Zu viel Gerede um das Blackout-Szenario? Redaktionsleiter Martin Haselhorst begrüßt den Arnsberger Krisenplan als gute Vorsorge.
Die Stadt Arnsberg arbeitet seit Wochen und Monaten an einem Krisenmanagement für außergewöhnliche Lagen. Vorbereitet wird ein „Blackout Szenario“ mit einem langanhaltenden Stromausfall.
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Alles Panikmache? Mag so wirken, ist aber nicht so gemeint. Auch wenn die Initiative dazu aus den Eindrücken des Ukrainekrieges und der daraus erwachsenen Angst vor einem Gas- und Energienotstand resultierte, ist der Gedanke dahinter doch weitergreifender. Die letzten Jahre mit Corona, klimawandelbedingten Hochwasserereignissen, Krieg in Europa, Sabotageanfälligkeit und Terrorgefahr haben gezeigt, welche Fallhöhen unsere nicht mehr an Katastrophen denkende Glücksgesellschaft hat und hatte. Arnsberg holt jetzt das nach, was fast drei Jahrzehnte niemand mehr für nötig erachtet hatte: Die Vorsorge für den Fall der Fälle, in der in unserem Leben, unserer Kommunikation und Organisation von einem Moment auf den anderen nichts mehr so funktioniert wie noch ein paar Sekunden vorher.
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Und es sollte uns keine Angst machen, wenn die Arnsberger Verwaltung Notfalltreffpunkte einrichtet, Strukturen für eine Krisenverwaltung schafft, Abläufe für alle Eventualitäten probt und Szenarien einmal bis zum Ende denkt. Im Normalfall wird das alles nicht nötig sein. Im Extremfall aber ist es kaum mehr möglich, eine solche Krisenmanagement-Struktur wie nun verankert, auf die Schnelle zu entwickeln. Wertvolle Zeit ginge verloren, die gebraucht würde, um in einer außergewöhnlichen Situation so viel Schaden wie möglich zu verhindern.
Blackout Arnsberg: Stadt übt den Fall der Fälle>>>
Wichtig wird deshalb sein, jetzt nicht nur unter den aktuellen Eindrücken ein Krisenmanagement zu entwickeln, sondern es auch in besseren Zeiten, die wir uns alle wünschen, belastbar und nachhaltig zu verstetigen. Es reicht nicht, den Krisenplan nun einmal durchzuspielen und in Schubladen verschwinden zu lassen. Was die Stadt Arnsberg nun installiert hat, muss aktuell gehalten, in regelmäßigen Abständen aktualisiert, trainiert und auf den Prüfstand gestellt werden.
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Panikmacher kommen und gehen. Katastrophen-Vorsorge aber ist ein Langzeitprojekt. Arnsberg hat einen Plan, der hoffentlich nie greifen muss. Dass es ihn gibt, beruhigt ein Stück weit. Also wahrlich kein Grund zur Panik.