Hövel. Auf dem Anwesen im Mühlental können jetzt auch Trauungen im Grünen stattfinden. Nadja Schulte fungiert ab sofort als neue Traurednerin
Dass man sich auf Schloss Melschede das Ja-Wort geben kann, ist nun wirklich keine Neuigkeit. Neu dagegen ist, dass das Angebot für Hochzeiten und freie Trauungen auf dem Landsitz mitten im malerischen Mühlental in Zukunft deutlich erweitert wird. Das verspricht Nadja Schulte von der Wrede Stiftung auf Schloss Melschede. Ab April ist die Mutter einer Tochter eine von der IHK Hannover zertifizierte „Freie Rednerin“.
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„Im Gegensatz zu einer standesamtlichen oder kirchlichen Trauung ist eine freie Trauung in der Zeremonie nahezu komplett ohne Vorgaben. Es gibt keine Verpflichtungen, aber natürlich auch keine offizielle Urkunde, die man unterschreibt“, erklärt Nadja Schulte. Der Akt sei rein symbolisch und formal nicht rechtskräftig. Trotzdem steige die Nachfrage nach solchen Zeremonien. Das habe sie in den letzten zweieinhalb Jahren, seitdem sie auf Schloss Melschede arbeitet, deutlich wahrgenommen. „Dadurch, dass man bei freien Trauungen so flexibel ist, wächst natürlich das Interesse bei vielen Menschen, die beispielsweise mit der Institution Kirche ihre Probleme haben. Es gibt aber auch verheiratete Paare, die ihr Ehegelübde durch solch eine Zeremonie erneuern. Natürlich kommen auch gleichgeschlechtliche Paare auf uns zu“, so Nadja Schulte.
In Vorbereitung auf die freie Trauung trifft sich die Traurednerin mit den Paaren, lernt sie besser kennen, um dann in der Rede die individuelle Liebesgeschichte der beiden Protagonisten zu erzählen. Ein weiterer Vorteil der freien Trauungen seien die nicht vorhandenen Terminzwänge und deutlich weniger Vorbereitung. Schließlich kann die Stadt Sundern aufgrund des Aufwands und der begrenzten Anzahl an Standesbeamten nur einmal im Monat eine solche Trauung auf Schloss Melschede anbieten. „Als Datum steht immer der erste Samstag im Monat, also insgesamt zwölf Termine im Jahr zur Verfügung“, erklärt Stadtsprecherin Alicia Sommer.
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Während man für die offiziele standesamtliche Trauung Dokumente besorgen und einreichen sowie einen Termin mit dem Standesbeamten festzurren muss, ist man bei den freien Trauung auf diese Dinge nicht angewiesen. „Wenn es unsere Kapazitäten zulassen, können wir auch sehr kurzfristig noch etwas möglich machen“, sagt Nadja Schulte. Die Planerin, die seit einem jahrzehnt in der Veranstaltungsbranche aktiv ist, hat auch noch gute Nachrichten für Kurzentschlossene in diesem Jahr. „Wir sind zwar schon gut gebucht. Aber wir haben noch ganz vereinzelte Kapazitäten für Trauungen in 2024 frei. Deshalb sollte man nicht lange zögern und auch zeitlich flexibel sein, wenn man bei uns auf dem Schloss heiraten möchte.“ Erste Anfragen gebe es allerdings auch bereits für 2025 und 2026. All zu viel Zeit solle man sich auf dafür nicht mehr lassen, warnt Schulte.
Neben den freien Trauungen gebe es auch vergleichbare Angebote als Alternative zur christlichen Taufe. „Wir bieten auch Kinderwillkommensfeste ohne religiösen Hintergrund an. Die Zeremonien sind dann extra kindgerecht“, skizziert Schulte. Doch zurück zu den Trauungen und Hochzeiten. Nadja Schulte möchte Schloss Melschede zum Hochzeits-Hotspot in Sundern ausbauen. Deshalb ist sie auch glücklich, dass der Rat der Stadt bereits im vergangenen Herbst einstimmig dafür gestimmt hat, dass die Trauungen auf dem gesamten Gelände des Schlosses stattfinden können. Dafür musste alles offiziell gewidmet werden. „Hierdurch können wir jetzt im Garten des Anwesens Trauungen unter freiem Himmel abhalten. Zuvor war das nur im Innern des Schlosses möglich“, erklärt Nadja Schulte.
Man könne von der Deko bis zu kompletten Feier samt Musik und Catering „alles möglich machen, wenn das gewünscht ist.“, erklärt die Traurednerin, die Paare sollen sich vor allem wohlfühlen. Ob kleine intime Feier im engsten Familienkreis oder ein rauschendes Fest mit vielen Gästen - sehr viel sei möglich. Dank der eigenen Kapelle von Schloss Melschede sind auch kirchliche Trauungen oder Taufen möglich.