Eisborn. Warum, bitte, kandidiert UWG-Spitzenkandidat Lorenz Schnadt ausgerechnet in Eisborn? Der Garbecker gibt eine klare Antwort.
UWG-Bürgermeisterkandidat Lorenz Schnadt tritt bei der Kommunalwahl in Eisborn an – gegen CDU-Neuling Jens Timmermann. Was den UWG-Fraktionschef dazu bewegt, als Garbecker im Balver Norden anzutreten, erklärte er im WP-Gespräch.
Kein großer Gewerbesteuerzahler
„Die größte Sache, die wir hier in Balve angehen müssen, ist neben Corona eindeutig die Steinbruch-Erweiterung in Eisborn“, sagte Schnadt. Die UWG hat sich inzwischen festgelegt: Sie positioniert sich klar gegen die Pläne des belgischen Kalk-Konzerns Lhoist. Für Schnadt stellt sich die Frage: „Wollen wir, dass überhaupt noch weitergebaut wird oder nicht?“ Er reklamiert für die Unabhängigen Wähler und für sich selbst Glaubwürdigkeit: „Das werden auch viele Eisborner so sehen.“
Schnadt nahm eine Güterabwägung vor. Demnach produziert das Lhoist-Werk Hönnetal die zweitgrößte Kalkmenge in Deutschland. Die Bezirksregierung bezeichne das Abbaugebiet bei Eisborn „als Steinbruch von nationaler Bedeutung: Das sehe ich auch so“. Die Kalk-Qualität sei „richtig gut“.
Allerdings sei Lhoist weder als Arbeitgeber noch als Gewerbesteuerzahler für Balve wichtig: „Der Sitz des Unternehmens ist in Menden. Das Werk hatte mal 1700 Beschäftigte. Jetzt ist die Zahl auf ein Zehntel geschrumpft.“ Schnadt argumentierte gegen den Ausbau zudem mit Umwelt-Argumenten. Er sprach von mehr Belastung durch Lärm und Staub, wenn die Firma Abbauflächen und Halde vergrößere. Zudem befürchtete Schnadt einen Schaden für die Landschaft: „Am Ende bleiben Löcher. Da wird ja nichts zugekippt oder restauriert.“
Schnadt ahnt zwar, die Stadt Balve könne letztlich den Ausbau nicht verhindern, jedoch könne sie ihn erschweren. Der Kommune gehören demnach Wege im Ausbau-Bereich.
Die WP bittet Bürgermeister Mühling und Herausforderer Schnadt zum „Duell“ in die Schützenhalle Garbeck am Mittwoch, 26. August, 18.30 Uhr. Gratis-Tickets: balve@westfalenpost.de.