Arnsberg. Die Arnsbergerin Sophia Kummer kommt in ihre Heimat zurück, um mit ihrem neuen Klarinettentrio „Trio Colore“ Konzerte im Sauerland zu spielen.
Mit dem neu gegründeten Klarinettentrio Trio Colore kehrt die Arnsbergerin Sophia Kummer am Samstag in ihre Arnsberger Heimat zurück. Die Cellistin wird im Sauerland zwei Konzerte spielen. Im Arnsberger Rittersaal am Samstag, 25. Februar um 19 Uhr, und am Sonntag, 26. Februar um 16 Uhr, im Kammermusiksaal des Musikbildungszentrums Bad Fredeburg. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.
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Die Konzerte unter dem Titel „A colorful jorney – Musik International“ werden die Zuhörer durch abwechslungsreiche Werke der Kammermusik von Komponisten in verschiedenste Länder führen. Auch die selten gespielte „Cellosonate Nr. 2“ von Gabriel Fauré und das „Concertino“ von Carl Maria von Webern für Klarinette werden zu den musikalischen Beiträgen gehören. „Begeben sie sich mit meinem Trio Colore auf eine farbenreiche Reise“, so die Arnsbergerin.
Leidenschaft für Kammermusik
Die drei Studentinnen Luisa Gehlen, Sophia Kummer und Yumi Shimada der Hochschule für Musik und Tanz Köln (HfMT) verbindet ihre gemeinsame große Leidenschaft für Kammermusik. Anfang 2022 gegründet, zeichnet sich das Klarinettentrio Colore getreu seinem Namen durch seine Farbigkeit im Klang aus. „Es sind nicht allein die Klänge der unterschiedlichen Instrumente, die das Publikum verzaubern. Mit den farbenreichen Interpretationen kreieren wir faszinierende Klangcollagen, die die gespielten Werke zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen“, sagt Sophia Kummer.
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Inspirationen erhielt das Trio dafür von namhaften Professoren wie Prof. Hans-Christian Schweiker, Prof. José Luis Estellés, Prof. Christian Beldi und Prof. Anthony Spiri. „Wir möchten möglichst viele Menschen mit unserer Musik berühren.“ Das ist das Motto des Trio Colore, das sein Können bereits in den unterschiedlichsten Konzertformaten unter Beweis stellte. Seit Januar 2023 ist das Trio mit der Arnsberger Musikerin in der Förderung von Yehudi Menuhin Live Music Now Köln und bekommt unter anderem auch dort die Möglichkeit, einem vielfältigen Publikum ihre Werke zu präsentieren.
Von Kindesbeinen an wollte Sophia Cello spielen
Schon mit vier Jahren wusste Sophia Kummer genau, dass sie unbedingt Cello lernen wollte. Ein Jahr später war es dann soweit. „An der Musikschule Hochsauerlandkreis unternahm ich meine ersten Streichversuche auf dem Cello“, erinnert sie sich. Schnell merkte sie, wie viel Spaß auch gemeinsames Musizieren in Ensembles macht. „So wurde ich bald, schon während meiner Grundschulzeit an der Rodentelgenschule in Bruchhausen, Mitglied im Kinderorchester „Happy Strings“ und nahm auch an verschiedenen Projekten teil“, berichtet sie. Sie liebte es nicht nur, Cello zu spielen, sondern auch zu singen.
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Am Mariengymnasium Arnsberg und beim Klavierunterricht mit der Kirchenmusikerin Angelika Ritt-Appelhans in Arnsberg wurde ihr Talent weiter gefördert. Beim evangelischen Jugendchor durfte sie viele Aufführungen großer Chorwerke erleben, die in Kooperation mit den Kirchenchören stattfanden. „Ich erinnere mich noch genau an meinen zwölften Geburtstag, mit dem endlich der Eintritt in das ’große’ Jugend-Sinfonieorchester der Musikschule HSK verbunden war.“ Wie Sophia Kummer erzählt, kann sie heute noch das Gefühl verspüren, als sie zu den ersten Tönen ansetzte und sie das erste Mal Teil dieses Klangkörpers sein durfte.
Schon als Teenager festes Mitglied des Kammerorchesters Arnsberg
Bald darauf wurde sie auch festes Mitglied des Kammerorchesters Arnsberg. „Georg Scheuerlein, damaliger Musikschulleiter der Musikschule HSK, leitete beide Orchester mit großer, überspringender Leidenschaft und wurde bald zu meinem Vorbild. Mich faszinierte dieser Mann ungemein, der an das Talent jedes Einzelnen glaubte und aus jedem das Beste herauszuholen vermochte. Er hat mich auf meinem Lebensweg maßgeblich geprägt, indem er mir dazu verholfen hat, an mich selbst zu glauben und mir gezeigt hat, dass es nicht auf Perfektion, sondern auf die Berührung anderer mit der eigenen Musik ankommt“, denkt sie zurück.
Musik als Beruf?
Trotz ihrer großen Leidenschaft zur Musik stellte sich der Berufswunsch einer Musikerin damals zunächst nicht. Nach und nach wurde ihr jedoch klar, dass die Musik nicht nur ihr Hobby bleiben sollte. Vor knapp sechs Jahren nahm sie an der studienvorbereitenden Ausbildung an der Musikschule HSK teil. Dazu gehörte, dass sie zusätzlichen Unterricht in Klavier, Gesang, Theorie und Gehörbildung bekam, um sie sich für die Aufnahmeprüfungen vorzubereiten.
Sophia Kummer wurde Mitglied im Jungen Chor NRW, dem sie bis heute angehört. Die Arnsbergerin entschied sich für ein Studium an der HfMT Köln am Standort Aachen bei Professor Hans-Christian Schweiker. Mit dem neu gegründetem Klaviertrio führte die Reise 2021 nach Berlin und Budapest, wo sie Kammermusikunterricht bei verschiedenen Musikern, vor allen bei Mitgliedern des Trios Gaspard, bekam. Auch solistische Meisterkurse in Budapest im Rahmen der Budapest Festival Academy bei Vashti Hunter und beim Festival Allegro Vivo in Österreich bei Prof. Wen-Sinn Yang und Prof. Troels Svane standen auf dem Programm. „Diese unglaublich intensiven fünf Wochen haben mich nicht nur fachlich weiter gebracht, sondern mir auch die Welt der Berufsmusiker näher gebracht und deren Höhen und Tiefen.“
Wissensdurst nach mehr
Musik erfüllt ihr Leben. Sie kann nicht mehr anders: „Ich möchte die Leidenschaft der Musik und des Musizierens in der Welt wachsen lassen, um das Leben Anderer dadurch bereichern.“ Die Arnsbergerin möchte lernen, Musik noch mehr zu verstehen, auf rationaler wie auf emotionaler Ebene, und die enorme Bandbreite der Ausdrucks- und Einsatzmöglichkeiten der Musik, vor allem mit dem Cello, erleben und weiter auszubauen.
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