Balve/Nachrodt-Wiblingwerde. Der Verkehrskollaps im Lennetal dürfte Balve kaum treffen. Warum, sagt Andreas Berg von Straßen NRW.
Die Stadt Balve kommt nach der kurzfristigen Sperrung der B-236-Brücke in Nachrodt-Wiblingwerde glimpflich davon. Andreas Berg vom Landesbetrieb Straßen NRW sagte der Westfalenpost am Montag, der Umweg für den Fahrzeugverkehr führe über den Hemeraner Ortsteil Ihmert und leite ihn weiter über die Grüne nach Letmathe und Iserlohn.
Die Lennebrücke war am Freitagmorgen überraschend gesperrt worden, nachdem Taucher zwischen Fundament und Pfeiler einen treppenartigen Riss entdeckt hatten. Der Riss gilt als Folge des jüngsten Hochwassers. Ein Bauunternehmen will den sinkenden Wasserstand der Lenne nutzen, um den Schaden per Stahlkorsett und Spezialbeton schnellstmöglich zu beheben. Die Bauarbeiten dauern nach Einschätzung von Berg zwei bis drei Wochen.
Die Brückensperrung kommt zur Unzeit. Die Wirtschaft im Märkischen Kreis, darunter in Balve und Neuenrade, ist bereits durch den Abriss der Rahmede-Talbrücke als Teilstück der Sauerlandlinie stark belastet. Kein Wunder, dass die Nerven von Landrat Marco Voge am Wochenende blank lagen und NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer Präsenz vor Ort zeigte.
Derweil bereitet Straßen NRW die B-229-Spange zwischen Sanssouci und Wocklum vor. Am Anfang und am Ende der Spange sollen Kreisverkehre entstehen. Beabsichtigt ist, für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. Auf der T-Kreuzung B 515/B 229 kommt es immer wieder zu Unfällen.
„Wir beginnen an der Helle mit dem Brückenbauwerk“, sagte Berg der Westfalenpost. „Das Bauwerk wird auf der grünen Wiese gebaut.“ Die Bauarbeiten beeinträchtigen den Straßenverkehr kaum – maximal durch erhöhten Lkw-Verkehr.
Geplant ist, mit den Bauarbeiten im Februar zu beginnen. Ein Datum konnte Berg zunächst nicht nennen. Ausschreibung und Vergabe seien erfolgt, ebenso das Bauauftaktgespräch. „Wir bereiten die Baustelle vor. Dann gibt es noch die übliche Kampfmittelsondierung, und wir müssen Schürfungen zur Leitungssondierung machen“, erläuterte Berg. Überdies müsse eine Wasserhochdruckleitung verlegt werden. Die Absprache mit Stadtverwaltung und Stadtwerken sei bereits erfolgt. Danach entstehe die Baugrube für die neue Brücke.
„Geplantes Bauende für dieses Bauwerk ist Ende 2025“, fügte Berg hinzu.
Erst danach nimmt der Landesbetrieb die beiden Kreisverkehre in Angriff: „Wir wollen das so eintakten, dass wir möglich nahtlos weiterarbeiten können.“