Arnsberg. Bürgermeister wirbt für gemeinsames Einstehen für gemeinsames Einstehen der Parteien für Freiheit, Toleranz und Demokratie
Beim Stadtempfang der Stadt Arnsberg zeigte sich Bürgermeister Ralf Bittner besorgt um den Zusammenhalt in der Gesellschaft. „Der Wunsch nach mehr Normalität und weniger Krisenmodus ist bei vielen ausgeprägter denn je. Und die Sorge um unsere Demokratie, die wir – und ich muss persönlich sagen, ich bin sehr besorgt – unbedingt gemeinsam stärken müssen“, so Bittner. Jedes Jahr würde Herausforderungen bereithalten. „Nun sind wir alle der Demokratie zugewandten Menschen gefordert, gemeinsam für eine offene, friedliche und tolerante Gesellschaft einzustehen. Wir müssen Vorbilder im gesellschaftlichen wie auch politischen Miteinander sein“, sagte Bittner. Er kündigte an, dass die demokratischen Parteien der Stadt gemeinsam für Frieden, Freiheit, Toleranz und Demokratie einstehen und zeitnah ein Zeichen setzen würden.
Mit Blick auf die Finanzlage der Stadt - auch aufgrund immer mehr durch Land und Bund übertragene Aufgaben, die die Kommunen zu stemmen haben - benennt Ralf Bittner das Problem: „Es muss investiert werden, es muss sich etwas tun. Wir leiden wie viele Städte unter einem enormen Investitionsstau, den es trotz schwieriger Rahmenbedingungen aufzuholen gilt“, so Bittner. Hier bedürfe es einer leistungsfähigen Verwaltung mit ausreichender Personal- und Finanzausstattung. „Es ist aus meiner Sicht unabdingbar, dass das Konnexitätsprinzip dringend eingehalten werden muss und somit Land und Bund ihrer Verantwortung gerecht werden. Konnexität heißt bei uns im Sauerland kurz und einfach übersetzt: Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen“, sagte der Bürgermeister. Auf Arnsberg warte eine Kraftanstrengung.
Das könnte Sie auch interessieren
- Das sind unsere Preisträger Junges Engagement und Mutmacher für die Gesellschaft
- Schwere Unfälle in Sundern
- Vom Leben und den Hindernissen als alleinerziehender Vater in Arnsberg
Bittner verwies auf Erfolge der Verwaltung und der Stadt in den vergangenen Monaten und betonte die Bedeutung des „Networkings“, durch das sich „gemeinsam viel schaffen“ ließe. Als erfolgreiche Meilensteine des Jahres nannte Bittner unter anderem den Kita-Ausbau, viele Schritte zu mehr Nachhaltigkeit, die Lösungen zur Schaffung von Wasserflächen, die Stärkung des Gesundheitsstandortes Arnsberg durch das Millionen-Projekt des Klinikums Hochsauerland. Wichtig sei der Austausch mit der heimischen Wirtschaft. Daher werde Bittner den Unternehmerstammtisch in 2024 fortsetzen und schon in Februar einen nächsten Termin ansetzen.
Der Jahresempfang wurde musikalisch besonders stimmungsvoll begleitet von der Band „Three Pages“,
Auch interessant
15 Bürgermedaillen vergeben
Im Mittelpunkt des Abends stand die Vergabe der Bürger- und Bürgerinnenmedaillen. „Uns als Verwaltung und auch mir als Bürgermeister ist es ein großes Anliegen, eine aktive Bürgerschaft zu fördern und bürgerschaftliches Engagement zu stärken“, so Ralf Bittner, „das darf ich auch für den Rat der Stadt Arnsberg sagen. Das zivilgesellschaftliche Engagement zahlt eben ganz besonders auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein und trägt unsere Stadt“.
Im Stadtteil Arnsberg ging die Bürgermedaille an den Verein Arnsberger Feuerwehrhistorie. Er ist der Trägerverein des „Brennpunktes - Feuerwehrmuseum der Generationen“. „Hier wird Feuerwehr erlebbar gemacht“, hieß es in der Laudatio. Die Bürgermedaille im Stadtteil Bruchhausen ging an die örtliche Kolpingsgruppe „Junge Familie“, die insbesondere in der Corona-Zeit viel für den Zusammenhalt im Dorf unternahm. „Die Gruppe Junge Familie der Kolpingsfamilie Bruchhausen hat mit ihrem Engagement und ihren tollen Aktionen die graue Zeit der Pandemie ein kleines bisschen bunter gemacht“, wurden Bruchhausener gelobt.
Für Herdringen erhielt Michael Brüne die Bürgermedaille, für sein jahrzehntelanges politisches und soziales Engagement - unter anderem als Gründungsmitglied verschiedener Organisationen, darunter der Förderverein des St.-Johannes-Hospitals Neheim, der Osteuropahilfe Csilla von Boeselager und als Vorsitzender des Orts- und Kreisverbandes beim Deutschen Roten Kreuz hat er gezeigt, dass ihm die Belange bedürftiger und notleidender Menschen am Herzen liegen und er sich nicht scheut, Verantwortung zu tragen. „Ebenso intensiv hat er sich in seinem Ortsteil Herdringen eingebracht“, so die Laudatio. Für den in 2023 verstorbenen Bernd Morlock - ein Motor des Herdringer Vereinslebens - nahmen seine Söhne die Bürgermedaille entgegen. Auch Herdringer Ortsheimatpfleger war er. „Mit ganz viel Engagement und Herzblut füllte er diese Position aus. Er war überall präsent“, so die Laudatio.
