Oeventrop. Das Café Löwenzahn in Oeventrop muss man gesehen haben: Zwischen Blumen und Torten herrscht hier eine ganz besondere Atmosphäre.
Eine Straße mitten im Wohngebiet, etwas versteckt, Oemberg 10, da ist das Café Löwenzahn zu finden. Man sollte es kaum glauben, aber in Oeventrop kennt das Café und die dazugehörige Gärtnerei jedes Kind. Und das, obwohl es in Zeiten der Pandemie schließen musste. Doch Isabel Loewe (32) hat den Mut und will es wieder aufleben lassen. „Alte Familientradition, ein bisschen Nostalgie ist natürlich auch dabei“, lacht sie.
Im Hinterhof des Wohnhauses
Oeventroper werden die Geschichte kennen, aber für alle anderen sollte sie auch interessant sein: 1945, unmittelbar nach den Wirren des Krieges, hat Großvater Fritz Loewe die Gärtnerei im Hinterhof seines Wohnhauses eröffnet. Die Nachfolge übernahm in den 80er Jahren Sohn Christian mit Ehefrau Steffi und mit Isabel Loewe zieht nun die dritte Generation ein.
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Eigentlich ist Isabel gelernte Sozialarbeiterin. „Doch ich bin hier groß geworden“, sagt sie. Zwischen Blumentöpfen und Deko-Artikeln machte das Versteckenspiel im Laden jede Menge Spaß. Das findet auch Töchterchen Leni (4 Jahre alt), die durch den Laden saust. „Das ist nun die vierte Generation“, lacht Isabel.
Im Laden hilft die ganze Familie mit: Mutter Steffi backt jeden Tag Torten, Tante Sibylle Bittner bindet Kränze und Cousine Christina Wieseler übernimmt ab nächsten Monat die Bedienung im Café.
Inmitten von Blumen und kreativen Dekorationsartikeln sitzen die Gäste und frühstücken erst einmal ganz gemütlich. Ab mittags werden dann backfrische Torten aufgefahren. Die Atmosphäre sehr familiär und liebevoll persönlich.
Neben den frischen Blumen und farbenfrohen Gestecken in der Gärtnerei wurde das Sortiment hier erweitert. Dazu gehören nun Dekoartikel, Porzellan-Accessoires, Postkarten und Feinkost, wie beispielsweise Olivenöle, Gewürze, Liköre, Weine und vieles mehr. Wie damals schon sind natürlich auch Garten- und Gemüsepflanzen erhältlich. Dazu kommt der ganz besondere Service des Hauses: Blumen-Abo, Grabgestaltung und Grabpflege, sowie die Bepflanzung von Balkonkästen und Schalen.
Großvater wäre stolz
„Wenn mein Großvater noch leben würde, wäre er bestimmt stolz auf mich“, meint Isabel, die ein ganz besonderes Verhältnis zu ihm hatte und mit ihrer Frage „Opa, erzähl’ mal!“ vor zehn Jahren den Anstoß gab, dass er all seine Erinnerungen aufschrieb. Herausgekommen war ein Buch, in dem Zeitgeschichte nicht allein aus Zahlen und Fakten besteht. So bleibt er bis heute für viele Oeventroper lebendig und mit ihm die kleine Gärtnerei am Oemberg 10, mitten im Wohngebiet.