Gevelsberg. Die 14. Kita in Gevelsberg ist an den Start gegangen. Sie heißt „Blauer Planet“ und hat sich einiges vorgenommen.

Das langgezogene Gebäude mit den bunten Bullaugen-Fenstern an der Haßlinghauser Straße ist nicht zu übersehen – seit Mittwoch ist dort auch Leben eingezogen. Acht Monate nach dem Spatenstich startete die Kita „Blauer Planet“ ihren Betrieb.

Die Vorgeschichte

Selbst für die Einrichtungsleitung Melanie Hupp kam die Eröffnung überraschend. Sie sei von frühestens Ende November, eher Weihnachten ausgegangen. Dass alles so schnell klappte, sei dem Investor Herbert Tiefert zu verdanken. „Hier stecken viel Herzblut und Engagement drin“, sagt sie und richtet ihren Dank auch an die anderen Beteiligten.

Der „Blaue Planet“ ist die erste Kindertageseinrichtung, die die Evangelische Stiftung Volmarstein in dieser Region betreibt. Startschuss war schon vor einem Jahr in einer Container-Kita auf dem ehemaligen Jeco-Parkplatz im Stefansbachtal. Jetzt haben die Kinder ihr Domizil auf dem Peddinghausgelände bezogen.

Die Leiterin der Einrichtung, Melanie Hupp, überreicht dem Investor Herbert Tiefert Geschenke als Dankeschön für sein Engagement.
Die Leiterin der Einrichtung, Melanie Hupp, überreicht dem Investor Herbert Tiefert Geschenke als Dankeschön für sein Engagement. © WP | Carmen Thomaschewski

Wie es dazu kam, dass am ehemaligen Industriestandort eine Kita gebaut wurde? „Ich wurde gefragt, ob hier ein Containerstandort möglich wäre“, erklärt Herbert Tiefert, Eigentümer des Geländes. „Ich sagte dann einfach, baut doch einen richtigen Kindergarten hier.“ Tiefert wurde der Investor, die Stiftung Betreiber der Kita.

Die Zahlen

Das Grundstück umfasst 3600 Quadratmeter, im Inneren stehen 1000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. 88 Kinder besuchen die Einrichtung, 27 sind zwei Jahre oder jünger, betreut werden sie von einem Team aus 15 Mitarbeitern. Es gibt fünf Gruppen, einen Fahrstuhl, um Barrierefreiheit im Gebäude zu schaffen, und ein Außengelände mit einem Spielplatz und Spielgeräten aus natürlichen Materialien. Es ist die mittlerweile 14. Kita in Gevelsberg, die 15. und vorerst letzte geplante Einrichtung in der Stadt wird im Stefansbachtal entstehen, dort wo bis dato der „Blaue Planet“ provisorisch untergebracht war.

Die Meinungen

Bürgermeister Claus Jacobi spricht von einem Erfolgsrezept, der Gevelsberger Lösung, wie mit dem großen Bedarf an Kindergartenplätzen umgegangen wurde. Nämlich erst mit einem Provisorium zu starten, während die Kita gebaut wird, was den Druck aus der Situation nimmt. Er sieht in der Kita auch eine Bereicherung. „Sie ist eine soziale Einrichtung, die sich ins Quartier hinein öffnet und verbindet.“ Als symbolischen Akt pflanzte er mit einigen Kindern der Einrichtung einen Apfelbaum.

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Der Name „Blauer Planet“ findet sich überall wider.
Der Name „Blauer Planet“ findet sich überall wider. © WP | Carmen Thomaschewski

Markus Bachmann, der kaufmännische Vorstand der Evangelischen Stiftung Volmarstein, bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Er betont, dass es immer eine wirtschaftliche Herausforderung sei, einen Kindergarten zu betreiben, deshalb habe sich die Stiftung auch bisher zurückgehalten, diesen Weg zu beschreiten. Seit 1904 sei die Stiftung in der Jugendhilfe in allen Lebensbereichen aktiv, jetzt auch als Betreiber einer Kindertagesstätte. Und der Weg wird weiter beschritten: Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte der kaufmännische Vorstand, dass eine weitere Kita auch in Wetter betrieben werden soll. Dem Investor der Einrichtung an der Haßlinghauser Straße, Herbert Tiefert, dankte Bachmann für die Umsetzung: „Es wurde nicht nur schnell gebaut, sondern auch mit einer beeindruckenden Detailliebe. Hier ist etwas ganz Besonderes entstanden.“

Das Konzept

Einrichtungsleitung Melanie Hupp erklärt, dass in der Kita nah am Kind und nah an der Familie gearbeitet werde. Schwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen Bewegung, Sprachförderung und Vielfalt der Kulturen. Ziel sei es auch, sich mit anderen Einrichtungen vor Ort zu vernetzen. Schon jetzt würde eng mit den Kindergärten der Stadt, dem Jugendamt und dem Regionalbüro für Integration zusammengearbeitet. Das Netzwerk soll aber noch größer werden. Melanie Hupp erklärt, dass auch das Projekt „Hand in Hand“ eine große Rolle spiele, hierbei werden Kinder fit für den Schulbesuch gemacht, damit der Übergang erleichtert wird.