Eisborn. Die Initiative BGS will den laufenden Betrieb von Lhoist/Rheinkalk stoppen. Es geht um Staubwolken. Die BGS sieht darin Gesundheitsgefahr.

Die Initiative Bürgerinnen und Bürger gegen die Steinbrucherweiterung Eisborn/Asbeck (BGS) in Eisborn geht wegen „der enormen Staubbelästigung“ gegen den laufenden Betrieb des Kalkstein-Herstellers Lhoist (Rheinkalk) in Oberrödinghausen vor. Das geht aus Schreiben an die Bezirksregierung Arnsberg und den Märkischen Kreis hervor, die der „Westfalenpost“ vorliegen. Die BGS will den laufenden Betrieb von Lhoist stoppen.

Fahrzeuge wirbeln Staub im Steinbruch auf.
Fahrzeuge wirbeln Staub im Steinbruch auf. © WP | Peter Müller

Schriftführer Hans-Dieter Kolossa erklärte am Freitag: „Uns liegen Informationen vor, dass sich mittlerweile einige Eisborner unmittelbar nach den Sprengungen bei der Rheinkalk Hönnetal beschweren.“ Sie verlangen demnach die Reinigung von Fenstern, Fassaden, Terrassen, Solaranlagen, und Fahrzeugen.

Die Rheinkalk habe „bisher dann wohl die Fensterreinigung beauftragt und bezahlt“. Die Fahrzeuge konnten – wie es heißt – auf Rechnung der Rheinkalk in einer Waschanlage gereinigt werden.

Foto-Dokumentation für Behörden

In Schreiben legt die BGS Regierungspräsident und Landrat eine Bilddokumentation, die die Staubentwicklung einer Sprengung der Firma Rheinkalk am 31. Juli dieses Jahres um 11.10 Uhr aufzeigt. „Weitere Bilddokumentationen können für den 2. und 7. August vorgelegt werden“, heißt es. Derartige Staubentwicklungen treten demnach nicht nur bei Sprengungen auf, sondern bei jeglichen betrieblichen Lastwagen- und sonstigen Fahrzeug-Bewegungen. „Zusätzlich ziehen bei Trockenheit Staubwolken durch die Hauptwindrichtung aus Westen auch ohne Sprengungen oder Fahrzeugbewegungen über die angrenzenden Ortschaften“, heißt es weiter.

Hans-Dieter Kolossa (rechts) ist Schriftführer der BGS Eisborn.
Hans-Dieter Kolossa (rechts) ist Schriftführer der BGS Eisborn. © WP | Jürgen Overkott

Rheinkalk habe „trotz der schon vor 15 Jahren gegebenen Versprechungen keine wirksame Abhilfe geschaffen“. Das gelegentlich zur Befeuchtung eines Teils der Geländeoberfläche eingesetzte Bewässerungsfahrzeug – 18 Kubikmeter Wassermenge – sei „völlig unzureichend“. Es erziele „keine Wirkung“. Selbst eine dauerhafte Befeuchtung sei keine Lösung.

Vor allem Ultrafeinstaub werde sich auch zukünftig auf forst- und landwirtschaftlichen Flächen, Immobilien (Fassaden, Dächern, Photovoltaik- oder Solaranlagen) niederschlagen. Zudem sieht die BGS eine Gesundheitsgefährdung von Menschen. Sollte darüber hinaus festgestellt werden, dass der Staub toxische Bestandteile beinhaltet, wäre „unverzügliches Handeln unerlässlich“.Die BGS vermutet im Staub Blei- und Radonbestandteile.

In der Bürgerinitiative BGS sind nach eigenen Angaben 370 Menschen organisiert.