dann die ganzen Karten und Münzen in meinem Gepäck und fragen mich, was ich damit vor habe“, erklärt er. „Immer wenn ich gesagt habe, dass ich Zauberer bin, musste ich erstmal ein paar Tricks zeigen.“ Insgesamt sei er eine Woche in Las Vegas gewesen, habe sich dort außerhalb des Kongresses einige Shows angesehen.

„Einen Tag vor meiner Abreise wollte ich dann einfach nur bummeln und nichts mit Zaubertricks zu tun haben“, gibt er zu. Trotzdem sei er am letzten Abend wieder in einer Show gelandet – eben ein Zauberer mit Leidenschaft.

Kein Glamour hinter Kulissen

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Ob eine eigene Show in Vegas ein Traum von ihm sei? „Nein“, sagt Marc Weide entschieden. „Mir ist aufgefallen, dass ich da keine eigene Show haben will.“ Er habe bei Zauberer-Kollegen in Las Vegas schon einmal hinter die Kulissen blicken können. „Da ist es dann nicht mehr so glamourös“, weiß er.

„Die Vorstellung, dass man mit einer Show in Vegas Millionär und Superstar ist und sonst mit nichts etwas zu tun hat, ist falsch.“ Man müsse trotzdem zusehen, dass sich die Tickets verkauften und vor Ort mit den Technikern die Bühne aufbauen.

„Das sind Dinge, die ich von meinen Shows auch kenne, aber ich bin den einen Tag in Fulda, den nächsten in Dortmund und danach in Berlin – ich komme viel rum“, erklärt der 28-Jährige. „Mit einer festen Show in Vegas wäre ich da gebunden.“