Arnsberg. Ein Coup: Nach Informationen dieser Zeitung startet das Radsport-Event Deutschland Tour von Neheim aus am 26. August in die vorletzte Etappe.
Die Deutschland Tour als das größte nationale Radsport-Event macht Station im Sauerland. Winterberg wurde in der vergangenen Woche bereits als Zielort der 2. Etappe genannt. Nun verdichten sich nach Informationen dieser Zeitung die Hinweise, dass Arnsberg der ganz heiße Favorit auf den Startort der 3. Etappe ist. Dem Vernehmen nach soll der Start in Neheim erfolgen. Organisationsgespräche mit vielen Beteiligten soll es bereits gegeben haben. Offizielle Bestätigungen dazu aber gibt es bislang von keiner Seite.
Winterberg ist Zielort der 2. Etappe>>>
Als klar war, dass sich Winterberg das organisatorische und finanzielle Engagement rund um die Radsportveranstaltung, zu der die stärksten Profiteams der Welt anreisen werden, mit einer anderen Kommune der Region teilen würde, fokussierte sich der Blick schnell auf Arnsberg. Bei unseren Recherchen hatten andere Städte des Sauerlandes schon dementiert. Hintergrund ist, dass Arnsberg bereits bei der Sauerland-Rundfahrt bewiesen hat, dass es ein Herz für Radsport und auch belastbare organisatorische Hintergrundstrukturen über seine Vereine hat. Ebenso überzeugten Stadt und Organisatoren im Sommer 2022, als von Neheim aus das Männerrennen im Zuge der Deutschen Meisterschaften der Radsportler auf der Straße startete.
Deutschland Tour in Arnsberg: Alle möglichen Beteiligten mauern
Einer, der es wissen müsste, ist Jörg Scherf. Als Geschäftsführer der SVL-Sports GmbH und Teamchef des Profi-Teams Saris Rouvy Sauerland sowie als Vorsitzender des RC Victoria Neheim ist er einer der Macher in Sachen Radsport im Sauerland. Scherf aber mauert und sagt: „Ich bin in die Planungen eher weniger involviert“. Zugleich aber betont er, dass „wir mit dem Sauerland und den beteiligten Städten ganz sicher einer der besten Plätze für den Radsport in Deutschland sind“. Und natürlich würde der RC Victoria Neheim bei der Organisation eines Startortes in Arnsberg „Gewehr bei Fuß stehen, wenn es ernst würde...“.
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Auch Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann schwieg sich aus, mit welcher Kommune sich seine Stadt die Kosten und die Organisation als Ziel- und Startort einer Etappe teilen würde. Das soll nun Arnsberg sein, wo nach Informationen dieser Zeitung bereits erste Gespräche über Organisation und Ablauf zwischen Behörden, Polizei, Feuerwehr, Vereinen und dem Tour-Management geführt worden seien. Bestätigen will aber auch das bei der Stadt niemand.
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Sehr wohl aber macht auch kein Angesprochener einen Hehl daraus, dass ein Deutschland-Tour-Start im Ort für das Stadtmarketing ein großer Wurf wäre. „Ich fände es super“, sagt Citymanager Konrad Buchheister und verweist auf die Stadt. Die wiederum aber schweigt sich aus. Sehr wohl weiß man aber auch hier um die große Öffentlichkeitswirkung, die Fernsehbilder von der Deutschland Tour aus Arnsberg und Interviews mit großen Rad-Stars im Schatten des Sauerländer Doms haben würden. Zweifellos wäre der Stadt damit ein großer Coup gelungen.
Management hat Etappen-Startort noch nicht kommuniziert
Eine Anfrage dieser Zeitung beim Tour-Management blieb bislang unbeantwortet. Es ist aber auch nicht unüblich, dass die Start-, Ziel- und Etappenorte immer scheibchenweise offiziell präsentiert werden. Final vorgestellt werden soll die Strecke der Deutschland Tour, die am Mittwoch, 23. August, in St. Wendel im Saarland mit einem Prolog startet, am 26. April in Frankfurt.
Sicher und offiziell kommuniziert ist bislang, dass die erste Etappe von St. Wendel nach Merzig führt, der Tross dann nach Kassel reist und von dort am Freitag, 25. August, die zweite Etappe nach Winterberg absolviert. Nach unseren Informationen ist dann angedacht, dass es von Neheim am 26. August weiter nach Essen geht. Die Tour endet dann am 27. August in der Hansestadt Bremen.
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Für einen Etappenort ist großer Aufwand zu betreiben, weil die komplette Absicherung der Strecke durch örtliche Behörden organisiert werden muss: Streckenposten, Absicherungen aller Kreuzungen und Kreisverkehre, Polizeibegleitung und Rahmenprogramm. Eine große Herausforderung ist auch die Unterbringung des gesamten Tour-Trosses mit mehr als 100 Sportlern, den Betreuer- und Technikerteams sowie den kompletten Medien- und Kameracrews. Mit Blick auf Arnsberg würde da selbst ein Hotel wie das Dorint in Neheim allein gar nicht ausreichen, so dass auch hier regional gedacht werden muss.
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In Sozialen Netzwerken und in Arnsberg wird nun bereits über den Start in Arnsberg diskutiert. Auch das zeigt, welches Interesse in der Stadt herrscht und welche Bedeutung Arnsberg und Neheim für die seit Jahren partnerschaftlich zusammenarbeitende Radsport-Region haben.