Herdringen. Zwölf weitere Anwärter schossen um den Titel beim Jubelfest. Hauptmänner: Cannabis zu rauchen, ist rund um die Gemeinschaftshalle streng verboten

Seit 25 Jahren hat die Schützenbruderschaft St. Antonius Herdringen Jungschützen. Das Jubiläum wurde am Samstag, 4. Mai, in der Gemeinschaftshalle und Schützenhof gefeiert. Kurzer Hinweis: Die Herdringer Jungschützen sind keine Kompanie. Während des offiziellen Teils der Jubiläumsveranstaltung gab es ein Kaiserschießen. Alle Jungschützenkönige der vergangenen 25 Jahre konnten auf die Jubiläumsjugendkrähe schießen. 13 Anwärter waren es, die ab 16.15 Uhr um die Kaiserwürde schossen. „Eigentlich wären es 22 Jungschützenkönige gewesen. Leider konnten nicht alle dabei sein“, so Jungschützenhauptmann Maximilian Hoff.

Jungschützenhauptmann Maximilian Hoff begrüßt die Gäste und Gastvereine zur Jubiläumsfeier der Herdringer Jungschützen.
Jungschützenhauptmann Maximilian Hoff begrüßt die Gäste und Gastvereine zur Jubiläumsfeier der Herdringer Jungschützen. © Achim Benke | Achim Benke

Zum ersten Mal stand eine mobile Vogelstange im Schützenhof, und es musste mit der offiziellen Königsmunition geschossen werden. Beim Schützenfest schießen die Herdringer an der Freilichtbühne seit ein paar Jahren mit Kleinkaliber-Munition auf ihre Krähe. „Unser Vogelbauer für die Jungschützenkrähe Matthias Kleinhorst hat die Krähe etwas verstärken müssen, eben wegen der Königsmunition“, verrät Moritz Voßbeck, amtierender Schützenkönig und ehemaliger Jungschützenhauptmann. Er moderierte das Kaiserschießen.

Die Jubiläumskrähe musste Vogelbauer Matthias Kleinhorst verstärken, weil ausnahmsweise wieder mit Königsmunition geschossen wurde.
Die Jubiläumskrähe musste Vogelbauer Matthias Kleinhorst verstärken, weil ausnahmsweise wieder mit Königsmunition geschossen wurde. © Achim Benke | Achim Benke
Der 53. Schuss um 16.47 Uhr holte das letzte Stück Holz der Jubiläumskrähe von der Stange.
Der 53. Schuss um 16.47 Uhr holte das letzte Stück Holz der Jubiläumskrähe von der Stange. © Achim Benke | Achim Benke

In der vierten Runde um 16.47 Uhr schoss der 13. Schütze mit dem 52. Schuss den übrig gebliebenen schmalen Holzspan von der Schraube. Marcel Koch heißt der erste Jungschützenkaiser in der Geschichte der Schützenbruderschaft. Koch ist 43 Jahre und Geschäftsführer der Schützenbruderschaft. Er war 2001 Jungschützenkönig, vier Jahre später schoss er sich zum Schützenkönig. Da war er noch Chef der Jungschützen, von 2002 bis 2006. Beruflich kennt er sich mit Finanzen aus. Koch ist Bankkaufmann bei der Deutschen Bank in Menden. „Eigentlich habe ich da gar nicht mit gerechnet, dass ich den Titel hole. Aber es ein schönes Gefühl jetzt zwei Königs- und einen Kaisertitel in unserer Schützenbruderschaft zu haben. Klar, gehört da auch viel Glück zu, bei so vielen Anwärtern den Vogel abzuschießen. Vielleicht hat die Startnummer 13 doch Glück gebracht“, grinst Koch. 2026 hat er die Möglichkeit, sich dem vierten Titel zu holen. Dann feiern die Schützen ihr 275. Jubiläum.

Bei der Proklamation überreichte der Jungschützenhauptmann Hoff und sein Stellvertreter Sven Hültenschmidt dem neuen Jungschützenkaiser die aufgepeppte Jungschützenkönigsplakette. Sie trägt am Rand eine gut sichtbar angebrachte erhabene „25“. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Musikverein Niedereimer unter Leitung von Thomas Schmitz. Im offiziellen Teil gab es ein paar Festredner. Allen voran Ehrenhauptmann Friedhelm Köchling.

Ehrenhauptmann Friedhelm Köchling hielt die Festrede. Er war 1999 Schützenhauptmann und gründete mit dem jetzigen Schützenchef Thorsten Köhle die Jungschützen.
Ehrenhauptmann Friedhelm Köchling hielt die Festrede. Er war 1999 Schützenhauptmann und gründete mit dem jetzigen Schützenchef Thorsten Köhle die Jungschützen. © Achim Benke | Achim Benke

Er war 1999 Schützenhauptmann und hat zusammen mit dem jetzigen Schützenchef Thorsten Köhle die Jungschützen gegründet. Köhle war der erste Jungschützenhauptmann. Köchling ging kurz auf die Anfänge der Jungschützen ein und nannte die letzten 25 Jahre eine Erfolgsgeschichte. „Viele unserer Jungschützen sind heute in unserem Schützenvorstand ehrenamtlich tätig. Sie sind unser Fundament, das wir immer und stetig fördern müssen. Das Motto der Jungschützen galt damals wie heute ‚Altes erhalten und Neues gestalten‘. Wäre Thorsten Köhle 1998 nicht so hartnäckig gewesen, könnten wir heute sicherlich noch keine 25 Jahre Jungschützen feiern. Dafür vielen Dank“, betont Köchling.

„Unterstützung im Dorf“

Der Vereinsringvorsitzende Michael Hinse ging auf die positive Wirkung und stete Unterstützung der Jungschützen in der Ortsgemeinschaft Herdringen ein. Auch der Kreisoberst des Kreisschützenbundes Arnsberg, Thomas Reiß, weiß, was für einen Wert die Schützenjugend im Schützenwesen hat. Er spricht von wichtigen Themen wie Traditionen, Gemeinsinn und Ehrenamt. Für Hoff und seine rund 80 Jungschützen ist es ein tolles Jahr. „Es läuft momentan super, erst die traditionelle Feier – Frühlingserwachen-, jetzt das Jubiläum. Ist schon toll in Herdringen, mit so viel Unterstützung und Anerkennung im Dorf“, betont Hoff stolz. Er sagt, dass die Jungschützen alles selber organisiert haben. „Ja, bei den ganzen Auflagen, besonders bei der mobilen Vogelstange hat uns Vize-Hauptmann Daniel Drees ganz hervorragend geholfen“, bedankt sich Hoff.

Schützenhauptmann Thorsten Köhle und sein Vize Daniel Drees wiesen bei ihren Ansprachen übrigens ausdrücklich daraufhin, dass es absolut verboten ist, in der Gemeinschaftshalle und im Schützenhof Cannabis zu rauchen.

Am Abend bei der Party legte „DJ MadRick“ auf und um 22 Uhr gab es die traditionelle Herdringer Thekenrunde. Dazu kamen extra einige Musiker des Musikvereins Herdringen vom Schützenfest Echtrop zur Gemeinschaftshalle, um den Takt für die Thekenrunde anzugeben.