Langscheid. Die Ehrenamtlichen äußern Bedenken über den Zustand der Wachstation bei Umwandlung in eine Badestelle. Furcht vor Überlastung der Freiwilligen
Die Diskussion über die Zukunft des Strandbads in Langscheid hat Fahrt aufgenommen. In dieser Woche ist bekannt geworden, dass es Überlegungen seitens der Betreibergesellschaft Sorpesee GmbH gibt, das Strandbad zu schließen und stattdessen den Bereich in eine öffentliche Badestelle umzuwandeln.
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Begründet wird diese Idee von Sorpesee GmbH-Geschäftsführer Martin Levermann unter anderem mit der schwierigen Personalsituation. Ihm würden nach eigenen Angaben schlicht und einfach ausreichend Bademeister fehlen, die für die nötige Sicherheit sorgen und Ertrinkende retten können. Deshalb sei das Bad auch in diesem Jahr nur begrenzt geöffnet gewesen.
Verschiedene Bedenken
Unterstützt werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betreibergesellschaft von den Ehrenamtlichen Kräften der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG). Hier sind vor allem die Mitglieder der Ortsgruppe Langscheid zu nennen. Das Wachgebäude der DLRG ist direkt am Strandbad ansässig.
Natürlich gebe es unter den Helferinnen und Helfern allgemeine Sorgen um das Inventar und das Wachgebäude sowie eine Überlastung der ehrenamtlichen Helfer, falls das Strandbad in eine öffentliche Badestelle ohne Eintritt verwandelt würde, erklärt Sprecherin Annika Thüsing. „In den Sommermonaten unterstützen die Rettungsschwimmer bereits den laufenden Bäderbetrieb mit dem Sanitätsdienst. Die Helferinnen und Helfer sind an sieben Tagen der Woche 24 Stunden in Rufbereitschaft sowie in den Sommermonaten an den Wochenenden und als ein Teil der kritischen Infrastruktur tätig“, verdeutlicht Thüsing den enormen Aufwand, den die DLRG leistet. Ihre Hilfs- und Rettungsmittel müssen sie zudem selber über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren.
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Allgemein weist die Sprecherin auf die Schwimmfähigkeit von Kindern hin. Bundesweit war von zahlreichen Gruppen darauf hingewiesen worden, dass immer weniger Kinder schwimmen können, weil Bäder in Kommunen aus Kostengründen geschlossen werden mussten und Schwimmkurse bisweilen überbucht sind. Laut Nichtschwimmerstatistik können sechs von zehn Kindern beim Verlassen der Grundschule nicht oder nicht sicher schwimmen. „Da die Schwimmfähigkeit der Kinder nach einer repräsentativen Umfrage der DLRG eindeutig dem Einkommen der Familien zuzuordnen ist, wird natürlich ein kostenfreier Zugang zu Badestellen, vor allem für Kinder sehr begrüßt“, betont Annika Thüsing.
Alarmierende Zahlen
Allerdings sollte dabei auch die bundesweite Ertrinkungsstatistik der DLRG gesehen werden. Im vergangenen Jahr gab es rund 20 Prozent mehr Ertrinkungsfälle als im Vorjahr. Fast 90 Prozent der Ertrinkungsunfälle ereigneten sich in Binnengewässern, insbesondere in Seen und in den Monaten Mai bis August. „In einer Region, in der der Tourismus wachsen soll, sollte daher eine sichere Badestelle unerlässlich sein und erst gar nicht diskutiert werden müssen“, gibt die DLRG-Sprecherin einen deutlichen Hinweis darauf, wie man die Pläne der Sorpesee GmbH einschätzt.
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Diese Bedenken hatte auch der CDU-Ortsverband durch eine Mitteilung diese Woche geteilt. Eva-Maria Tanklage von der Langscheider CDU hatte neben dem Sicherheitsaspekt für Familien auch Sorgen über den Zustand der Fläche geäußert. „Wenn die Umkleidekabinen und Duschen gar nicht mehr genutzt werden können und die Toiletten der Öffentlichkeit uneingeschränkt zur Verfügung stehen, sind aus meiner Sicht Vandalismusschäden und Verschmutzungen programmiert“, betont die Ortsverbandsvorsitzende.
Bei der DLRG in Langscheid setzt man nun auf weitere Gespräche mit Vertretern der Verwaltung, der Sorpesee GmbH sowie der Politik, um eine Lösung zu finden. Was dann mit dem Strandbad geschieht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entschieden. Martin Levermann, Geschäftsführer der Sorpesee GmbH, rechnet mit einer finalen Entscheidung bis Ende des Jahres.