Sundern. Die Aktion feierte jetzt Jahrespremiere unter dem Motto „Vogelfrei“ - wobei der Titel erklärungsbedürftig ist. Kinder hatten was zu staunen.

Franz-Josef-Tigges Platz. Der zentrale Ort der Sunderner Innenstadt soll am Sonntag wieder mit Leben gefüllt werden. Der kulturelle Begegnungsort wird mit dem Förderungsprogramm „Dritter Ort“ immer mehr zum Leben erweckt und dazu genutzt, die Bürger mit unterschiedlichen Projekten zusammenzubringen. Nach dem Kartoffelfest im Herbst vorigen Jahres folgte jetzt der zweite Aktionstag des Programms „Sonntags in Sundern“. Die Aktion wird dabei von der Volkshochschule Sundern und Arnsberg, dem Kulturbüro Sundern und ehrenamtlichen Mitbürgern organisiert.

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Unter dem Motto „Vogelfrei“ waren alle Sunderaner und Einwohner des Umkreises in diesem Jahr dazu eingeladen, den Frühling gemeinsam kreativ einzuleiten. Ziel sei es, einen schönen Nachmittag zu verbringen, an dem man gestalterisch tätig wird. Dies wurde schließlich auch in die Tat umgesetzt. Gemeinsam mit verschiedenen Programmpunkten aus der Umgebung beschreibt Mitveranstalter Tobias Schulte die Projektplanung als ein „Geben und Nehmen“. Historisch war der Titel „vogelfrei“ offenbar nicht gemeint: Immerhin nannte man im Mittelalter diejenigen Menschen so, die aufgrund eines Vergehens ihr Leben verwirkt hatten - und nun als „vogelfrei“ zum Ausschluss und Abschuss für andere erklärt wurden.

Ein Stand ermöglichte das eigenständige Bauen von Nistkästen aus Paletten. Besonders die Kinder konnten sich dabei vor Ort handwerklich austoben. Unter Aufsicht einer Dozentin der VHS hatten die Interessierten auch die Möglichkeit, das Holz selbstständig zu schneiden und anschließend zu einem Kasten zu verbauen. Neben dem kreativen Aspekt soll es aber auch um Nachhaltigkeit und Tierschutz gehen. Besonders die Vögel bekommen durch den Nistkasten in dem eigenen Garten die Möglichkeit, einen geschützten Brutplatz zu finden.

Die rollende Waldschule der Kreisjägerschaft Hochsauerland klärte über das Tierreich des Waldes bildhaft auf.
Die rollende Waldschule der Kreisjägerschaft Hochsauerland klärte über das Tierreich des Waldes bildhaft auf. © Lorena La Rocca | Lorena La Rocca

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) des Hochsauerlandkreis hat dazu ebenfalls einen Infostand auf dem Franz-Josef-Tigges Platz angeboten. Die Besucher wurden neben Natur- und Artenschutz auch besonders über einen „naturnahen Garten“ aufgeklärt. Um auch hier auf den Aspekt der Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen, lernen die Interessierten einfache Tipps, um den Garten insektenfreundlich zu gestalten. Dadurch kann jeder einzelne einen Beitrag dazu leisten, den Vögeln ein besseres Nahrungsumfeld zu bieten. Vor Ort begeisterte auch Falknerin Claudia Haardt mit zwei mitgebrachten Greifvögeln. Besonders bei den kleinen Vogelbegeisterten weiteten sich die Augen beim Anblick des Rotmilans. Im Rahmen der Greifvogelhilfe wurde zudem darüber aufgeklärt, wie verletzte Vögel aufgenommen und wieder aufgepäppelt werden.

Neben einem weiteren kreativen Stand, an dem das Vogelreich auf dem Papier gestaltet werden konnte, ist auch ein letztes Bildungsprogramm vorzufinden. Die rollende Waldschule der Kreisjägerschaft Hochsauerland klärte über das Tierreich des Waldes bildhaft auf. Hier blieb keine Frage der wissbegierigen Kinder unbeantwortet.

Begleitet wurde das kreative Spektakel ab 15 Uhr mit Live Musik von jungen Talenten aus dem Umkreis. Die Grundschülerin Emilia Weinstedt begeistert mit einem Klarinettensolo. Ein weiteres Solo spielte Michelle Schneider an der Harfe. Und zuletzt beglückte ein junges Trio aus Schülern des Städtischen Gymnasiums in Sundern den Aktionstag auf dem Begegnungsplatz. Inga Ficnar, Carla Moschek und Sarah Stork sorgten dabei mit einem Mix aus Querflöte und Horn für eine gute Stimmung.