Garbeck/Hagen. Andrea Krüger vom „life“ netzwerkt – etwa mit der Adler-Apotheke. Warum das clever ist, verrät eine SIHK-Expertin.

Fitness-Unternehmerin Andrea Krüger setzt zunehmend auf Netzwerken – und Dienstleistungsexpertin Kirsten Deggim von der SIHK in Hagen bestätigt die Garbeckerin darin.

Andrea Krüger hat ein Trainingsprogramm für Arthrose-Patientinnen und -patienten aufgelegt. Ziel ist es, die Lebensqualität der Teilnehmenden zu erhöhen. Dazu gehört neben dosierter Bewegunggesunde Ernährung. Begleitet wird das Programm von einer Studie.

Arthrose-Projekt in Garbecks
Arthrose-Projekt in Garbecks "life": Andrea Krüger (rechts) mit Alina Wallnisch und Niklas Schmoll-Klute © Balve | "life"

Die Betreiberin des Studios „life“ beließ es sich nicht dabei. Sie schloss mit Nicole Freiburg von der Adler-Apotheke einen Kooperationsvertrag ab. „Wir haben ja bereits das Arthrose-Projekt gemeinsam gestartet, und jetzt werden wir in Zukunft noch weitere interessante Vorträge im ,life‘ mit der Adler-Apotheke anbieten“, sagte Andrea Krüger im Gespräch mit der Westfalenpost. Dabei gehe es um Nahrungsergänzungsprodukte auf pflanzlicher Basis. Sie sollen entzündungshemmend wirken.

Andrea Krüger setzt auf Zusammenarbeit mit weiteren Partnern im Hönnetal: „Ich baue ein Netzwerk auf, in Balve und Neuenrade. Wir haben schon zwölf Unternehmen drin.“ Wer Mitglied im „life“ sei, könne sich bei den Partnerfirmen ausweisen und dort Vorteile in Anspruch nehmen.

Zudem wissen heimische Unternehmen, dass sie Sportpakete mit Andrea Krüger vereinbaren können, die bei der Werbung um Fachkräfte als sogenannte Benefits trumpfen. Benefits sind betriebliche Zusatzleistungen übers Entgelt hinaus.

Aus Firmensicht lohnt sich Masse. Je mehr Teammitglieder eines Unternehmens die Fitness-Angebote in Garbeck nutzen, desto günstiger wird der Preis für die Betriebe. „Das läuft mit einigen Unternehmen schon lange“, sagt Andrea Krüger.

Obendrein bietet die Fitness-Managerin heimischen Firmen an, digitale Werbung zu schalten, die in den Displays elektronisch gesteuerter Trainingsgeräte abgespielt werden können. Andrea Krügers Initiativen zielen darauf ab, den lokalen Arbeitsmarkt wie den heimischen Einzelhandel zu stärken. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie sich selbst bei Meinungsführern im Hönnetal bekannt macht oder zumindest die Erinnerung an ihr Engagement frisch hält.

Kirsten Deggim von der SIHK bestärkt Andrea Krüger in ihrem Vorgehen. Erfolg hänge längst nicht nur an Produkten, Service und Preisen. Das merken inzwischen auch Online-Riesen wie Amazon. Vielmehr seien Kontakte unerlässlich. Auch im Ländlichen müssen sie, wie Kirsten Deggim findet, erarbeitet werden. Aktivitäten in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram können nach Ansicht der Fachfrau unterstützen – die persönliche Bindung ersetzen sie nicht. Das gelte für alle Beteiligten.

Der Schlüssel zum Erfolg sei die Verbindung von Waren oder Dienstleistungen mit persönlichen Geschichten. Gerade da könnten inhabergeführte Geschäfte punkten – wie Andrea Krüger.