Arnsberg. Neubau von Arnsberger Brückenbauwerk nicht vor 2025/2026. Kosten bei 6,9 Millionen Euro
Verkehrsteilnehmer werden sich längerfristig auf die teilweise Sperrung der maroden Marienbrücke in Arnsberg einstellen müssen. Der Beginn des nötigen Neubaus der seit April nur noch eingeschränkt nutzbaren Brücke werde nach Angaben der Verwaltung „unter der Voraussetzung einer reibungslosen Planung und der Sicherstellung der Finanzierung“ für 2025 oder 2026 angestrebt.
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Die Verwaltung informiert im nun beginnenden Sitzungsdurchlauf die Politik im Arnsberger Stadtrat konkret über den Schaden an der Brücke und das weitere Vorgehen. Als feststand, dass die marode Brücke nicht wirtschaftlich darstellbar saniert werden könne, wurde im Zuge des Jahresabschlusses 2022 bereits eine Investitionsrückstellung in Höhe von 200.000 Euro gebildet und ein Förderantrag bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt. „Es wird eine Förderquote in Höhe von 75 Prozent erwartet. Zur Vervollständigung des Förderantrags ist aber eine Vorplanung erforderlich, die bereits europaweit ausgeschrieben wurde.
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Ohne Förderung wird nichts gehen: Nach heutigem Stand und nach der vorliegenden Kostenschätzung dürfte ein Neubau der Marienbrücke 6,9 Millionen Euro kosten. Selbst einer 75-Prozent-Förderung der Maßnahme verbliebe bei der Stadt Arnsberg ein Eigenanteil in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro. Um das im Etat abzusichern, wurde bereits schon jetzt eine entsprechende Anmeldung zum Haushaltsplan 2024/25 vorgenommen.
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Der Neubau, so geht aus der Berichtsvorlage der Verwaltung hervor, war alternativlos für die 1965 gebaute Spannbetonbrücke mit einer Länge von 74,2 Meter und einer Breite von 16,45 Meter. Sogenannte Spannstähle aus den 60er-Jahren weisen heute eine erhöhte Anfälligkeit gegen Spannungsrisskorrosionen auf, was zu Rissbildungen führen kann. Bereits 1995 waren an der Marienbrücke Lager und Fahrbahnübergänge saniert worden, 2012 wurden Kappen,. Abdichtungen und der Belag erneuert. Zudem wurden damals auch aufgetretene Risse verpresst. Die nächste Sanierung war bereits für 2022/23 geplant gewesen, weil bereits Schadensbilder wie zu geringe Betonabdeckung, freiliegende und korrodierte Bewehrung an Hauptträgern und Pfeilern, Betonabplatzungen, durchfeuchtete Widerlager, undichte Fahrbahnübergänge und Trennrisse in den Hauptträgern vorlagen. Die umfangreichen Bauwerksprüfungen im Vorfeld der geplanten Sanierung offenbarte dann noch deutlich gravierendere Mängel. Risse hatten sich weiter geöffnet und durch Karbonatisierung des Betons und die Chloridbeanspruchung ist der Korrosionsschutz der Bewehrung nicht mehr gegeben. Schon da zeichnete sich ab, dass eine Sanierung mindestens eine Millionen Euro kosten würde, ehe ein weiteres Ingenieurbüro zu dem Schluss kam, dass auch Spannglieder der Brücke beschädigt seien und „ein Versagen der Struktur“ nicht vorhersehbar sei. Fazit: „Eine Sanierung des entstandenen Schadens an den Längstträgern ist mit vertretbar finanziellen und technischen Aufwand nicht möglich. Ein Neubau ist die wirtschaftlich und technisch einzig sinnvolle Variante“. Auch deshalb, weil bei einer Sanierung nicht die Tragfähigkeit und Dauerhaltigkeit einer neuen Brücke erreicht werden könne.
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Bleibt als Problem wohl noch über weit mehr als eineinhalb Jahren das aktuelle Verkehrsproblem. Schon jetzt sieht die Verwaltung „keine weiteren realisierbaren Lösungsansätze zur Optimierung der aktuell geltenden Verkehrssituation“ rund um die Brücke. Mit Beginn der Abbrucharbeiten der Marienbrücke müsse das Bauwerk dann komplett gesperrt werden. Umleitungen könnten dann nur entlang der heutigen Verkehrsführungen erfolgen.
„Die Errichtung eines Provisoriums wie bei dem Neubau der Dinscher Brücke in Oeventrop ist aufgrund der angrenzenden Bebauung nicht möglich“, teilt die Verwaltung in der Berichtsvorlage ausdrücklich mit.