Beckum. Beim Patronatsfest der katholischen Kirchengemeinde sind die Neuerungen rund um die Gemeinde sichtbar.
Wie in jedem Jahr feierte die katholische Kirchengemeinde in Beckum am vergangenen Samstag das Patronatsfest zu Ehren des Hl. Nikolaus, ihrem Schutzheiligen und Namensgeber von Kirche und Gemeinde. Das Wetter spielte leider nicht so mit, wie man es sich eigentlich gewünscht hatte. Wind und Regen machten es außerhalb schützender Mauern recht ungemütlich.
Ein Rückzugsort und etwas Gemütlichkeit
„Wir haben ja die Nikolausstube als Rückzugsort, da sind wir im Trockenen und können trotzdem schön feiern“, so Ortsvorsteher Georg Wortmann, der zusammen mit den Kirchenvorständen Volker Specht, Christian König und Christian Levermann hinter den die Wärme abstrahlenden Glühweintöpfen in der Nähe der Feuerschale doch etwas Gemütlichkeit fand. Das Lachen und die gute Laune waren allerdings niemandem vergangen. Mit heißen Getränken, Kinderpunsch, Kartoffelsuppe vom Frauenverein, Wurst von den Schützen und Zimtschnecken aus dem offenen Feuer des Lehmofens ließen es sich die Besucherinnen und Besucher, die sich vom Wetter nicht hatten abschrecken lassen, gut gehen.
Beckums Kirche und ihr Schutzpatron
Die Kirche in Beckum trägt den Namen des Hl. Nikolaus, ihres Schutzpatrons. In katholischen Gegenden werden Patronatsfeste zu Ehren des Schutzheiligen begangen. Das größte Patronatsfest in Deutschland findet zu Ehren des Hl. Liborius jedes Jahr in Paderborn als Volksfest statt.
Nikolaus wurde um das Jahr 280 in der heutigen Türkei geboren. Später wurde er Abt eines Klosters. Er wurde später zum Bischof geweiht. Der Sohn reicher Eltern verschenkte sein geerbtes Vermögen an die Armen und Hilfsbedürftigen. Im Zuge der Christenverfolgung unter den römischen Kaisern soll er gefangengenommen und gefoltert worden sein.
Nicht verwechseln sollte man den Hl. Nikolaus mit dem Weihnachtsmann. Dieser entstammt dem 20. Jahrhundert. Er dient der Werbe- und Weihnachtsindustrie und stellt eine Kommerzialisierung dar
Orchesterleiter Udo Fricke war mit seinen Musikantinnen und Musikanten gekommen und stimmte in Regenpausen Weihnachtslieder an. Die in warmen Farben erleuchtete St.-Nikolaus-Kirche bildete einen festlichen Hintergrund, und das prasselnde Feuer, das die Feuerwehr entzündet hatte, ließ schnell Regen und Wind vergessen.
Eingeläutet wurde das Fest durch eine feierliche Messe, die von Pater Pius in der bis zum letzten Platz gefüllten St.-Nikolaus-Kirche zelebriert wurde. Viele Kerzen schufen eine warme Atmosphäre. Der geschlossene Raum und der Duft des Weihrauchs konnten für kurze Zeit die Außenwelt vergessen lassen. „Gott möchte auf die Welt kommen, um Frieden zu bringen“, sagte Pater Pius und fuhr fort: „Lasst uns als Geste der Versöhnung und des Friedens die Hand reichen.“ Kinder spielten vor dem Altar eine Episode aus dem Leben des Hl. Nikolaus nach. Mit der Feier der Eucharestie endete der Gottesdienst, und die Besucherinnen und Besucher zogen zum nahen Festplatz.
Leader hinterlässt Eindruck in Beckum
Draußen waren dann die Ergebnisse des Leader-Projektes zu sehen. „Wir haben eine Turmbeleuchtung bekommen, die durch eine spezielle Technik auch das kleine Glockentürmchen anstrahlt“, so Ortsvorsteher Georg Wortmann. Die Kirchenfassade könne nun in farbigem Licht glänzen. Ebenso die Bäume hinter der Tribüne. „Auch den Eingangsbereich der Kirche können wir nun besser Ausleuchten. Nicht zuletzt kam auch der Maibaum über das Förderprogramm Leader zustande.“
An ganz anderer Stelle konnte ein weiteres Projekt realisiert werden. „Am Sportplatz wurde ein Spielplatz angelegt“, so der Ortsvorsteher, der sich für die gute Betreuung durch die beiden regionalen Projektmanagerinnen Annika Kabbert und Leonie Loer bedankte. „Ich möchte darauf hinweisen, dass der Eigenanteil der Kosten für diese Projekte von der Kirchengemeinde getragen wurde. Die Gemeinde hat beratend und unterstützend mitgewirkt“, betonte Georg Wortmann.
Neues konnten Thomas Schulte und Katrin Rößler-Vohle vom Partnerschafts-Kommitee Beckum-Roussay berichten: „Im kommenden Jahr fahren wir mit den Grundschülerinnen und Grundschülern zu einem Austausch nach Frankreich“, so Rößler-Vohle. „Unsere Beziehungen nach Roussay sind sehr lebendig. In diesem Jahr waren Eltern aus Roussay mit ihren Kindern zu Besuch hier, die vorher noch nie in Beckum waren“, berichtete Thomas Schulte. Stolz sei man auch auf den Lehmofen, der unter Anleitung der französischen Partnerinnen und Partner entstanden sei und seit 2018 zu vielen Anlässen angefeuert wurde.
Wetter macht Versteigerung Strich durch die Rechnung
Die geplante Versteigerung der Krippen von Christoph Finke musste wegen des schlechten Wetters leider verschoben werden. „Ich baue die Krippen aus Materialien, die aus dem Wald kommen“, berichtete er, „das ist mein Hobby“. Seine große Krippe ist am 17. Dezember im Rahmen des „Adventskalenders im Dorf“ in einem Fenster seines Hauses zu sehen. „Wir bauen die Krippen von Christoph Finke nun in der Kirche auf. Dann gehen sie dort gegen Höchstgebot an die neuen Besitzerinnen oder Besitzer“, erklärte Kirchenvorstand Christian Levermann.