Balve. Wer durch Balves Innenstadt geht, sieht: In der Adler-Apotheke tut sich gerade etwas. Die Westfalenpost hat nachgehakt.
Wer momentan in der Stadt unterwegs ist, wird vielleicht schon bemerkt haben, dass sich am Schaufenster von Gebäudes von Staffel an der Hauptstraße etwas tut. Neuerdings sieht man hier auch das Logo der BalverAdler-Apotheke von Nicole Freiburg erstrahlen. Das hat einen ganz besonderen Grund. Welchen genau, erklärt die Apothekerin im Gespräch mit der Westfalenpost.
„Das ist keine richtige Erweiterung der Apotheke im eigentlichen Sinn. Was hier gemacht wird, ist eine Auflage des Amtsapothekers. Da wir hier verblistern, sprich Medikamente vorsortieren und für Patienten einnahmefertig machen, müssen wir nun einen Reinraum errichten“, erklärt Freiburg. Was, bitte, ist Verblistern?
Verblistern bedeutet, Produkte in eine Kunststoffpackungabzufüllen. Im Gesundheitswesen ist damit die Verpackung von Medikamenten und insbesondere die patienten-individuelle Neuverblisterung von Medikamenten gemeint. Medikamentenhersteller stellen Patienten die Arzneimittel in handelsüblichen Blisterverpackungen zur Verfügung. Insbesonders ältere Patienten, denen mehrere Medikamente verschrieben werden, sind mit der Einnahme aus diesen Originalverpackungen oft überfordert. In Pflegeheimen, in Wohngruppen, Pflegediensten sowie in Krankenhäusern werden die täglich vom Patienten einzunehmenden Medikamentendosen von den Fachkräften per Handarbeit individuell zusammengestellt, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Eine patienten-individuelle Verblisterung trägt dazu bei, Arbeitskapazitäten der Pflegekräfte wieder dem Patienten zugutekommen zu lassen.
Dieses Verblistern gab es bereits bei Nicole Freiburgs Vorgänger Thilo Jansen, aber nach der Übernahme der Apotheke muss sie nun neue Vorgaben erfüllen.
„Der Amtsapotheker hat das Recht, bei einer Neueröffnung oder einer Übernahme seine Vorstellungen neu zu definieren. Er hat bei uns beschlossen, dass er eine Schleuse haben möchte von dem Blisterraum in die anderen Räume und dass dieser Raum steril sein muss.“
Das Problem an der Sache war, dass diese Vorgaben in den alten Räumlichkeiten in der Apotheke nicht erfüllbar waren. Ein neuer Plan musste erstellt werden. Freiburg weiter : „Die alten Räume waren zu klein dafür. Thilo Jansen hatte eine Genehmigung, in den alten Räumen zu blistern. Durch meine Übernahme sieht das indessen anders aus, und ich muss den neuen Vorgaben Folge leisten. Der ganze Umbau ist natürlich sehr zeitintensiv und hält natürlich den Betrieb etwas auf, aber laut Apothekergesetz bin ich dazu verpflichtet. Ich kann mich nur bei Hausbesitzer Herrn Staffel und Frank Dahlke vom Elektrofachhandel dort bedanken, dass sie es mir direkt ermöglicht haben, einen Raum zu erweitern.“ Es passte für beide Seiten. Denn: „Frank Dahlke hatte eh vor, sein Ladengeschäft etwas zu verkleinern, und so ging das für mich sehr schnell und ohne Probleme vonstatten. Beide haben mir es ermöglicht, diesen Umbau schnell durchzuführen. Sie waren sehr kooperativ und haben alles schnell in die Wege geleitet. Beide haben super schnell angepackt, weil der Amtsapotheker diesen Umbau sehr schnell haben wollte. Da kann ich mich nur ganz herzlich für bedanken.“
Ein weiterer Vorteil dieses Raumes ist auch, dass Freiburg hier noch besser Medikamentenmanagement betreiben kann.
„Wir werden den Raum auch für Arzneimittelmanagement nutzen, was gerade groß in den Medien vertreten ist. Dafür ist dieser Raum dann auch bestens eingerichtet. Und wir können diesen Raum dann auch bestmöglich nutzen.“