Eisborn. BGS-Chef Michael Hirt wirft der Balver CDU vor, beim geplanten Steinbruchausbau für „fragwürdige Kompromisse“ zu stehen. Woran macht er das fest?
Die Bürgerinitiative BGS Eisborn wirft der Balver CDU vor, mit Blick auf die geplante Steinbruch-Erweiterung des Kalk-Herstellers Lhoist für „fragwürdige Kompromisse“ einzutreten. Das geht aus einem Schreiben hervor, das BGS-Vorsitzender Michael Hirt verfasst hat.
Hirt erklärte, noch am 13. Januar 2020 habe sich die CDU samt Bürgermeister Hubertus Mühling vor dem Eisborner Bürgerforum „eindeutig“ gegen die geplante Steinbrucherweiterung im Raum Eisborn und Asbeck ausgesprochen. Doch inzwischen hat Hirt eine Kehrtwende wahrgenommen – beim Bürgermeister-Duell der WP in Garbeck in der vergangenen Woche. Zudem bezog sich Hirt die von der BGS Eisborn durchgeführte Befragung der Kommunalwahl-Kandidaten der Union. Deren Anworten seien „mehr als deutlich“.
Die Rolle des Bürgerforums Eisborn
Das Bürgerforum Eisborn, auf das sich Mühling und die CDU beziehen, habe sich „bisher immer eindeutig gegen die vorgelegten Pläne der Lhoist ausgesprochen“. UWG-Bürgermeisterkandidat Lorenz Schnadt sowie die SPD haben sich laut Hirt „klar und unmissverständlich“ gegen eine Steinbrucherweiterung positioniert. Hirt teilt deren Argumentation. Demnach haben UWG und SPD erkannt, „dass sich die Planungen des belgischen Konzerns nicht nur auf Eisborn beschränkt, sondern dass sich die Zerstörung und Ausbeutung der Landschaft letztendlich bis Beckum erstrecken soll“.
Indirekte Wahlempfehlung für Ausbau-Gegner UWG und SPD
Hirt hob ein weiteres Mal darauf ab, dass Belastungen für die Umwelt im Hönnetal sowie für die Gesundheit der Anwohner der betroffenen Dörfer zu erwarten seien Neben dem Flächenverbrauch und dem massiven Eingriff in den Naturraum des Hönnetals sollen laut Hirt jährlich bis zu elf Millionen Kubikmeter Grundwasser entnommen werden. Die Gesundheit der Bevölkerung wird durch Feinstaub, Lärm und Erschütterungen verstärkt belastet. „Über 80 Hektar“ wertvoller Laubwald und naturschutzwürdige Biotope sollen dem Kalkabbau geopfert werden.
Hirt gab eine indirekte Wahlempfehlung zugunsten der Ausbau-Gegner in der Kommunalpolitik ab. Der CDU warf er vor, „bisher keine eigenen Lösungsansätze“ vorzulegen.