Eisborn. Die BGS setzt ein Fragezeichen hinter die Erweiterungspläne von Steinbruch-Betreiber Lhoist., Sie argumentiert jetzt ökonomisch.
Der Bedarf an Kalkprodukten ist laut Bürgerinitiative BGS Eisborn „stark rückläufig“. Das teilte BGS-Sprecher Hans-Dieter Kolossa nach einem Treffen mit Vertretern einer Salzhemmendorfer Arbeitsgemeinschaft und einer sich formierenden Bürgerinitiative aus Sporke bei Lennestadt mit. Damit setzten sie ein Fragezeichen hinter die Erweiterungspläne des belgischen Kalk-Konzerns Lhoist.
An allen drei Standorten betreibt Lhoist Steinbrüche, die „massiv erweitert werden sollen“.
Den sinkenden Kalkbedarf machen die BGS und die beiden anderen Steinbruch-Gegner an den geplanten Stilllegungen von Kohlekraftwerken sowie an der kriselnden Stahlindustrie fest. Beide Branchen galten bisher als Großkunden der Kalk-Hersteller. Kolossa: „Einen tatsächlichen nachgewiesenen Bedarf für die Erweiterungen gibt es an keinem der drei Standorte, sind sich die Initiativen einig, da bereits jetzt große Anteile der Kalkprodukte exportiert werden.“
Mehr Lärm, mehr Staub
Die BGS befürchtet durch die geplanten Erweiterungen der Steinbrüche mehr Lärm durch mehr Lastwagen-Fahrten, mehr Staub durch mehr Sprengungen sowie Probleme für die Trinkwasserversorgung durch vermehrte Grundwasser-Entnahme im Hönnetal.
Die BGS spricht von 86 Hektar Flächenverbrauch im Raum Eisborn/Asbeck. Der Steinbruch solle ab 2023 um weitere 46 Hektar erweitert werden, „um einen der größten Steinbrüche Deutschlands zu schaffen“. Zusätzlich spricht die BGS von 40 Hektar Deponiefläche für den erwarteten Abraum. Es solle, wie es heißt, eine Halde mit einer Höhe von bis zu 400 Metern über dem Meeresspiegel aufgeschüttet werden soll. „Durch diese Maßnahmen würden in den kommenden Jahren bis zu 86 Hektar Mischwald und ökologisch wertvolle Biotope zerstört. Das ist flächenmäßig die Hälfte des Hambacher Forstes und damit in keiner Weise akzeptabel“, wird BGS-Vorsitzender Michael Hirt zitiert. Zudem plane Lhoist eine Produktionserhöhung von zurzeit rund fünf auf 7,5 Millionen Tonne Kalkgewinnung pro Jahr. Die BGS rechnet „negativen Auswirkungen“ auf Mensch und Umwelt.