Arnsberg. . Das Klinikum Arnsberg wird als nachhaltige Investition in die Zukunft des Hauses ein Zentrum für Notfallmedizin einrichten. Offen ist aber noch der Standort. Dazu werden derzeit umfassende Analysen erarbeitet. Die Entscheidung soll bis Mitte 2014 fallen.

Ursprünglich angedacht als Standort für eine breit angelegte notfallmedizinische Versorgung ist das Marienhospital in Arnsberg. „Aber dafür notwendig,“ erläutert Klinikum-Geschäftsführer Werner Kemper, „wären allein 18 verschiedene Baumaßnahmen vor Ort.“ Denn schließlich seien dann u.a. die Konzentration der Intensivmedizin mit mindesten 20 Intensivbetten, die Neukonzeption der Notfallaufnahme und die Neuorganisation aller Arbeitsabläufe erforderlich. Geschaffen werden müsse auch eine ausreichende Zahl an Interventionsräumen.

„Unter dem Strich reden wir hier von einer Investition in zweistelliger Millionenhöhe“, sagte Kemper unserer Zeitung. „Und deshalb dürfen wir uns diese Entscheidung nicht leicht machen, denn diese muss gut fundiert sein, weil sie die Entwicklung des gesamten Klinikums in den nächsten zehn Jahren beeinflussen wird.“ Problematisch am Standort Marienhospital: Die Hanglage und das zum Teil unter Denkmalschutz stehende Gebäude könnten erforderliche bauliche Veränderungen erschweren.

Komme man im Rahmen der Analyse zu dem Schluss, dass eine zukunftsfähig aufgestellte Notfallmedizin im Marienhospital nicht umsetzbar sei, dann müsse man einen der beiden anderen Standorte - Karolinen-Hospital in Hüsten oder Johannes-Hospital in Neheim - ins Auge fassen. Weil ein solch große Investition auch die entsprechende Nachhaltigkeit in der Infrastruktur des Klinikums erzielen müsse. „Und deshalb werden wir die Entscheidung zwar so schnell wie möglich, aber auch so gründlich wie möglich treffen,“ ergänzte Hubert Cloer als Vorsitzender des Aufsichtsrates. Das allein erfordere schon die unternehmerische Verantwortung.

Keine langfristige Bestandsgarantie

Mit dieser noch offenen Entscheidung eng verbunden sei die künftige Ausrichtung der drei Häuser. Kemper: „Weil vor diesem Hintergrund einzelne Abteilungen verschoben werden müssen.“ Daher sei der bereits seit geraumer Zeit geplante Umzug u.a. von Kardiologie und Gefäßmedizin nach Arnsberg noch nicht erfolgt. Denn grundsätzlich gelte es im Sinne effizienter medizinischer Arbeit, zukünftig Schwerpunkte zu bilden. Also Abteilungen, die eng kooperieren müssen, in jeweils einem Haus zu konzentrieren.

Ob die drei Klinikum-Standorte Arnsberg, Neheim und Hüsten auf Dauer Bestand haben, darüber vermochte jedoch niemand etwas zu sagen: „Mittelfristig auf jeden Fall,“ so Cloer. „Doch was in 10 bis 15 Jahren ist, ist angesichts der rasanten Entwicklung in diesem Bereich nicht vorhersehbar.“

Zurück wies Werner Kemper Vorwürfe, das Personal des Klinikums sei überlastet, die Verwaltung zu aufgebläht: „Die Relation zwischen Personal und Arbeitsentwicklung/erforderlicher Leistung stimmt.“ Man habe sogar von 2011 bis Mitte 2013 90 weitere Planstellen geschaffen - darunter über 20 Ärzte und über 30 Pflegekräfte.