Die Schützenbruderschaft Holzen packte nicht nur bei der Renovierung der Schützenhalle an, sondern hat sich auch besonders für die Jugendarbeit und Beteiligung von Jugendlichen eingesetzt. Zahlreiche gemeinsame Aktionen wurden organisiert. „Insbesondere die Stärkung des Zusammenhalts der Dorfgemeinschaft und der Austausch zwischen den Generationen ist der Schützenbruderschaft ein Anliegen“, so die Begründung für die Verleihung der Bürgermedaille
Seit 2011 kümmert sich der Hüstener Weihnachtsbaumtrupp (Dennis Elsner, Carsten Fuchs, Thomas Köhler, Dirk Mikolajczak, Martin Schwingenheuer, Felix Willmes, Christian Völker) um ein ganz besonderes Highlight in der Adventszeit im Stadtteil Hüsten: Den Weihnachtsbaum am Hüstener Markt. Im Stadtteil Müschede ist Ilona Wisse dafür bekannt, immer zur Stelle zu sein, wenn Hilfe benötigt wird. Ein Schwerpunkt dabei war die Flüchtlingsarbeit in den vergangenen acht Jahren. Daneben ist sie als geistige Leiterin in der Caritas und in der katholischen Kirche als Küsterin, Lektorin und als Kommunionshelferin aktiv. Auch hierfür wurden jeweils die Bürgermedaillen vergeben.
Auch interessant
Ein würdiger Bürgermedaillenträger ist auch Theo Krick - seit über 50 Jahren ein bekanntes und hochgeschätztes Gesicht in der Neheimer Stadtgesellschaft. In Schützenwesen, Aktives Neheim, SC Neheim und Kirchenvorstand engagierte sich Theo Krick vielfältig und gestaltend. Mit viel Herzblut und Engagement bereichert Heino Künkenrenken seit fast 60 Jahren das gesellschaftliche Leben in Neheim. Als Mitinitiator des „Dies Internationalis“, der jedes Jahr für ein buntes Fest des kulturellen Miteinanders sorgt. Als langjähriger Vorsitzender des TV Neheim und Organisator von sportlichen Veranstaltungen wie dem „Citylauf“ und „Lets Dance“ ermöglicht sein Engagement ein vielfältiges und lebendiges Programm in unserer Stadt. Auch er erhielt die Bürgermedaille.
„Frag doch mal die Helga.“ Diesen Satz hört man im Ortsteil Niedereimer immer dann, wenn eine helfende Hand gesucht wird. Helga Glaremin ist da, wenn sie gebraucht wird. Seit beinahe 40 Jahren arbeitet sie im Besuchsdienst. Davon viele Jahre im Vorstand der KfD St.Stephanus Niedereimer. Hier kümmert sie sich mit viel Herzblut um die Gestaltung der Maiandachten, des Erntedankfestes und der Adventsfeiern. Ebenso ging die Bürgermedaille an den Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop. Neben der Veröffentlichung verschiedener Bücher und Broschüren hat der AKO den Geschichtspfad mit Info-Tafeln ausgestattet sowie eine Ausstellung zu Oeventrops Industrie und Handwerk organisiert und durchgeführt. „Insbesondere in Zeiten wie diesen ist das Bewusstsein für unsere Geschichte von immenser Bedeutung“, so die Laudatio. Eine weitere Bürgermedaille ging nach Oeventrop, denn dank Herbert Padberg wissen Wanderer in Oeventrop nicht nur, wo es langgeht, sondern sie können sich auch an unterschiedlichen Stationen erfreuen. Als Vorsitzender des Sauerländer Gebirgsverein von 1986 bis 2007 und bis heute kümmert sich Herbert Padberg um die Beschilderung und Gestaltung von Wanderwegen rund um Oeventrop.
Der TuS 1890 Rumbeck e.V. kann sich glücklich schätzen, in der Leichtathletik mit Lena Voß, Elisa Kräling, Pia Großert und Sabine Goers über ein starkes Führungs- und Trainerinnenteam zu verfügen. Ihnen ist es gelungen, die Leichtathletik in Rumbeck zu erhalten und sie zu einem festen Pfeiler im Verein zu etablieren. „Sie verstehen es nachdrücklich, das Training so zu gestalten, dass es den Kindern und Jugendlichen Spaß macht“, heißt es in der Begründung für die Verleihung der Bürgermedaille.
In Voßwinkel setzt sich Petra Senske „mit großem Engagement und viel Herzblut“ für ihren Ort ein. Das Hilfswerk „Von Fuchs zu Fuchs“ ist ihr dabei ein besonderes Anliegen. Hier wird einzelnen Dorfbewohner:innen bei finanziellen Engpässen anonym durch Spenden geholfen. Sie ist sensible Vermittlerin und engagierte Unterstützerin. Auch Hans Joachim Böhmer setzt sich engagiert für seinen Ortsteil Wennigloh ein. Als langjähriges Mitglied im Vorstand der St. Franziskus-Xaverius Schützenbruderschaft, erst als Rendant, später als 2. Vorsitzender. Als Gründungsstifter des Forums Wennigloh, dem Arbeitskreis für Dorfentwicklung und Heimatpflege, hat er zahlreiche Projekte im Ort initiiert.
Ehrung erfolgreicher Sportler der Stadt
Nach der Verleihung der Bürgermedaillen wurden auch herausragende sportliche Leistungen im letzten Jahr ausgezeichnet. Hier standen Almugera Kabar (in Abwesenheit/U17-Weltmeister im Fußball), Lauro Klöckener (Ausnahmetalent im Minigolf beim MSK Neheim-Hüsten), Nick Dean Müller, Nick Heinemann, Sascha Stenzel und Yves Ebert (international erfolgreiche Kickboxer und ihr Trainer).