Balve/Eisborn/Asbeck. Immer wieder hat die Bürgerinitiative BGS Staubwolken in Eisborn beklagt. Jetzt nimmt die SPD das Thema auf. Was sagen Firma und Initiative dazu?
Dicke Luft in Eisborn: Die Bürgerinitiative BGS beklagte im Sommer mehrfach, dass Staubwolken über das Dorf hinwegzogen. Von Gesundheitsgefahren und Verschmutzung war die Rede. Jetzt reagiert die SPD. Sie verlangt sie von der Stadtverwaltung, mit dem Steinbruch-Betreiber Lhoist/Rheinkalk über die Errichtung einer Messstation für Grob- und Feinstaub zu verhandeln. Das geht aus einem Antrag an den Rat hervor. Er tagt am Mittwoch, 4. Dezember, im Rathaus.
SPD-Fraktionsvorsitzender Cay Schmidt bezieht sich auf „kritische Berichte über die Staubbelastungen in Eisborn und Umgebung durch Abbau-Maßnahmen des Betreibers“. Der Rat sei dem Wohlergehen der Bürger(innen) verpflichtet.
Lhoist/Rheinkalk will den Steinbruch Horst bei Eisborn deutlich vergrößern. Das Unternehmen plant eine Erweiterung der Abbau-Fläche um 86 Hektar. Lhoist/Rheinkalk will mit dem Ausbau bereits im Jahr 2023 beginnen. Der frühe Start-Termin hänge damit zusammen, dass die Kalk-Qualität im Erweiterungsbereich etwas schlechter sei als bisher am Standort gewohnt, hieß es. Das Unternehmen will Kunden ein Mix aus verschiedenen Kalk-Qualitäten anbieten.
Politik und Verwaltung müssen Schmidt zufolge „eine Abwägung von Interessen und Bedürfnissen vornehmen“. Lhoist/Rheinkalk beschäftigt im Hönnetal rund 200 Mitarbeiter. Derzeit holt das Unternehmen fast drei Millionen Tonnen Kalkstein aus dem Steinbruch. Daraus werden laut Werksleiter Dr. Zacharias Grote 800.000 Tonnen Kalk und 900.000 Tonnen Splitt. Noch mehr als 100 Jahre lang kann Kalk aus dem Hönnetal kommen, schätzt das Unternehmen. Doch die genehmigten Abbauflächen reichen nur noch für zehn Jahre. Deshalb will Lhoist den Steinbruch erweitern.
Die Pläne stießen in Eisborn, Asbeck und Holzen auf Widerstand. Die Bürgerinitiative BGS hat nach eigenen Angaben rund 400 Mitglieder.
Der SPD geht es darum, „die bereits bestehende Staubbelastung festzustellen“. Zugleich will sie Daten, um „eine Entwicklung dieser Belastung durch eine Erweiterung der Abbaufläche einschätzen zu können“. Dazu bedürfe es „einer kontinuierlichen Messung im Ortsteil Eisborn“. Die Messung soll nach dem Willen der SPD Grob- und Feinstäube erfassen. Zudem verlangen sie: „Die Messdaten müssen öffentlich zugänglich sein.“
Was sagen BGS und Lhoist?
Zu dem SPD-Antrag wollte sich BGS-Vorstand Hans-Dieter Kolossa zunächst nicht äußern. Es stehe noch ein Gespräch mit Balves Bürgermeister Hubertus Mühling (CDU) an. Lhoist-Sprecher Christian Zöller sagte der WESTFALENPOST: „Sollte ein entsprechender Ratsbeschluss gefasst werden, stehen wir selbstverständlich für Gespräche zur Verfügung.“