Sundern. Im Interview blickt Sunderns Verwaltungschef zurück auf das Jahr 2023 - und spricht auch über seine und Sunderns Zukunft.

Auch ein Bürgermeister braucht mal eine Pause: Klaus-Rainer Willeke nutzt die Zeit zwischen den Jahren, um ein wenig „Heimaturlaub“ zu genießen. Doch zuvor blickt Sunderns Verwaltungschef im Gespräch mit der Redaktion auf das fast abgelaufene Jahr - und auf die Herausforderungen für ihn und für Sundern in 2024.

Der Jahreswechsel naht, Zeit für einen Rück- und Ausblick – woran erinnern Sie sich in 2023 im Amt als Bürgermeister besonders gern?

Klaus-Rainer Willeke: Persönlich fand ich kürzlich besonders nett, dass mir viele Kinder aus der Grundschule Hachen bei meinem Besuch dort ein Geburtstagsständchen gebracht haben und gemeinsam „Wie schön, dass du geboren bist…“ gesungen haben. Das Jahr ging aber schon gut los: Der Dienstbeginn etlicher neuer Kolleginnen und Kollegen war eine echte Verstärkung für die Stadtverwaltung. So etwas motiviert! Politisch das Beste war das einstimmige Abstimmungsergebnis im Rat zum Thema „Sundern Energie GmbH“, die uns auf dem Weg zur bilanziellen Klimaneutralität unserer Stadt ein großes Stück voranbringt.

Und was bleibt in schlechter Erinnerung?

Zum einen der Cyber-Angriff auf die SIT und, damit verbunden, viele tausend Probleme bei unserer Aufgabenerfüllung. Da haben wir schlagartig gemerkt, wie verletzlich eine digitalisierte Behörde ist. Zum anderen hat mir die Verzögerung unserer Innenstadtentwicklung durch die Verschiebung unserer Pläne für den Franz-Josef-Tigges-Platz leidgetan. Ein neues Zentrum für Kultur, Weiterbildung und Begegnung sollte nach meinen Vorstellungen dort schneller kommen, als es nun der Fall ist.

Anhaltende Krisen haben auch Auswirkungen auf kommunale Finanzen und Handlungsspielräume – wie gehen Sie damit um?

Wir müssen mit immer neuen Aufgaben und Herausforderungen klarkommen. Ich bin froh, dass wir in Sundern ein hohes Gewerbesteueraufkommen und einen kompetenten Kämmerer haben. Das ermöglicht dann immer noch so einiges.

Weihnachtsbaum-Schmücken im Rathaus: Auch die ganz jungen Bürgerinnen und Bürger liegen Klaus-Rainer Willeke am Herzen.
Weihnachtsbaum-Schmücken im Rathaus: Auch die ganz jungen Bürgerinnen und Bürger liegen Klaus-Rainer Willeke am Herzen. © Arnsberg | Stadt Sundern

Wenn Ihnen eine gute Fee drei Wünsche für Sundern beschert, was sagen Sie Ihr?

Ich wünsche mir für Sundern noch mehr Zusammenhalt, Zuversicht und hohe Einnahmen durch die Nutzung Erneuerbarer Energien. Letzteres könnte perspektivisch aber auch ohne Fee klappen. Dann wünsche ich mir noch ein erweitertes gastronomisches Angebot in der Kernstadt.

Ich wünsche mir für Sundern noch mehr Zusammenhalt, Zuversicht und hohe Einnahmen durch die Nutzung Erneuerbarer Energien.
Klaus-Rainer Willeke - Bürgermeister

Die Verwaltung macht an und zwischen den Feiertagen eine Pause – Sie auch?

Ich selber freue mich auf die Weihnachtstage mit meiner Familie und einen kurzen Urlaub, allerdings zu Hause. Der Kochplan für die Feiertage ist bereits akribisch ausgearbeitet, der Wildschweinrücken liegt in der Tiefkühltruhe. Über Silvester bekommen wir für ein paar Tage Besuch von Freunden aus Hamburg. Dann spielen wir abends Doppelkopf, und ich versuche, endlich mal zu gewinnen. Dazwischen liegt - am 27. Dezember - das Patronatsfest St. Johannes. Auch das soll sehr kommunikativ werden.

Wo sehen Sie 2024 die größten Herausforderungen für Sundern und für Sie als Bürgermeister?

Da sehe ich ziemlich genau vier Herausforderungen, auch für mich: - Das inzwischen gute Klima zwischen Politik und Verwaltung muss auch in den nahenden Kommunalwahlkampf hineingerettet werden, damit wir konstruktiv für Sundern etwas bewegen. - Der Sanierungs- und Investitionsstau muss abgebaut werden. Das geht nicht per Zauberfee, aber schneller als noch vor einem Jahr, da wir neue personelle Unterstützung gewinnen konnten. - Der Aufbau eines kommunalen Windparks kann zeitnah gelingen. Das ist gut fürs Klima und die regionale Wertschöpfung. - Wir brauchen reale Veränderungen in der Innenstadt und mehr Zuversicht der Bewohnerinnen und Bewohner und Geschäftsleute dort.

Inzwischen sind Sie seit gut drei Jahren im Amt – macht es noch immer Spaß?

In und für meine(r) Heimatstadt etwas bewegen zu können, macht mir weiterhin große Freude. Bürgermeister sein ist oft auch ganz schön anstrengend, weil es unheimlich viele Themen und Termine gibt. Der „Spaßfaktor“ entsteht besonders im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern. Da gibt es viel Resonanz - und auch positives Feedback.

Im Oktober 2025 ist wieder Kommunalwahl in NRW – mit „K-R W“ als Kandidat für Sundern?

Darüber habe ich natürlich gemeinsam mit meiner Frau schon nachgedacht und werde mich im März entsprechend erklären. Aber ich möchte die „wahlkampflose Zeit“ noch eine Weile konservieren, um viele wichtige Themen für Sundern mit allen Akteuren weiter entwickeln zu können.

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