Balve. Balves Einzelhandel kämpft. Warum der Weihnachtsmarkt eine Chance für Handel wie Vereine ist.

Der Einzelhandel in Balve hat sich lange im Rückwärtsgang bewegt. Auch wenn sich Markus Busche von seinem Elektroladen an der Hauptstraße getrennt und sich vor allem auf die Montage von Photovoltaikanlagen verlegt hat – es gibt seit geraumer Zeit durchaus hoffnungsvolle Signale für die Einkaufsmeile in der Innenstadt.

„Wolle & Whisky“ hat sich inzwischen mit seinem ebenso hochwertigen wie hochpreisigen Nischensortiment in weitem Umkreis einen Namen gemacht. Dazu kommen clevere Events, die Kundschaft selbst von weither locken. Dazu kommt der von der Westfalenpost bereits vor Jahren herbeigewünschte Buchladen. Ingrid Schutzeichel streichelt in dem Geschäft „Bücher, Tee und mehr“ mit vielfältigen regionalen Büchertitel das Heimatgefühl des Balver Publikums – und das ist gut so. Auch die geplante Vergrößerung von Blumen Schepper macht Mut.

Die übrigen Händler – von Mode bis Uhren und Schmuck – bieten ihrer Kundschaft genau das, was Online-Anbieter naturgemäß nicht haben: Persönliche Beratung bedeutet sichtbare Vertrauenswerbung und sichtbare Kompetenzbeweise. Beides bindet Kundschaft.

Obendrein hat sich auch das Gastro-Angebot in der 1a-Lage zwischen Kormke-Kreisel und Drostenplatz verbessert.

Deshalb sind Weihnachtsmarkt und verkaufsoffener Sonntag über das laufende Weihnachtsgeschäft hinaus wichtig. Händler und Vereine gehen dabei eine Partnerschaft ein.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Balves Weihnachtsmarkt in früherer Zeit größer war, größer war ehedem auch die Zahl der teilnehmenden Vereine. Das abnehmende Interesse am Ehrenamt in verantwortungsvoller Position spiegelt sich wider. Dennoch ist nichts unumkehrbar. Als Beispiel dafür mag der SGV Balve dienen. Er knackte dieses Jahr die 500-Mitglieder-Marke.

Kurzum: Der Weihnachtsmarkt bietet nicht nur dem Handel Chancen, sich zu präsentieren, sondern auch Vereinen.