Balve/Menden. Hausbesitzer in Balve und Menden wollen, dass die Wärmewende von den Stadtwerken organisiert wird. Das sind ihre Gründe.

Hausbesitzer aus Balve und Menden waren brennend interessiert. Mehr als 100 Mitglieder des Vereins Haus+Grund Hönnetal waren gekommen, um sich vom Energie-Fachmann Alexej Dietrich von den Stadtwerken Menden eine Zusammenfassung der wesentlichen Bestimmungen des Heizungsgesetzes und der damit verbundenen kommunalen Wärmeplanung geben zu lassen. Das stellte Vereinsvorsitzender Christian Volbert erfreut fest. Mehr noch: „Ein Teil der Besucher hat den fast zweistündigen Informationsabend geduldig stehend beziehungsweise anlehnend ausgeharrt!“

Gut besuchte Informationsveranstaltung für die Mitglieder von Haus und Grund über die Themen Gebäudeenergiegesetz und kommunale Wärmeplanung: Alexej Dietrich (rechts) erklärt due Wärmewende.
Gut besuchte Informationsveranstaltung für die Mitglieder von Haus und Grund über die Themen Gebäudeenergiegesetz und kommunale Wärmeplanung: Alexej Dietrich (rechts) erklärt due Wärmewende. © Menden | Josef Guthoff

Heimische Immobilienbesitzer nutzten demnach die Gelegenheit, Wünsche an die Bundespolitik zu formulieren. Volbert: „Es wurde klar gefordert, dass alle Akteure auf Bundesebene und insbesondere in den Kommunen pragmatisch und transparent im Sinne einer bürgerfreundlichen Umsetzung des Heizungsgesetzes handeln sollen.“ Die Hausbesitzer denken aber auch lokal. Sie warben bei den Stadträten dafür, die jeweiligen Stadtwerke mit der Umsetzung der kommunale Wärmeplanung zu beauftragen. Nach Einschätzung von Haus+Grund kennen die Stadtwerke Energiebedarf und Netze am besten. „Auch wurde gefordert, dass bei und nach der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung den Eigentümern und Bürgern die Ergebnisse rechtzeitig und transparent mitgeteilt werden, bevor die Kommune die Wärmeplanung festlegt“, notierte Christian Volbert. Ohne Transparenz könne kein Eigentümer zielgerichtet entscheiden, welche Lösung im Heizungssektor für ihn optimal sei. Sei Fernwärme die richtige Antwort auf die Frage, oder gebe eine andere sinnvolle Lösung?

Klar ist allen Beteiligten, dass die politisch gewollte Wärmewende mit Kosten verbunden ist. Dazu Volbert: „Die Möglichkeiten für Vermieter, die erheblichen Modernisierungskosten auf die Mieter umzulegen, sind sehr beschränkt und bleiben zum übergroßen Teil bei den Eigentümern und Vermietern.“ Haus+Grund befürchtet, es gebe wohl keine staatliche Förderung. Zu Verzögerungen dürften nach Einschätzung des Vereins auch fehlende Handwerker und fehlendes Material führen.