Eisborn/Asbeck. Die Debatte um die Steinbruch-Erweiterung geht weiter. Während die Initiative BGS Lhoist misstraut, wirbt die Firma weiter für den Runden Tisch.

Im Zuge der geplanten Steinbrucherweiterung Asbeck begrüßt Lhoist Germany-Rheinkalk GmbH die Chance auf das Zustandekommen eines Runden Tisches mit Vertretern aus Eisborn und Asbeck. Das erklärte Unternehmenssprecher Christian Zöller.

Das Ziel

Eine Sprengung wird vorbereitet.
Eine Sprengung wird vorbereitet. © Peter Müller

Ortsvorsteher Martin Danne hatte einen Vorschlag des Unternehmens vom April dieses Jahres bei der Bürgerversammlung am vergangenen Mittwoch in Eisborn aufgegriffen. Er hatte über das Format abstimmen lassen, um einen Austausch zwischen Lhoist und den Nachbarn zu ermöglichen. Sein erklärtes Ziel: gemeinsam tragfähige Lösungen für das Projekt und die Nachbarschaft erarbeiten. Allerdings hatte bei der Bürgerversammlung eine Mehrheit der Anwesenheit klar gemacht, vorerst nicht für einen Runden Tisch zur Verfügung zu stehen.

Der Weg

„Es wäre wünschenswert, wenn nach bisheriger Ablehnung der von uns angebotenen Gespräche demnächst die Möglichkeit besteht, gemeinsam und konstruktiv über das Thema zu reden“, teilte Dr. Zacharias Grote, Leiter des Lhoist-Werkes Hönnetal, mit. „Wir stehen nach wie vor für einen vertiefenden Austausch zur Verfügung und sind gerne bereit, offene Fragen so weit wie möglich zu beantworten und uns in eine sachliche, lösungsorientierte Diskussion einzubringen.“

Das Unternehmen hatte bereits im Mai vergangenen Jahres das erste Mal bei einer Veranstaltung zur geplanten Steinbruch-Erweiterung informiert. Im April dieses Jahres hatte Lhoist einen „Dialog vor Ort“ gesucht.

Das Angebot

Vorstellung der Erweiterung des Steinbruchs von Lhoist / Rheinkalk. Das öffentliche Interesse ist groß. Groß sind auch Anlieger-Befürchtungen.
Vorstellung der Erweiterung des Steinbruchs von Lhoist / Rheinkalk. Das öffentliche Interesse ist groß. Groß sind auch Anlieger-Befürchtungen. © Peter Müller

Grote erklärte: „Der ,Runde Tisch‘ ist keine rechtliche Verpflichtung, sondern ein weiteres freiwilliges Angebot unsererseits, das wir in diesem sehr frühen Projektstadium für sinnvoll halten. Keinesfalls ersetzt dieses zusätzliche Angebot die im Genehmigungsverfahren vorgeschriebenen Informationspflichten.“

„Das Vorhaben steht am Anfang eines langen Prozesses“, unterstrich Unternehmenssprecher Christian Zöller. Zu seinen Aufgaben bei Lhoist gehört der Politik- und Bürgerdialog. „Kommunizierbare Planungsstände“ seien daher erst für den sogenannten Scoping-Termin am 8. Juli 2019 bei der Stadt Balve erarbeitet und vorgestellt. Bei Bauverfahren wie der Steinbruch-Erweiterung geht es dabei unter anderem um Umweltprüfungen und Umweltberichte. Erst in dem Scoping-Verfahren, heißt es bei Lhoust weiter, wurde der Untersuchungsrahmen für das Projekt festgelegt. Die Planung zum jetzigen Zeitpunkt als endgültig anzusehen, sei „reine Spekulation“, so Zöller.

Die Gegenwehr

Die Vertreter von Lhoist v.l. Christiam Zöller, Leiter Politik und Bürgerdialog, Dr. Zacharias Grote, Werksleiter Lhoist-Hönnetal, Bernd Langenhorst, Betriebsleiter Steinbruch, Uwe Stichling, Abt. Umweltschutz und Genehmigungen.
Die Vertreter von Lhoist v.l. Christiam Zöller, Leiter Politik und Bürgerdialog, Dr. Zacharias Grote, Werksleiter Lhoist-Hönnetal, Bernd Langenhorst, Betriebsleiter Steinbruch, Uwe Stichling, Abt. Umweltschutz und Genehmigungen. © Peter Müller

Das Unternehmen verwahrte sich erklärtermaßen gegen die von der Bürgerinitiative BGS Eisborn erhobenen Vorwürfe, die Unwahrheit gesagt zu haben. Die Erwartung, bereits weit vor dem eigentlichen Genehmigungsantrag endgültige Aussagen zu unterschiedlichen Sachverhalten – etwa zu Flora und Fauna – machen zu können, sei „schlichtweg unrealistisch“.

Umso mehr sei der Runde Tisch für Lhoist von Bedeutung, meinte Zöller. Der Lhoist-Sprecher abschließend: „Wir wollen über alle weiteren Schritte mit Bürgerinnen und Bürgern sowie mit der Politik im Gespräch bleiben.“