Arnsberg. Marokkanischen Kulturverein Arnsberg hat ambitiniertes Ziel erreicht: Alles über den Standort, das Aussehen und den Zweck des Baus.

Der Marokkanische Kulturverein in Arnsberg steht vor der Realisierung eines seit Jahren gehegten Traumes des Baus einer Moschee in der Heimatstadt vieler hier in zweiter und dritter Generation lebender Gemeindemitglieder. Nach einer langen Zeit der Vorplanung in gerade für Bauwillige ambitionierten Zeiten kann nun der Startschuss zur Umsetzung erfolgen. Wie der Vorsitzende des Vereins, Rochdi Koubaa, mitteilt, findet einen Tag vor dem Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan am Samstag, 9. März, um 14 Uhr der symbolische Spatenstich für den Bau statt.

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Standort des neuen Gebetshauses ist der Berliner Platz im etwas zurückliegenden Bereich zwischen dem Holzhackschnitzelkraftwerkes und der Asylunterkunft gegenüber des Sauerlandkollegs. Beim Spatenstich spricht Rochdi Koubaa von einer „wichtigen Etappe“, die nach dem offiziellen Teil mit Tee, Kaltgetränken und Gebäck gefeiert werden soll.

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Der Traum von der Moschee lebte bei den Arnsberger Marokkanern immer weiter, auch wenn die Umstände der Zeit viele Hürden in den Weg stellte.. „Wir halten grundsätzlich an unserem Plan fest“, sagt Rochdi Koubaa aber bereits im Juni vergangenen Jahres. Da hatte der Verein eigentlich schon längst mit dem Bau der Gebetsräume in Hüsten in der Nähe des Berliner Platzes beginnen wollen. Enorme Kostensteigerungen und auch eine kleine Bauantragsänderung sorgen aber für eine Verzögerung des Moschee-Neubaus.

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„Wir haben im Ramadan fleißig Spenden gesammelt“, erzählt Rochdi Koubaa. Das hat der Verein auch schon im kompletten vergangenen Jahr 2022, ehe der Einbruch von Lieferketten, der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und die damit verbundenen drastischen Steigerungsraten am Bau kam. Für den Marokkanischen Kulturverein, der immer gesagt hat, dass er das Geld für den Rohbau gesammelt haben muss, ehe die Bauarbeiten starten können, war die Finanzplanung so über den Haufen geworfen worden.

Kommentar: Ein Arnsberger Bauprojekt>>>

Anfangs waren die Marokkaner für das komplette Bauprojekt von einem Kostenrahmen von gut einer Millionen Euro ausgegangen. „Jetzt wird das wohl in Richtung 1,7 Millionen Euro gehen“, schätzte Rochdi Koubaa im Juni, „wir waren schockiert, als wir die Preise gehört haben“. Es sei eine 30- bis 50-prozentige Preiserhöhung festzustellen gewesen. Bereits im Juni ging der Kulturverein davon aus, dass allein der Rohbau 900.000 Euro kosten wird. Das Zinsniveau ist für die Marokkaner kein Problem: „Im Islam gilt Zinsverbot“, erklärte Rochdi Koubaa. Das heißt, dass der Verein für das Projekt auch kein Geld bei Banken leihen wird, sondern allein über Spenden die Finanzierung stemmen wird.

Schritt eins soll der Rohbau sein. „Und dieser erste Wurf muss sitzen“, sagt Koubaa im Juni und äußerte schon da die Hoffnung, dass der Spatenstich noch vor dem Ramadan 2024 stattfinden kann. Die wichtigen Fastenwochen der Muslime finden vom Abend des 10. März bis 9. April statt. Bei der Umsetzung der weiteren Arbeiten setzt der Verein auch auf die Kompetenzen seiner Mitglieder. „Wir haben viele Handwerker unter uns“, betont Rochdi Koubaa immer wieder, „auf die setzen wir vor allem beim Innenausbau“. Was geht, soll dann in Eigenleistung gemacht werden.

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In seinen Planungen sprach der Marokkanische Kulturverein immer von einem Gebäude über zwei Etagen mit einem angedeuteten Turm, der aber kein klassisches Minarett mit Muezzin sein soll. Die gesamte Architektur war von Beginn an abgestimmt mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt Arnsberg und soll auch die Verbundenheit des Kulturvereins mit der Stadt symbolisieren. Im 2021 gestellten Bauantrag ging es bei den Änderungen nun nicht um die generelle Optik, sondern um Brandschutzmaßnahmen.Vorgestellt hat der Kulturverein sein Projekt in dieser Zeitung bereits in 2021. Anders als bei Moschee-Projekten in anderen Städten gab es nur ganz vereinzelte kritische Stimmen. „Man sieht doch daran, dass wir hier in Arnsberg zu Hause sind“, so Rochdi Koubaa. Der Verein stehe seit drei Generationen für eine gute Willkommenskultur des Miteinanders.

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