Arnsberg. Ausgewählte Schulen, Kitas und öffentliche Gebäude werden vorbereitet, um erste Anlaufstelle zu sein. Nicht als Daueraufenthaltsraum gedacht.
In einer Hinsicht ist Bernd Löhr wenig optimistisch. „Wenn in der Stadt bei einem längeren Stromausfall nur das Handynetz ausfallen würde, würde das schon zur Panik führen“, fürchtet der Koordinator im kommunalen Krisenmanagement bei der Stadt Arnsberg im Falle eines „Blackouts 72“. Für den Fall der Fälle, den die Stadt nun ausgelöst durch die Energiekrise aufgrund des Ukraine-Krieges für alle künftigen Eventualitäten wie Terror, Natur- und Klimakatastrophen oder Sabotage vorbereitet, wurde ein jederzeit aktivierbares Netz an Notfalltreffpunkten über die Stadt gespannt, um verunsicherten Bürgern Anlaufpunkte zu geben.
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Wann das genau ist? Ja, das ist das Problem: „Die Feststellung eines großflächigen stadtweiten Blackouts ist durch die Bevölkerung nur sehr schwer festzustellen, da es sich um unterschiedliche Arten von Ausfällen mit ungleichen Ausfallzeiten handeln kann“, erklärt Ramona Eifert von der Stadt Arnsberg. Bei generellem Hinweisen auf einen flächendeckenden und längeren Stromausfall sollte das Radio (im Auto, batteriebetrieben oder Kurbelradio) eingeschaltet und Hinweise abgewartet werden.
Die Notfalltreffpunkte in Arnsberg werden über das gesamte Stadtgebiet verteilt an 16 Standorten vorbereitet. „Und bei Bedarf schnellstmöglich in Betrieb genommen“, erklärt die Stadtsprecherin. Die Notfalltreffpunkte werden für einen 24-Stunden Betrieb ausgestattet. „Sie bilden damit auch die dezentralen Augen und Ohren sowie das Sprachrohr für den Krisenstab der Kommune“, weiß Ramona Eifert. Der Betrieb der Notfalltreffpunkte werde in einem Ernstfall so lange erforderlich sein, bis Handys, Festnetz und Internet sowie die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern wieder funktionieren.
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Tatsächlich geht es in den Notfalltreffpunkten nur um elementare Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger. So sollen Notrufe angenommen und weitergegeben werden, Erste-Hilfe-Maßnahmen sollen vorgenommen werden können. Auch die Vermittlung und Organisation von Hilfsangeboten und Selbsthilfe sowie die Unterstützung bei der Organisation von Selbsthilfe soll geleistet werden.
Wichtig aber ist auch die Kommunikation: Informations-Aushänge mit einem aktuellem Lagebericht sollen mindestens zweimal täglich erfolgen, damit Bürger auf dem Stand bleiben können, auch wenn alle bisherigen Nachrichtenquellen versiegen sollten. Die Versorgung vor Ort mit Trinkwasser und Toiletten soll gewährleistet sein.
Viel mehr aber nicht: „Die Notfalltreffpunkte sind eine Anlaufstelle, aber nicht für den dauerhaften Aufenthalt vorgesehen – das geben die räumlichen und personellen Kapazitäten nicht her“, sagt Ramona Eifert klar und deutlich. Die Standorte der Notfalltreffpunkte seien so gewählt, dass sie für alle Menschen auch aus den Stadtteilen, in denen kein eigener Treffpunkt erwähnt wird, gut erreichbar sind. „Der nächste Notfalltreffpunkt ist jeweils in einem Radius von etwa drei Kilometern erreichbar“, verspricht der Krisenstab. Auch alle Dörfer sind versorgt
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Die Arnsberger Notfalltreffpunkte werden übrigens mit Bannern kenntlich gemacht, sobald sie für den Ernstfall „scharf gestellt“ würden. Diese sollen dann an den Fassaden der Örtlichkeiten angebracht werden.
Weitere Infos für den Umgang mit Krisen in der Stadt Arnsberg sind unter www.arnsberg.de/krisenfall zu finden