Sauerland. Mit Rick Zabel wird einer der prominentesten Namen im Feld wohl nicht bei der Rad-DM im HSK starten. Die Gründe verrät er dieser Zeitung exklusiv

Die Star-Dichte ist hoch, wenn Deutschlands Radsport-Elite am Sonntag, 26. Juni, quer durch das Sauerland fährt, um den neuen deutschen Meister zu ermitteln. Das – hält Rick Zabel nicht von einem Start über die etwa 189 Kilometer von Neheim zum Kahlen Asten bei Winterberg ab, schließlich trägt der 28-Jährige einen der prominentesten Namen der Szene. Etwas anderes treibt Zabel zu einer Absage.

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„Wenn mich nicht noch ein Geistesblitz überkommt, werde ich bei der Deutschen Meisterschaft nicht starten“, sagte Zabel auf Nachfrage dieser Zeitung. Die Erkenntnis reifte bei dem aus Fröndenberg stammenden und mittlerweile in Köln wohnenden Sohn des einstigen Top-Sprinters Erik Zabel, als er sich das Streckenprofil der Deutschen Meisterschaft anschaute.

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„Man kommt locker auf über 3000 Höhenmeter“, sagte er zum Auf und Ab durch das Land der 1000 Berge. „Mein Herz sagt ja zu einem Start, aber realistisch gesehen macht das für mich sportlich keinen Sinn. Dafür bin ich einfach zu schwer, das sind Höhenmeter wie bei einer harten Tour-de-France-Bergetappe.“

Diese Beziehung hat Zabel zum Sauerland

Während etwa das World-Tour-Team Bora-hansgrohe mit kompletter Mannschaft antritt – aktuell fehlt nur der mit dem Coronavirus infizierte Maximilian Schachmann –, würde Zabel zudem als Einzelfahrer starten. Chancen auf eine vordere Platzierung kann der Fahrer des Teams Israel-Premier Tech deshalb abhaken. Auch das World-Tour-Team DSM tritt in Mannschaftsstärke an. Unter anderem John Degenkolb, der seinen Startplatz bei der Tour de France bereits sicher weiß, wird erwartet.

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Zabel junior kennt das Sauerland aus etlichen Trainingsfahrten und würde daher gerne bei der Meisterschaft mitfahren. Jedoch müssen die Profis auch einen Blick auf ihre Saisonplanung und die Belastungssteuerung werfen. Beim Giro d’Italia trat er zuletzt an, in der Aufstellung seines Teams für die Frankreich-Rundfahrt fehlt Zabel. „Das war aber zu erwarten“, sagte er. Zabel bereitet sich nun auf die zweite Saisonhälfte vor.

Wenn Emanuel Buchmann, Lennard Kämna und Co. am Sonntag zwischen etwa 10 Uhr (Start Neheim) und 14.30 bis 15.30 Uhr (Ziel Kahler Asten) einen neuen Deutschen Meister ermitteln, sitzt Rick Zabel voraussichtlich nur vor dem Livestream. Denn anschauen – will er sich das Rennen auf jeden Fall.