Sundern-Stockum. Meister und Techniker bei Klute Garten- und Landschaftsbau in Stockum ist in Branche schon viel rumgekommen. Schmallenberger ist Bereichsleiter.

Wenn einer schon einmal über den sprichwörtlichen Gartenzaun geschaut hat, dann ganz sicher er. Robin Schneider ist schon viel rumgekommen in seiner Branche und der Welt. Heute ist er Meister und Techniker beim Stockumer Fachbetrieb Klute Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG. „Ich habe mir immer gedacht, dass ich wieder zurück ins Sauerland will“, sagt der 34-Jährige.

Explosion in der Papierfabrik Sundern>>>

Er ist Sauerländer - ein richtiger. Robin Schneider lebt in Schmallenberg und ist dort auch groß geworden. Ein Häuschen, dort den eigenen großen Garten - halt sein Zuhause. Beruflich gelandet aber ist er in Sundern-Stockum, wo er den Job fand, der zu seiner Qualifikation passt. Und genau an dieser hat Robin Schneider konsequent gearbeitet, seit er im Jahr 2005 die Realschule Fredeburg verlassen hat.

Ein Drucktechnologe bei Interprint>>>

Die Karriere begann mit Garten- und Landschaftsbaupraxis von der Pike auf. Seine Ausbildung zum Landschaftsgärtner machte er 2005 bis 2008 beim Betrieb Niederstraßer in Schmallenberg. Vier Jahre arbeitete er dort auch als Geselle. Und während er das erzählt, fällt der Blick auf einen an diesem Tag verschneiten Garten am Klute-Betriebsgelände in Stockum. „Im Winter kann man im Sauerland nicht immer was machen“, sagt er. Also zog es ihn während seiner Gesellenzeit im Winter 2010/11 auch einmal für vier Monate nach Australien zum Work&Travel. „War aber mehr Travel“, gibt Robin Schneider zu. Für den Trip am anderen Ende der Welt war es ein guter Zeitpunkt, denn später ging seine berufliche Reise weiter.

Eine Sozialarbeiterin bei der Caritas>>>

Von 2012 bis 2014 besuchte er in Essen die einjährige Meister- und zweijährige Technikerschule in einer Rutsche. „Das war alles sehr praxisnah“, erzählt Robin Schneider. Und doch auf dem inhaltlichen Level eines Studiums. „Es gibt halt verschiedene Wege zum Ziel“, sagt der junge Mann. Seiner war damit aber noch nicht zu Ende. „Ich wollte noch in eine große Stadt und in eine große Firma“, erzählt er. Er heuerte von 2014 bis 2018 bei der Frankfurter Firma „Immoherbst“ an. Der Gedanken an die Rückkehr ins Sauerland war immer da, aber drängte nie. „Und dann sah ich die Stellenanzeige bei Klute. Und das passte genau“, erinnert er sich.

Nun ist er dort ein „Gärtner von Eden“. Unter dieser Marke kooperiert der Stockumer Betrieb Klute in einer großen Genossenschaft. Die Vorteile seines Jobs und seines Arbeitgebers kann Robin Schneider gut bewerten. „Ich habe den großen Vorteil, dass ich schon viel gesehen und kennengelernt habe“, sagt er. Und da ist ein Unternehmen mit 280 Mitarbeitenden in der Metropole in Frankfurt doch etwas anderes als die Arbeit in einem familiären Betrieb im Sauerland. Als Robin Schneider von seinem Job und seinem Arbeitgeber erzählt, kommt der Betrieb in Stockum gerade zur Frühstückspause in einem offen gestalteten Aufenthaltsbereich zusammen. Ein kleiner Plausch, eine Tasse Kaffee im Stehen - hier kennt man sich und tauscht sich aus.

Ein Industriemeister bei SKS in Sundern>>>

Bei normalen Wetter sind viele Mitarbeitende aber auch draußen auf den „Baustellen“ unterwegs. Bei Klute arbeiten Landschaftsgärtner/-innen, Landschaftsbau-Ingenieure, Bürokaufleute, Landschaftsarchitektinnen, Schreiner und Kfz-Mechaniker. Robin Schneider leitet und verantwortet vier Kolonnen mit rund 15 Mitarbeitenden. Er koordiniert deren Einsätze, führt Gespräche bei Neuanfragen von Kunden, berät, macht Angebote und kümmert sich um Preisanfragen bei den Lieferanten. Er ist Betriebsleiter für den Bereich „Pflege und Service“ vor allem mit dem Blick auf Vegetationstechnik. Er weiß, wovon er spricht, wenn er sich mit Kunden und auch seinen Mitarbeitenden austauscht. „Eine Ausbildung ist immer eine gute Grundlage, um später Verantwortung zu tragen“, sagt er. Da sitzt er nun auch viel im Büro. „Bei gutem Wetter vermisse ich es manchmal schon, draußen zu sein“.

