Sundern. Einst verwaistes Gebäude erwacht mit kreativen Unternehmungen aus dem Dornröschenschlaf. Ein Besuch an der Hachener Straße.
Schlicht und ohne viel Schnickschnack - so wie ungefähr vor 70 Jahren die erste Benzin-Tankstelle in Westenfeld ausgesehen hat: Fabian und Lennart Wermelt eröffnen eine Elektro-Ladestation an der Hachener Straße 5a. Zwei E-Autos können dort ab sofort gleichzeitig auftanken.
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An der Durchfahrtsstraße Hachen, in Richtung Arnsberg, liegt linker Hand ein eher unscheinbares Gebäude, das mehrere Jahre leer stand. „Jetzt zieht dort wieder Leben ein“, verspricht Jungunternehmer Lennart Wermelt. Gemeinsam mit seinem Bruder Fabian (27) hat er das Gebäude Anfang vorigen Jahres gekauft. In der Vergangenheit waren dort kleinere, mittelständische Produktionsbetriebe untergebracht. „Von Februar bis September 2023 haben wir das Haus kernsaniert und uns anschließend um die Vermietung zweier Räume gekümmert“, erklärt Fabian Wermelt. Insgesamt bietet das Gebäude mehr als 300 Quadratmeter Innenfläche und im Außenbereich etwa 900 Quadratmeter.
Aktiver Beitrag zur Energiewende
An der Frontseite sind zwei Ladesäulen installiert worden. Auf dem Dach des Hauses die Photovoltaik-Anlage mit einer Höchstleistung von 29 Kilowatt-Peak. „Damit können wir zirka 26.100 Kilowatt-Stunden Strom im Jahr produzieren und rund 18.000 Kilo Kohlenstoffdioxid jährlich einsparen“, meint Lennart Wermelt. Das sei ihr aktiver Beitrag zur Energiewende. Beide betreiben die Energietankstelle unter der Firmierung „Energy for Renta - E4R“. Die Geschäftsidee sei ein Hobby der Brüder, neben ihren eigentlichen Berufen. Denn Fabian ist Mechatroniktechniker und Lennart ein vielseitiger Unternehmer. Die Idee entstand, da Nachhaltigkeit für beide ein wichtiges Thema sei. „Und wir die Konsequenzen unseres Handelns für die Umwelt im Blick haben sollten“, lautet ihr einhelliger Tenor.
Die Vermarktung des PV-Stromes erfolgt über zwei E-Ladestationen vom Typ 2, die von jedem E-Autofahrer angesteuert werden können. „Die Bezahlung funktioniert über App, RFID-Transponder oder über einen QR-Code“, sagt Lennart. Da es an der Ladestation ja nun keinen Shop bzw. Verkaufsraum gibt, wo man beispielsweise Süßigkeiten oder Getränke kaufen könnte, haben sich die Brüder für die Vermietung der Räume im Gebäude einen Suppen-Koch ausgesucht, der seine Waren ursprünglich auf Wochenmärkten vertrieben hat. „Demnächst bietet er hier Gulasch und Erbsensuppe an, abgefüllt in Dosen“, verrät Lennart Wermelt. Aktuell ist die Suppen- und Eintopf-Manufaktur „Kesselhütte“ lediglich online vertreten. Unter www.kessel-huette.de können die Convenience-Produkte bezogen werden.
Außerdem wird ab dem 8. Mai einmal pro Woche ein Food-Truck erwartet. Immer ab 14 Uhr. Das Personal des Sunderner Caterers „Di Angelo“ wird dann Pizza vor Ort frisch zubereiten. Angeboten wird eine breite Palette von Pizza-Variationen, von klassischen Margheritas bis hin zu kreativen Kreationen.
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Der größte Raum an der Hachener Straße 5a ist übrigens an einen Sunderner Werkzeugbauer für Forst- und Holzarbeiten vermietet. Geschäftsführer ist Nils Thorsten Walczak, der bislang mobile Sägewerke für Kettensägen online über www.saegewerk24.com vertrieben hat. Alle Mieter und auch die beiden Investoren, Fabian und Lennaert Wermelt, blicken nun hoffnungsvoll in die Zukunft und freuen sich auf einen erfolgreichen Start an der wiederbelebten Hachener Straße 5a.