Nachhaltigkeit ist großes Thema

Die Anforderung ist groß. „Auch der Anspruch der Kunden steigt, denn sie geben ja auch gutes Geld aus“, erzählt Robin Schneider. Digitalisierung, Beleuchtungssysteme und auch Poolbau sind Themen bei der Flächengestaltung. „Wir wollen den kompletten Garten und die Lösungen dafür verkaufen“. Kundenwünsche sind vielfältig - und auch regional unterschiedlich. „Hier im Sauerland sind die Menschen bodenständiger und auch unkomplizierter“, weiß er, „und tendenziell haben sie hier auch mehr Verständnis für die Natur“. Genau dieses Thema ist ihm wichtig. „Ich verkaufe keine Schottergärten, sondern will einen Garten mit Pflanzen gestalten“, betont der Fachmann.

Nachhaltigkeit ist mehr als Trend. „Das Thema Trockenheit ist ein großes Thema“, berichtet er. Da müssten heute oft schon Bewässerungsanlagen mit eingebaut werden. Durch ein technisches und materialbasierendes Wassermanagement könnten Gärten zukunftsfähiger gemacht werden - auch mit der Auswahl der Pflanzen und „Zukunftsbäumen“. Wildblumenwiesen, Dachbegrünungen in Verbindung mit Solarenergieanlagen, Wasserrückhaltetechniken und Gartengestaltung mit Blick auf das Kleinklima. „Das alles sind Themen, die wir mit in den Fokus nehmen“, berichtet Robin Schneider.

Nachhaltigkeit fängt nicht erst im Kundengarten an. Das Unternehmen Klute selber setzt auf Kreisläufe. So stellt der Betrieb seinen Kompost selbst her, verwertet in Gärten gewonnenen Baum- und Grünschnitt in einem aufwändigen System und bringt ihn später wieder auf die Flächen von Kunden auf. Die entstehende Wärmeenergie wird betriebsintern genutzt.

Personalführung als Herausforderung

Robin Schneider kann viel erzählen und einordnen. Fachlich ist er bestens vorbereitet auf das, was Arbeitgeber und vor allem Kunden von ihm verlangen. Vor Verantwortung macht er sich nicht bange. „Die Personalführung ist fast die größte Herausforderung“, sagt er. Auf einem Arbeitnehmermarkt müssten Mitarbeitende gut gepflegt werden. „Da hat man keine Chance groß etwas zu probieren“, weiß Robin Schneider. Zwar wurde man in der Meisterschule ein Stück weit darauf vorbereitet und auch Kommunikationsseminare werden angeboten. „Den Umgang mit Menschen lernt man aber in der Praxis. Da gibt es kein Muster für“, so der Schmallenberger. Zu unterschiedlich seien die Menschen - in seinem Team sind Männer und auch zwei Frauen, Junge und Alte und auch die verschiedensten Arbeitszeitmodelle vereint.

Dass er sich auch damit mal wird beschäftigen müssen, ahnte er wohl kaum, als er nach der Realschule die Ausbildung begann. „Mein Vater hatte mich da auf die Schiene gesetzt“, gibt Robin Schneider zu, „ich hatte damals null Ideen, was ich machen wollte“. Einen grünen Daumen hatte er als Jugendlicher aber schon. „Im Garten habe ich immer gerne geholfen“, erzählt er.

Der ideale Garten?

Heute als einer von fünf Bereichsleitern in einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb spielt der eigene Garten immer noch eine Rolle. Auf einem 800 Quadratmeter großen Grundstück des Elternhauses seiner Mutter hat er den früheren Gemüsegarten „umgebaut“. Sein „idealer Garten“ nimmt die Topografie auf, hat eine Natursteinmauer und nutzt natürliche Materialien mit wenig Künstlichem, sondern viel Ökologischem. „Ideal ist, wenn im ganzen Jahr im Garten was spannendes passiert. Dann sieht er nie gleich aus“, so Robin Schneider. Das würde zu unterschiedlichen Spannungsmomenten führen.

Entspannung findet er auch beim Wandern, Fahrrad- oder Skifahren oder beim Fußballgucken als Fan des FC Bayern. „Ich bin ein Naturmensch“, sagt er über sich selbst, „spätestens wenn man sechs Jahre in Großstädten gelebt hat, weiß man, wie schön wir es hier im Sauerland haben“.

Der Unternehmenspass von Klute Garten- und Landschaftsbau.
Der Unternehmenspass von Klute Garten- und Landschaftsbau. © Manuela Nossutta